Gruppe am Taufstein Fotograf: Marcus Ebert
Nach Mühlhausen in Thüringen führte der Weg zwei Pilgergruppen der Pfarreiengemeinschaften „Seliger Liborius Wagner“ und „Heidenfeld-Hirschfeld-Röthlein“. Anlässlich des Jubiläumsjahres zum 50. Jahrtag der Seligsprechung machten sich die Gläubigen auf, um den Geburtsort des Seligen Liborius Wagner zu erkunden.
Zur Messfeier in der St. Josefskirche versammelt, erläuterte Pfr. Dr. Daigeler die Aktualität des Seligen anhand der Frage, wie sich heute Menschen dem christlichen Glauben und dem Leben in den Pfarreien zugehörig fühlen könnten. Sicher habe auch Liborius Wagner dir Frage nach der Zugehörigkeit beschäftigt. Sei er doch nach Studienjahren in seine Heimatstadt zurückgekehrt und musste doch die Erfahrung machen, dass seine erworbenen Kenntnisse nicht zur erhofften Anstellung als Lehrer führten. Drei Jahre vergingen, ehe er sich nach Würzburg aufmachte, um sich neu geistlich zu beheimaten. Zum katholischen Glauben konvertiert, ließ sich Liborius nach dem Theologiestudium und Empfang der Priesterweihe in den Dienst der Gemeinden zu stellen. So könne der Selige auch heute ein Zeuge dafür sein, wie auch in herausfordernden Zeiten der Glaube seine Kraft entfalte, die tiefer in die Verbindung mit Gott führe und neue Zugehörigkeit ermögliche.
Im Anschluss wurde die achtzigköpfige Gruppe im benachbarten Liborius-Wagner-Pfarrheim zu Mittag verköstigt. Der Gemeindepfarrer Andreas Anhalt berichtete dabei über die Diasporasituation der christlichen Kirchen und die Pastoral in den von ihm betreuten Kirchengemeinden.
Nachmittags machen sich die Gruppen zum Stadtbummel auf, ehe eine Andacht in der Divii-Blasii-Kirche den Mühlhausen-Aufenthalt beschloss. In dieser Kirche wurde Liborius getauft. So stand die Erinnerung an die gemeinsame Berufung aller Christgläubigen zur Einheit und zum Zeugnisgeben im Mittelpunkt der Gebete. Der evangelische Pfarrer Marcus Ebert erläuterte Besonderheiten des kunsthistorisch bedeutsamen Baus. Zur Andacht erklang Musik der Orgel, an der schon Johann Sebastian Bach als Kantor spielte. Ein Gegenbesuch der katholischen Mühlhäuser Pfarrei ist bereits im Herbst vereinbart