Am Volkstrauertag gedenkt die Gemeinde Röthlein gemeinsam mit den Ortsteilen Heidenfeld und Hirschfeld der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Die Termine der Kranzniederlegungen sind auf Seite 2 zu finden. Die Kränze an den Kriegerdenkmälern stehen für Erinnerung, Trauer – und den bleibenden Auftrag zum Frieden.
Vor 80 Jahren endet der Zweite Weltkrieg. Mit ihm verstummen Millionen von Stimmen: Stimmen von Soldaten an der Front, von Müttern in den Trümmern, von Kindern auf der Flucht. Sie erzählen von Angst, Hunger und Verlust, aber auch von Hoffnung auf Frieden, Freiheit und Neubeginn.
Die Generation, die diese Zeit erlebt, wird kleiner. Ihre Stimmen bleiben in Tagebüchern, Briefen und Erzählungen.
Der Schriftsteller Bertolt Brecht schrieb:
„Das Gedächtnis ist das Gewissen der Menschheit.“
Dieses Gewissen wachzuhalten, bleibt Aufgabe jeder Generation
Auch heute ist die Welt nicht frei von Krieg. Menschen verlieren ihre Heimat, ihre Familien, ihre Zukunft. Die Nachrichten aus der Ukraine, aus Nahost oder aus Afrika zeigen täglich, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist.
Der Philosoph George Santayana mahnte:
„Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist verurteilt, sie zu wiederholen.“
Erinnerung ist deshalb mehr als Rückblick – sie ist Verantwortung und Mahnung zugleich.
In unserer Gemeinde zeigt sich Frieden im Kleinen: im Miteinander, im Ehrenamt, in der Hilfsbereitschaft. Frieden beginnt dort, wo Menschen sich gegenseitig achten und unterstützen. So wird Gedenken lebendig und trägt Früchte in der Gegenwart.
Wenn die Stimmen von damals verstummen, bleibt, was sie uns hinterlassen: die Verantwortung, aus der Geschichte zu lernen, und die Aufgabe, Menschlichkeit zu bewahren.
Was bleibt, wenn die Stimmen verstummen?
Wir. Unsere Haltung. Unsere Verantwortung. Und unsere Hoffnung.