Eine Brauerei wird es wohl in absehbarer Zeit in Heidenfeld nicht geben. Nach der nichtöffentlichen Vorstellung des potentiellen Bewerbers ist eine richtungsweisende Entscheidung gefallen, wie Bürgermeister Peter Gehring in der anschließenden Gemeinderatssitzung bekanntgab.
Nach reiflicher Überlegung und wirtschaftlichen Abwägungen hat der potentielle Brauer nämlich selbst die sprichwörtliche Reißleine gezogen. Das finanzielle Risiko für den Betrieb einer eigenen Brauerei im ehemaligen „Rehberger“ sei ihm zu hoch stellte er angesichts der vorgelegten Berechnungen in Anwesenheit von Gemeinderatsgremium und den beteiligten Planern vom Architekturbüro Schlich, Lamprecht, Kern fest. Damit sei laut Gehring klar, dass es aufgrund der unsicheren Personalsituation keine ausgebauten Räumlichkeiten für eine Brauerei geben wird; eine Minibrauerei, betrieben gegebenenfalls auf Vereinsbasis sei allerdings weiterhin denkbar in einem kleinen Raum; Gehring sprach von zehn Quadratmetern. Das Fachbüro wurde nun aber beauftragt, eine zweite Kostenschätzung neben der bereits berechneten Minimallösung zu erstellen für einen Dorfladen im hinteren Bereich des Areals. Wenn diese Kosten dann auf dem Tisch liegen, könne - so Gehring - der Gemeinderat entscheiden, welchen Weg Röthlein nun in punkto „Rehbergerausbau“ beschreiten werde.
Auf dem kurzen Tableau der aktuellen Sitzung, die ausnahmsweise an einem Montag stattfand, standen auch die Feststellung der Jahresrechnung der Gemeinde für das Haushaltsjahr 2024 und die dazugehörige Entlastung. Wie der Bürgermeister erläuterte, wurden die Ergebnisse in mehreren Sitzungen vom Rechnungsprüfungsausschuss geprüft. Im Gesamthaushalt standen Einnahmen von knapp 16 Millionen Ausgaben von gut 16 Millionen gegenüber mit einem Defizit von knapp 80.000 Euro.
Wie Detlev Reusch bei Elke Lanz, der Ausschussvorsitzenden, nachfragte, wurde wie gewohnt geprüft und einzelne Prüfungsfelder vorab festgelegt. Es gab laut Lanz keine Beanstandungen und so folgte das Gremium den Empfehlungen des Ausschusses und votierte einstimmig für die Feststellung der Jahresrechnung und die Entlastung. Bürgermeister Gehring war als Rathauschef persönlich beteiligt und nahm daher an Beratung und Abstimmung nicht teil.
Weiter gab es eine Gedenkminute für den kürzlich verstorbenen Gemeindemitarbeiter Lewis Adams, der lange Jahre als stellvertretender Bauhofleiter verlässliche Arbeit geleistet hat. In diesem Zusammenhang gab Bürgermeister Peter Gehring auch bekannt, dass die langjährige Leiterin der Röthleiner Gemeindebibliothek Alexis Lender Ende März 2026 in den Ruhestand geht und die Stelle daher neu ausgeschrieben wurde. Geplant ist eine überlappende Einarbeitungszeit von einem Monat.
Abschließend informierte der Bürgermeister über die Entfernung der Müllcontainer an der unteren Straße im Industriegebiet „Am Etzberg“, da dort immer wieder Müll, darunter auch Hausmüll abgestellt wird. Eine Situation, die auch Petra Jakob kürzlich beobachtet hat. Sie sprach von einem regelrechten „Mülltourismus“. Nun wird abgewartet, wie sich die Situation weiter entwickelt, wenn die Container nicht mehr da sind. Simon Stock erfuhr, dass die Parkzeitbegrenzung in der Röthleiner Hauptstraße aufgehoben wurde, weil es dafür weniger Bedarf durch Geschäfte gibt, außerdem fragte der Gemeinderat, ob die Steine an der Kanuanlegestelle weggeräumt wurden, da ist wohl noch nichts passiert.