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Amtsbote der Großgemeinde Röthlein
Ausgabe 30/2022
Amtliche Nachrichten
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Einen Schirm brauchte es nicht für die 100

Ein Perpetuum Mobile wird 100 – TSV Röthlein feiert Jubiläum

Einen Schirm brauchte es nicht für die 100-Jahr Feier des TSV Röthlein, wohl aber einen Schirmherren und so freute sich Landrat Florian Töpper über die Ehre, einen Verein zu protegieren, der mit seiner Arbeit schon so lange ehrenamtlich „Gemeinschaft gestaltet“.

Tatsächlich ist der TSV bereits 101, doch die Corona-Pandemie hatte den Feierlichkeiten 2021 einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und so waren Gäste wie Ehrengäste froh, nun mit Verspätung das 100-Jährige gemeinsam zu feiern, auch wenn noch vor sechs Wochen bei den vier Vorständen Bernd Wehner, Felix Albert, Marc Voigtsberger und Valeri Chevalier „Panik herrschte“, ob das große Jubiläum in diesem Jahr überhaupt steigen kann.

Die Sorgen waren unbegründet und selbst das Wetter spielte mit. Und so wurde der hohe Geburtstag an drei Tagen rund um die Sportanlage des TSV mit vielen sportlichen Events und musikalischer Unterhaltung gefeiert. Während am Freitag und Samstag eher Partystimmung herrschte, stand der Sonntag ganz im feierlichen Zeichen des Jubiläums mit Gottesdienst und Kommersfrühschoppen mit vielen Ehrengästen, musikalisch stimmungsvoll umrahmt von der Blaskapelle Heidenfeld.

Die ganze „große Koalition“ war da, wie Vorstand Bernd Wehner augenzwinkernd feststellte, von Landrat Töpper über Röthleins Bürgermeister Peter Gehring, MdB Markus Hümpfer, der Bayerische Staatssekretär a.D. Gerhard Eck, die ebenso Glückwünsche, Urkunden oder Geldpräsente überbrachte, wie Sigrid Borst vom Bayerischen Landessportverband (BLSV), „das TSV-Patenkind aus Heidenfeld“, der CSU-Ortsverband und die Röthleiner Angler.

Allen Festrednern war eins gemein: die Freude, endlich mal wieder in geselliger Runde das Ehrenamt, die organisierte Jugend- und Vereinsarbeit und vor allen Dingen das für den langen Bestand nötige Durchhaltevermögen zu würdigen.

Teampfarrer Paul Reder hatte den TSV im Wortgottesdienst als „Senfkorn“ bezeichnet, aus dem ein blühender Verein gewachsen sei; Vorstand Wehner zog den Vergleich zu einem Perpetuum Mobile: immer in Bewegung, von einigen Schieflagen und Stillständen abgesehen, wie 2017, als der Verein kurz vor der Auflösung stand, dem Zweiten Weltkrieg und der Corona-Zwangspause. Auch er stellte die Vereinsarbeit, die gelebte Gemeinschaft in den Mittelpunkt, die seit 1921 von vielen engagierten Vereinsverantwortlichen getragen wird, die diese 100 Jahre im wahrsten Sinne des Wortes „mitverdient haben“.

Während sich Vorstand Felix Albert sich auf der Bühne nach zwei Jahren Abstinenz auflockernd „austobte“ und seinen beliebten „Johann König“ präsentierte, gab es von Vorstandseite auch mahnende Worte: der TSV sei ein Verein, kein „Dienstleister“ und so müssen auch alle „vereint“ das Perpetuum Mobile in Bewegung halten. Unterstützer waren da – so Wehner - auch immer wieder die jeweiligen Bürgermeister und deren Ratsgremien, sicher auch in dem Wissen, wie wichtig der Sportverein für das Leben im Dorf ist, steigert er doch mit seinem Angebot für Menschen von jung bis alt die Attraktivität des Standortes.

Und so lobte Röthleins Bürgermeister Peter Gehring mit Blick auf die Übernahme der Vereinswirtschaft und die aufwändige Pflege der Liegenschaften nicht nur den Mut und das Engagement der Vorstandschaft, sondern versprach auch „Wir stehen als politische Gemeinde hinter euch“.

Das 100-jährige Vereinsbestehen des TSV Röthlein feierten (von links): Dritter Bürgermeister Florian Kress, TSV-Vorstand Bernd Wehner (Liegenschaften), Bürgermeister Peter Gehring, MdB Markus Hümpfer, Schirmherr und Landrat Florian Töpper, TSV-Vorstand Valeri Chevalier (Öffentlichkeitsarbeit), Marc Voigtsberger (Finanzen), Felix Albert (Sport) und Teampfarrer Paul Reder.

Foto und Bericht Daniela Schneider