Titel Logo
Amtsbote der Großgemeinde Röthlein
Ausgabe 36/2022
Amtliche Nachrichten
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Aus der Gemeinderatssitzung

Kanalsanierungen stehen an

Baugesuche gab es diesmal keine und so standen zum Auftakt der jüngsten Gemeinderatssitzung – diesmal unter der Leitung vom zweiten Bürgermeister Martin Weth – umfangreiche Kanalsanierungsmaßnahmen auf dem Programm.

In Heidenfeld ging es um den zweiten Bauabschnitt der Kanalnetzsanierung - der erste wurde Ende 2021 abgeschlossen. Im Mittelpunkt steht nun die Klosterstraße und Markus Schraub vom Schweinfurter Fachbüro fmp stellte - basierend auf den Ergebnisse der letzten Kanalbefahrung – die Schritte zur weiteren Umsetzung des Sanierungskonzeptes vor. Fakt ist – so der Tiefbaufachmann – der gut 50 Jahre alte Hauptkanal ist stark sanierungsbedürftig, wie die mitgebrachten Bilder zeigten. „Lauter Klassiker“ waren da zu sehen, wie Schraub erläuterte: Risse in Scheitel, Seiten und Sohle, Ausbrüche, Innenkorrosionen und marode Betonschichten, die sich immer weiter auflösen und nicht nur den reibungslosen Abfluss verhindern, sondern vielmehr zu einem Einsturz führen könnten. Ähnlich sieht es bei den Hausanschlüssen aus. Hier haben sich die Rohre gesetzt – die Verbindungen sind undicht. Dazu – so Schraub – scheint der Kanal bei Regenereignissen überlastet. Abhilfe schaffe da laut Planer nur eine Änderung der Rohrdimension. Schraub schlug für den größten Teil der Neuverrohrung Kunststoffrohre vor, die wohl besser verbaubar, leichter und kostengünstiger sind; ab 500 mm Durchmesser ist Stahlbeton dann die bessere Lösung.

Bis zum Grundstück werden die Hausanschlüsse erneuert; auf dem eigenen Grundstück obliegt es dem Besitzer, ob weitere Sanierungsmaßnahmen vorgenommen werden. Die Grundstückseigentümer sind dazu nicht verpflichtet, sollten sie sich für eine Sanierung entscheiden, ist das vertraglich mit der ausführenden Baufirma zu vereinbaren. Gut ist es, stellte Schraub abschließend fest, wenn Beeinträchtigungen im Laufe der Sanierungsmaßnahmen gleich offen zwischen Baufirma und Anrainer kommuniziert werden.

Die Gesamtkosten belaufen sich geschätzt und nach Marktanpassungen durch das Planungsbüro aktuell auf 365.00 Euro; inkludiert sind in der Kostenschätzung auch die Hausanschlüsse mit 65.000 Euro und die Baunebenkosten. Während der Baumaßnahmen wird dann auch kurzfristig die Funktion des bestehenden Entlastungskanals geprüft, wie Jürgen Lorenz vorschlug. Der neue Kanal passt wohl, wie Detlev Reusch erfuhr, auch bei einer möglichen Nutzungsänderung des Klosters, Starkregenereignisse allerdings könnten auch später für Beeinträchtigungen sorgen. Der Startschuss für die Maßnahme könnte, wie Petra Jakob nachfragte, im Frühjahr 2023 fallen, die, schätzt Schraub, witterungsabhängig vier bis sechs Monate dauern würde und so votierte das Gremium abschließend einstimmig für das vorgestellte weitere Konzept und die Ausschreibung.

Weiter ging es mit einem Kanalsanierungskonzept für Hirschfeld. Den Auftrag hat das Würzburger Büro Köhl bereits erhalten hat und eine Prioritätenliste mit kurz-, mittel und langfristigen Maßnahmen erstellt, die der gemeindliche Bautechniker Igor Schander nun im Gremium vorstellte. Kurzfristig werden nicht fachgerecht hergestellte Anschlüsse in der Mainstraße und Sankt-Kilian-Straße saniert, die Kanäle dort werden dann mittelfristig per Inliner saniert, gleichzeitig sollen auch im Bereich der Schächte Schachtliner eingebaut werden. Weiter wird in der Zehntstraße ein Rohrbruch durch Ausgrabung kurzfristig behoben und in diesem Zuge auf Privatgrund gleich ein Hausanschlusskontrollschacht eingebaut. In der Sonnenstraße soll laut Sanierungskonzept die Mischwasserkanalhaltung Richtung Wasen neu verlegt werden; wie Schander vorschlug und vom Rat einstimmig abgestimmt, wird abweichend kurzfristig eine Inliner-Lösung verbaut und der Kanal dann gemäß des Gesamtkonzepts saniert, wenn die Sanierung der Straße ansteht. Gesondert wurde dann noch beschlossen, eine Unterdückerung im Mischwasserkanal in der Mainstraße durchzuführen, um die Grabenverrohrung wieder ordnungsgemäß in Betrieb nehmen zu können, sowie die Sanierung der restlichen Grabenverrohrung bis zum Sportplatzgelände. Abschließend votierte der Gemeinderat für die Umsetzung der kurzfristigen Maßnahmen in Höhe von insgesamt 202.000 Euro.