Auch wenn sich die Tagesordnung der aktuellen öffentlichen Gemeinderatssitzung recht umfangreich präsentierte, ging die Feriensitzung dann doch erstaunlich schnell über die Bühne.
Die verschiedenen Punkte bargen kaum Diskussionspotential; es ging um Vergaben, Baugesuche und die Fortschreibung des Regionalplans „Bodenschätze“.
Bis Ende September können Kommunen im Rahmen einer Voranhörung des Regionalen Planungsverbands Main-Rhön eine Stellungnahme zur geplanten Festlegung von Vorrang- und Vorbehaltsgebieten für die Gewinnung von Rohstoffen abgeben. Im Röthleiner Einzugsbereich sind insgesamt drei Gebiete auserkoren, zwei liegen auf Grafenrheinfelder Gemarkung, ein weiteres bei Gut Dächheim gegenüber von Hirschfeld. Alle geplanten Gebiete tangieren die Belange Röthleins und so war sich das Ratsgremium mehrheitlich schnell einig und lehnte die Festlegung der Flächen nordwestlich von Heidenfeld und südöstlich von Grafenrheinfeld als Vorranggebiete für die Gewinnung von Rohstoffen ab. Begründet wurde dies mit einer bereits bestehenden, 2019 im Rahmen eines Raumordnungsverfahrenes formulierten negativen Stellungnahme zum geplanten Sand- und Kiesabbau durch die Firma Glöckle. Dort hatte das damalige Gemeinderatsgremium bereits auf mögliche Lärmbelästigungen durch eine Verkehrszunahme hingewiesen und darüber hinaus Bedenken angemeldet, dass die in den Flächennutzungsplänen von Grafenrheinfeld und Röthein vorgesehenen Ortsumgehungsstraße bei einer Rohstoffausbeute auf dem Areal zukünftig nicht mehr realisierbar sein würde. Inkludiert in die aktuelle Stellungnahme ist nun auch die Fläche nördlich von Dächheim, dazu wurde vermerkt, dass es wünschenswert wäre, wenn keine weiteren Landschaftsseen als Folge der Ausbeutung entstehen würden. Außerdem wurde gefordert, dass bestehende Feld-, Fahrrad- und Wanderwege erhalten werden oder geeigneter Ersatz geschaffen wird.
Weiter ging es dann mit verschiedenen Vergaben unter erfreulichen und weniger erfreulichen Aspekten. Während nämlich die Umgestaltung des Mühlbachs dank des Angebots der Firma Zehe-Bau mit 134.400 Euro gegenüber der Kostenschätzung (knapp 250.000 Euro) und Konkurrenzangeboten (von gerundet 215.00 bis 230.000 Euro) weitaus niedriger als erwartet ausfiel, hob das Gremium auf Vorschlag von Bürgermeister Peter Gehring die Ausschreibungen für die Zimmereiarbeiten im Bürgerpark auf. Das einzig eingegangene Angebot lag beim Turmbau weit über den geschätzten Kosten und so wird jetzt erneut ausgeschrieben. Der Vorteil, wie Petra Jakob nachfragte: es kann nun anders verhandelt werden, gegebenenfalls auch die Gewerke Turm und Brücke getrennt beauftragt werden, wie Gehring erläuterte. Das Thema soll zeitnah wieder auf dem Ratstisch landen, versprach der Bürgermeister.
Einstimmig grünes Licht gab es zudem für den geplanten Bau einer Gartenhütte in Röthlein und für die Errichtung eine Lagerhalle im Heidenfelder Außenbereich. Ebenso einstimmig fiel der „Startschuss“ für die Ersatzbeschaffung eines Mannschaftstransportwagens für die Freiwillige Feuerwehr in Heidenfeld. Das alte Mehrzweckfahrzeug ist in die Jahre gekommen und die Verwaltung nun damit beauftragt, im ersten Schritt einen Förderantrag zu stellen. Die Ausschreibungen werden dann gemeinsam mit den Feuerwehrverantwortlichen vorbereitet. Damit sei man nun quasi - so der Bürgermeister - „einmal durch mit allen Fahrzeugen“ und der Feuerwehrfuhrpark auf gutem Stand.
Bei zwei Gegenstimmen stimmte das Ratsgremium dann den Kostenberechnungen in Höhe von 1.120.000 Euro des Büro Perleths für die Aufwertung von Klosterstraße und Georg-Nickelstraße zu. Im nächsten Schritt wird nun ein Förderantrag bei der Regierung von Unterfranken eingereicht, erwartet wird laut Bürgermeister eine Förderung von 80 Prozent. Wie Martina Braum nachfragte, ist nach einigen Änderungen aus Verwaltungssicht die Ausfahrtssituation an einem Grundstück geregelt, die ein Landwirt mehrfach moniert hatte. Der Pflanzplan steht soweit; Änderungen sind noch möglich, müssen aber, wie Martina Braum nachfragte, mit konkreten Vorschlägen beantragt werden.
Abschließend erfuhr Petra Jakob, dass noch nicht bekannt ist, wann die Holzverkleidung am sanierten Eck der Barthstraße realisiert wird. Doris Gill fragte, was mit den Störchen passiert, die aktuell noch den Brunnen an der Schule zieren. Der muss nämlich im Zuge der Schulsanierung weichen, die Störche werden aber, versprach Gehring, „auf keinen Fall weggeworfen“.
Bericht Daniela Schneider