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Amtsbote der Großgemeinde Röthlein
Ausgabe 4/2023
Amtliche Nachrichten
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Schätzkosten für die Schulsanierung

Kurz und „schmerzhaft“ fielen in der jüngsten Schulausschusssitzung Röthleins die Kostenschätzungen für die Sanierung und Erweiterung der Grundschule aus, wie Bürgermeister Peter Gehring es formulierte.

Planer Peter Kopperger gab einen kurzen Überblick über den neusten Stand; aktuell prüft das Landratsamt den Bauplan. Der momentane Kostenstand liegt zwischen einer detaillierten Kostenschätzung und der Kostenberechnung für die Hochbaugewerke mit möglichen abweichenden Ungenauigkeiten von etwa 15 Prozent. Kopperger nannte hier – aktuell ermittelt – 14 Millionen Euro Gesamtkosten mit jeweils zwei Millionen nach oben und unten. Der Planer verwies kurz auf die einzelnen Kostengruppen: den größten Posten von gut 10 Millionen Euro teilen sich die Baukonstruktion und Technik bei der Baumaßnahme, die nun in zwei und nicht wie erst geplant drei Bauabschnitten über die Bühne gehen soll.

Im ersten Bauabschnitt werden Keller und der Gebäudeteil Richtung Festplatz, im zweiten Bauabschnitt dann der hintere Gebäudeteil mit den meisten Schulräumen saniert und erweitert. Die Schule wird durchgängig genutzt; die in der Gesamtkostenschätzung einkalkulierten Container bilden in beiden Bauabschnitten eine Übergangslösung für einen Werk- und einen Sonderraum, die bei Martina Braum und Detlev Reusch auf Kritik stieß. Sie plädierten aus Spargründen dafür, auch Ausweichquartiere im Ort zu prüfen. Schwierig ist da, wie der Bürgermeister ausführte, die für den Weg benötigte Zeit und das Aufsichtspersonal; geprüft wird es jetzt trotzdem. Wie Kopperger weiter ausführte, gibt es weitere Einsparpotentiale etwa bei der Raumgestaltung oder Fassadenbegründung, hier muss das Gremium dann abwägen, wenn die genauen Kosten vorliegen.

Positiv wirkt sich auch ein Gutachten auf die Kostenentwicklung aus: nach Untersuchungen steht nämlich fest, dass die bestehende Schule bis auf wenige Ausnahmen weitestgehend schadstofffrei ist. Wie Kopperger weiter ausführte wird nun vom Ingenieurbüro Miller der Energieeinsparnachweis nach dem Gebäudeenergiegesetz erstellt und mögliche Förderungen für energiesparendes Bauen geprüft. Voraussichtlich ist laut Kopperger mit Förderungen seitens der KfW-Bank und/oder der BAFA zu rechnen. Anschließend führt das Büro Wohlfromm auf Grundlage der Berechnungen die tatsächliche Wärmebedarfsrechnung durch, die die genaue Größe der Erdkollektoren und Wärmepumpen festlegt. Für Kopperger dann der Startschuss für die finale Gesamtkostenberechnung, die bis Mitte März abgeschlossen sein soll.

Weiter ging es dann mit den Kostenschätzungen der Planungsbüros; alle Kosten sind bereits in der Gesamtkostenschätzung Koppergers inkludiert. Julian Rüth und Karl Wohlfromm (Ingenieurbüro Wohlfromm) riefen zum aktuellen Planungsstand gut 3.3 Millionen für die Heizung-, Lüftung- und Sanitärinstallationen auf; Frank Schmitt vom Planungsbüro Bopp 3.4 Millionen Euro für die Elektroarbeiten, darunter eine mehr als ausreichend dimensionierte Photovoltaikanlage von über 400.000 Euro mit „Streichpotential“, je nachdem wie sich die Gemeinde energietechnisch ausrichten möchte.

Mit einem einstimmigen Votum wurden dann vom Schulausschuss alle vorgestellten Kostenschätzungen akzeptiert.

Im Anschluss stellte Stefanie Schug die neusten Planungen zur Einführung der Offenen Ganztagsschule (OGS) vor. Die soll in Röthlein nämlich trotz Baumaßnahmen noch vor dem gesetzlichen Stichtag 2025 eingeführt werden und zwar zum nächsten Schuljahr. Die Betreuung erfolgt unter Berücksichtigung der zwei Bauabschnitte erst im Mehrzweckraum und dann in der neuen Mensa, sowie im Außengelände und in Klassenräumen.

Laut aktueller Bedarfsermittlung zuerst nur für die dritten und vierten Klassen interessieren sich knapp 70 Prozent für eine Betreuung in der Schule. 15 Kinder präferieren die Betreuung bis 16 Uhr, 15-20 die in der Kurzgruppe bis 14 Uhr. Die Betreuung ist kostenfrei, lediglich das warme Mittagessen kostet.

Für den Betrieb kommen verschiedene Kooperationspartner in Frage von einem freien Träger bis hin zu einer gemeindlichen GmbH. Davon abhängig ist dann auch das Personalkonzept.

Wie Schug, die die Einführung der OGS begleitet, ausführte, birgt der frühzeitige Start Vorteile, darunter die bereits erworbene Routine, wenn dann 2025 der Rechtsanspruch auf den Ganztagsplatz in der Schule greift und auch die ersten und zweiten Klassen dazu kommen.

Und so votierte das Gremium einstimmig für die frühzeitigen Einführung der OGS, die genaue Umsetzung wird dann noch festgelegt, Ende Januar steht eine erste Konzeptvorstellung eines freien Trägers an.