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Amtsbote der Großgemeinde Röthlein
Ausgabe 42/2023
Vereinsnachrichten
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Am 14.09. um 18:30 Uhr gab ein Sirenenalarm das Startsignal für eine überörtliche Großübung auf dem Gelände des Heidenfelder Klosters, die für eineinhalb Stunden für viel Action sorgte. Beteiligt waren mehr als siebzig Feuerwehrleute mit insgesamt zwölf Fahrzeugen der Wehren aus Heidenfeld, Hirschfeld, Röthlein, Grafenrheinfeld, Schwebheim, Gochsheim, Weyer und Sennfeld sowie ein Fahrzeug der Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung, das bei großen Einsätzen als „Kommandozentrale“ dient.

Die Einsatzleitung übernahmen erste Kommandantin Sandra Kaufmann und zweiter Kommandant Oliver Kresser, der Kreisfeuerwehrverband war vertreten durch Kreisbrandinspektor Florian Zippel und Kreisbrandmeister Matthias Hübner. Interessiert begleitet wurde die Übung nicht nur von drei offiziellen Beobachtern der Feuerwehr sondern auch von Bürgermeister Peter Gehring und Landrat Florian Töpper sowie den Bewohnerinnen und Bewohnern der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge im Kloster.

Als Einsatzszenario vorgegeben war ein Brand in zwei Nebengebäuden im Bereich hinter dem Altbau mit zehn eingeschlossenen bzw. vermissten Personen und der zusätzlichen Explosionsgefahr durch im Gebäude gelagerte Gasflaschen. Einige Mitglieder der Jugendfeuerwehr Marktsteinach spielten verletzte Personen, zusätzlich kamen Rettungspuppen zum Einsatz, außerdem waren die Innenräume künstlich verraucht worden.

Zunächst musste eine erste Wasserversorgung vom Oberflurhydranten aufgebaut werden, um den Atemschutzgeräteträgern den Erstangriff ins Gebäude zur Personenrettung zu ermöglichen und gleichzeitig Löschmaßnahmen von außen durchführen zu können. Danach wurde eine zweite Wasserversorgung erstellt, indem mit mehreren Pumpen und einer langen Schlauchleitung Wasser vom Wilden See herangebracht wurde.

Während die Atemschutzträger mehrere Personen aus dem Gebäude retteten und auch die Gasflaschen ins Freie brachten, wo diese mit Wasser gekühlt wurden, kam das Gochsheimer Drehleiterfahrzeug zur Rettung weiterer Personen zum Einsatz sowie zum zusätzlichen Löschangriff von oben. Unterstützt wurde die Übung auch durch eine Überwachungsdrohne, die der Einsatzleitung einen wertvollen Gesamtüberblick über das Einsatzgeschehen aus der Vogelperspektive ermöglichte.

Gegen 20 Uhr war das angenommene Einsatzziel erreicht, es folgte eine Abschlussbesprechnung der Führungskräfte und der Rückbau der eingesetzten Ausrüstung. In dieser Übungsphase konnten die Kinder aus der Gemeinschaftsunterkunft ganz nahe an das Geschehen herankommen und sich auch mal in das eine oder andere Feuerwehrauto setzen. Die Drehleiter wurde nun noch genutzt, um ein paar verschossene Bälle in großer Höhe aus Dachrinnen und Schneefanggittern zu befreien.

Zuletzt trafen sich alle beteiligten Einsatzkräfte im TSV-Sportheim zur Nachbesprechung. In kurzen Ansprachen von Landrat, Bürgermeister, Kreisbrandinspektor und Kommandantin wurde die Wichtigkeit solcher überörtlichen Übungen betont, um einerseits das gute und erfolgreiche Zusammenspiel aller zu bestätigen und andererseits eventuell dabei auftretende Fehler zu erkennen und im Ernstfall dann vermeiden zu können.

Der gemeinsame Abend klang aus mit einem Imbiss, zu dem der erste Bürgermeister eingeladen hatte. Die Freiwillige Feuerwehr Heidenfeld dankt allen Beteiligten für ihre Mitwirkung, dem Orden der Erlöserschwestern für die Kooperation, dem TSV für die Bewirtung und der Gemeinde Röthlein für die Übernahme der Kosten.

Jürgen Beck, Schriftführer
Fotos: FFW Heidenfeld