Segnung durch Pfarrer Paul Reder.
Das Foto zeigt von links: Natalie Kuhn, Manfred Klüpfel (Kirchenpfleger), Daniela Schmitt, Bürgermeister Peter Gehring, Silvia Sauer (Elternbeiratsvorsitzende), Pfarrer Paul Reder, Architekt Ralf Krämer, Jürgen Beck (Bauaufsicht Kindergarten), Pfarrgemeinderatsvorsitzender Andreas Friedrich.
Eigentlich fing alles 2014 mit einem Nagel an, erzählt Jürgen Beck, der ehemalige Trägervereinsvorsitzende zur offiziellen Übergabe der generalsanierten und erweiterten Kindertagesstätte St. Laurentius in Heidenfeld. Der Nagel zerriss nämlich erst ein Kleid und löste sich dann trotz mehrfachem Hammereinsatz immer wieder aus den Fensterrahmen. Und so war bald klar: da müssen zumindest neue Fenster her. Eine genauere Begutachtung ergab dann diverse weitere Mängel und so wurde schließlich nach vielen Gesprächen zwischen Planer, Träger, Personal, Elternbeirat, Gemeinderat und Kirchenstiftung eine Generalsanierung mit Erweiterungsanbau unter der baulichen Federführung der Gemeinde beschlossen.
2015 wurde Planer Ralf Krämer erstmals mit Planungen beauftragt, damals nur mit der Renovierung des Erdgeschosses, wie er jetzt resümierte. 2016 dann kam das Obergeschoss dazu, in dieser Zeit entschied sich die KiTa für ein neues pädagogisches Konzept: Weg von den Gruppen und hin zu einer offenen Konzeption ganz nach dem Motto „Keiner ist zu klein, um wichtig zu sein“. 2017 dann sollte die Zahl der Kindergartenplätze von 50 auf 70 erhöht werden - ein Perspektivenwechsel, sagt Krämer, der eine andere Gebäudekonzeption bedingte. Diskutiert und verworfen wurden in diesem Zusammenhang auch Gebäudetausch und Neubau, bis schließlich die Entscheidung für die Sanierung fiel. 2019 folgten Bauantrag und Baugenehmigung und danach kam Corona und stellte nicht nur in Heidenfeld sämtliche Planungen auf den Kopf. 2021 schließlich erfolgt der Baubeginn - ein Kraftakt mit vielen Akteuren, beeinträchtigt von Corona und Ukraine-Krieg mit Lieferengpässen, Rohstoffverknappung, explodierenden Baupreisen und überlasteten Handwerksbetrieben.
Doch nun ist das Werk nach zwei Jahren Bauzeit fast vollbracht und aus dem, wie es Krämer bezeichnet, einstigen „wilden architektonischen Durcheinander“ der verschiedenen Baustile ist ein gradliniger Baukörper mit klaren reduzierten kubischen Formen und höchster Energieeffizienz geworden, bei dem erst auf den zweiten Blick der Altbestand noch zu erkennen ist. Immerhin, stellt Bürgermeister Peter Gehring fest, wurden trotz der langen Zeit die Kosten eingehalten. 3.3 Millionen Euro haben Generalsanierung und Erweiterungsbau inklusive Außenanlagen – die werden allerdings erst in 2024 fertig – gekostet. 1.4 Millionen Euro werden von Freistaat und KfW gefördert, die übrigen Kosten teilen sich Gemeinde (1.52 Millionen Euro) und Diözese (380.000 Euro), deren gute Wünsche Schweinfurts Caritas-Geschäftsführer Frank Kupfer-Mauder überbrachte.
Entstanden ist ein heller lichtdurchfluteter Platz für die Regelkinder – für „unsere Zukunft“ - wie es auch Pfarrer Paul Reder betonte, der die offizielle Übergabe moderierte und die generalsanierte Kindertagesstätte segnete.
Nun wird es Zeit, sind sich alle einig, dass das schöne Bauwerk mit Leben erfüllt wird, deshalb wünschte auch die Elternbeiratsvorsitzende Silvia Sauer schon mal allen einen "Guten Start". Zwei Jahre lang waren Kinder und Personal in der Heidenfelder Mehrzweckhalle „ausgelagert“ und können es nun kaum erwarten, endlich in die neuen Räumlichkeiten einzuziehen. Die bieten nämlich gerade mit Blick auf das neue offene Pädagogikkonzept eine Fülle von Möglichkeiten, stellten die beiden Kindergartenleiterinnen Natalie Kuhn und Daniela Schmitt begeistert fest. Begeisterung, die auch die 70 Kinder und deren Eltern immer wieder äußerten, die in Grüppchen schon mal auf Schuhüberziehern das neue Refugium eroberten, bevor es am zweiten November dann ganz offiziell heißt, wie schon zur Übergabe aus Kindermund intoniert: “Einfach Spitze, dass du da bist“.
Fröhliche Gesichter aller Verantwortlichen zur offiziellen Übergabe des neuen Heidenfelder Kindergartens.
Bericht und Fotos: Daniela Schneider