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Amtsbote der Großgemeinde Röthlein
Ausgabe 47/2022
Amtliche Nachrichten
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Aus der Gemeinderatssitzung vom 15.11.2022

Seit 2018 wird über die Modernisierung des Hirschfelder Bürgerhauses diskutiert, nun erhielt das Bauvorhaben nach der Vorstellung im Gemeinderat einstimmig grünes Licht – ein „Meilenstein“, wie Geschäftsleiter Simon Göbel bei der Vorstellung der finalen Planung attestierte. Für das Bauvorhaben greift kein Bebauungsplan, sprich: die Baumaßnahme fügt sich laut Ansicht von Verwaltung und Ratsmitgliedern gut in die Umgebung ein, auch alle erforderlichen Nachbarunterschriften lagen vor.

Bereits Ende März stellte Planer Joachim Schmitz im Bauausschuss die Entwurfsplanung vor, die anschließend mit der Bauaufsichtsbehörde abgestimmt wurde. Für die nun folgende Ausführung muss laut Bürgermeister Peter Gehring allerdings ein neuer Architekt beauftragt werden, da Schmitz in den Ruhestand geht.

Vorgesehen ist ein neuer barrierefreier Zugang von der Hofseite aus; die alte Zugangstreppe wird abgerissen und auf dieser Seite eine Fluchttreppe ergänzt, die – so mehrere Nachfragen im Gremium – natürlich auch als Ein- und Ausgang genutzt werden darf. Im Erdgeschoss entstehen barrierefreie Toiletten, der Vereinsraum wird vergrößert, die Treppe ins Obergeschoss erneuert und dort alles ertüchtigt. Eine neue Schließanlage ist geplant, die per Transponder genutzt wird. Die Garage wird umfunktioniert als Fahrradabstellplatz, zusätzlich erhält die Bibliothek dort Lagerflächen.

Einstimmig gingen auch zwei weitere Bauvorhaben über die Bühne: in Heidenfeld wurden Befreiungen in Aussicht gestellt für die Überschreitung der Baugrenze bei der Errichtung eines Gartenhäuschens und in Hirschfeld für die Errichtung eines Anbaus und zwei Dachgauben, sowie eines Geräteschuppens. Wie Göbel ausführte wurden in beiden Baugebieten bereits ähnlich gelagerte Vorhaben genehmigt.

Auch Bauvorhaben in den Nachbargemeinden standen auf der Agenda. So soll in Schwebheim ein Teilbereich des bestehenden Gewerbegebietes zum Mischgebiet umgewidmet werden und Röthlein wird hier per Gemeinderatsbeschluss die Anregung vorbringen, dass es für das benachbarte Röthleiner Industriegebiet Am Etzberg keine Beeinträchtigungen wie Lärmeinschränkungen geben darf. In Bergrheinfeld ist dagegen die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans anvisiert, von dem Röthlein nicht tangiert wird und deshalb keine Bedenken vorbringt.

Kurz vor den Finanzausschusssitzungen Ende November wurde im Gemeinderat die Projektliste der Gemeinde Röthlein diskutiert. Einige Projekte laufen schon, andere stehen an, neue Projekte sind dagegen laut Bürgermeister vorerst nicht geplant, man habe – so Gehring – „genug abzuarbeiten“.

Wie vorab besprochen, wurde die Liste aktualisiert und die Anpassungen für das kürzliche beschlossene Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) eingearbeitet. Gehring ging kurz die Liste durch und auf die neu eingestellten, rot unterlegten Finanzmittel für Feuerwehrhaus (Bodenheizung), Storchennest und die Umweltprojekte Windkümmerer und Klimaschutzmanager ein. Laut Bürgermeister wurde der Neubau der Mittelschule in Bergrheinfeld wohl auf 2024 verschoben. Für den geplanten Hirschfelder Badesee liegt eine erste Kostenschätzung über eine Million Euro aufwärts vor, nicht eingerechnet die jährlichen Unterhaltungskosten – da muss wohl laut Bürgermeister noch mal intensiv diskutiert werden. 30 Prozent Kostensteigerung sind nun auch für die Sanierung der Grundschule einkalkuliert. Außerdem sollen nicht benötigte Restmittel aufgelöst und für 2023 neu im Haushalt eingestellt werden. Darüber berät nun der Finanzausschuss.

Ziemlich „ratlos“ zeigte sich Bürgermeister Peter Gehring in der jüngsten Gemeinderatssitzung über den täglichen Ausfall von Fahrten der Landkreislinie 8137. Besonders prekär: die Streichung durch das beauftragte Busunternehmen Metz der wichtige Fahrt 22, die täglich kurz vor sieben Uhr ab Hirschfeld die Schulkinder „aufgabelt“, um sie zu den weiterführenden Schulen nach Schweinfurt zu bringen. Spätere Busse halten nicht mehr in Hirschfeld, der frühere fährt nicht zum Schulzentrum, die Schulkinder müssen also im Dunkeln laufen oder in Schweinfurt umsteigen - eine Situation, die Bernd Wehner als „unglaublichen Vorgang“ bezeichnete.

Faktisch ist nicht die Gemeinde – so der Bürgermeister – sondern das Landratsamt zuständig, doch eine Lösung ist nach Wochen nicht gefunden. In Mails würde laut Gehring nur auf mögliche Ausweichfahrten hingewiesen, erschwerend kommt hinzu, dass das Busunternehmen die Fahrten eigenwirtschaftlich betreibt und aktuell, wie Martina Braum erläuterte, mit Personalproblemen und Krankenstand zu kämpfen hat. Eine Situation, die sich befürchtet Kai Hümmer aus eigener beruflicher Erfahrung in den nächsten Jahren noch zuspitzen wird. Laut Braum sind in der nächsten Woche Gespräche zwischen dem Busunternehmen, dem Landratsamt und der Regierung von Unterfranken geplant, diese solle man laut Braum abwarten. Gleichzeitig wehrte sich Braum gegen den Vorwurf, dass das Landratsamt nichts unternehmen würde und brachte damit Harald Fuchsberger auf die Palme, der sich in seiner Meinungsfreiheit beeinträchtigt sah, wenn er die Vorgehensweise der Zuständigen nicht kritisieren dürfe.

Andere Lösungen müssen also her. Im Gespräch war ein Taxibus, der verlässlich die stornierten Fahrten übernimmt, wohl aber im Zweifelsfall nicht für alle Fahrwilligen ausreicht, da neben den etwa 20 Schulkindern aus der Großgemeinde – sieben davon aus dem besonders betroffenen Hirschfeld – auch andere den Bus nutzen. Die sind aktuell wohl auf andere Busse "umgestiegen", könnten aber dann auf den Taxi-Bus umschwenken und so müsste der Fahrer im Bedarfsfall entscheiden, wenn er mitnimmt - laut Hümmer umzumutbar.

Simon Stock sprach von allgemein „harten Zeiten“, auf die alle – auch die Schulkinder – reagieren müssen und schlug Fahrgemeinschaften vor. Detlev Reusch warb für einen Beschluss (Taxibus-Einsatz), der dann greift, wenn bei Gesprächen keine Lösung gefunden wird.

Abschließend schlug Gehring vor, das Gespräch abzuwarten, gleichzeitig aber im Amtsboten den Bedarf abzufragen und dann auf Basis der Ergebnisse in der nächsten Gemeinderatsitzung darüber final zu entscheiden.

Unter dem Tagesordnungspunkt Informationen und Anfragen berichtete Elke Lanz, dass einige Bürgerinnen und Bürger wohl Schwierigkeiten hätten, den neuen Fitnesstrack zwischen Heidenfeld und Röthlein zu finden und so warb die Gemeinderätin für Hinweisschilder, auch für die Entfernungen zwischen den einzelnen Stationen. Martina Braum fragte dann noch nach dem Gehsteig am Rehberger in Heidenfeld, der wird laut Bürgermeister im zweiten Bauabschnitt realisiert.

Bericht: Daniela Schneider