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Amtsbote der Großgemeinde Röthlein
Ausgabe 48/2023
Amtliche Nachrichten
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Aus der Gemeinderatssitzung vom 24.10.23

Teil 1: Gestaltungssatzung und Leitfaden

In der Gemeinderatssitzung wurde intensiv diskutiert; es ging um die Formulierungen von Gestaltungssatzung und Gestaltungsleitfaden für die Altortbereiche in allen drei Ortsteilen.

Doch worum geht es dabei? Die Gestaltungssatzung regelt – ähnlich einem Bebauungsplan - verbindlich zukünftige Baumaßnahmen im Altort; der Leitfaden dagegen ist nicht verbindlich, beinhaltet aber Empfehlungen, deren Umsetzung zuwendungsfähig wäre. Der aktuelle Bestand ist dabei geschützt, wie Bürgermeister Peter Gehring gleich eingangs erläuterte, die Gestaltungssatzung greift erst, wenn bauliche Veränderungen geplant sind.

Bis dato gibt es in allen drei Ortsteilen keine Gestaltungssatzung – die Aufstellung hat also weitreichende gestalterische Konsequenzen für das Ortsbild und Bauwillige, die im Altortbereich Baumaßnahmen planen. Die Vorgaben müssen daher mit vernünftigem Augenmaß festgelegt werden – ein Spagat zwischen der Wahrung des typisch fränkischen, historischen Ortsbildes und den modernen Ansprüchen der Gegenwart, wie sich ganz aktuell in der Röthleiner Gemeinderatsdiskussion und schon vorab bei einem „Ortspaziergang“ zeigte.

Evi Mohr vom Schweinfurter Fachbüro „Schleich Lamprecht Architekten“ stellte nun die Vorschläge vor, doch die veranschlagten zwei Stunden reichen bei weitem nicht, um die komplette Entwurfsvorlage für Gestaltungssatzung und -leitfaden durchzuarbeiten. Es ging um die Gebäudegestaltung, um die Platzierung von Haupt- und Nebengebäuden, um Dachform, Ziegelfarbe und Gaubenarten, um Solarinstallationen und Wärmepumpen, Fassadenanlagen, Farben, Fenster und Rollläden. Einige Vorschläge der Planerin wurden umformulierte, andere vom nicht verbindlichen Gestaltungsleitfaden in den verbindlichen Satzungsbereich geschoben.

Größte Diskussionen entstanden bei der Platzierung der Baukörper an der sogenannten „Raumkante“ und der Farbe der Dacheindeckung. Der Bürgermeister wünschte sich hier neben dem typisch fränkischen Ziegelrot auch schwarz oder anthrazit, falls Dachphotovoltaikanlagen geplant sind und damit war der Röthlein für Planerin Mohr, die erste Gemeinde, die in ihrer Gestaltungssatzung für eine dunkle Dacheindeckung votiert hatte. Ob das dann allen Beteiligten gefällt, hängt von den Trägern öffentlicher Belange ab, die im laufenden Aufstellungsprozess eingebunden und ihre Bedenken und Anregungen vorbringen können. Vor der endgültigen Verabschiedung der Satzung werden diese Anmerkungen dann im Gemeinderat noch einmal diskutiert und vor der finalen Entscheidung abgewogen.

Der komplette Prozess wird noch ein paar Monate dauern, als nächstes stehen nun die restlichen Themen in der Satzung – die Gestaltung der Hof- und Garagentore, sowie der Freiflächen – an, dazu muss der Gemeinderat die Gestaltungsbereiche und die Förderrichtlinien festlegen.

Verkehrsschau

Außerdem stellte Geschäftsleiter Simon Göbel die Ergebnisse der Verkehrsschau im Juli mit der Polizei vor. Generell lehnt die Polizei wohl den Einbau von Schwellen und sogenannten „Köllner Tellern“, ab, befürwortet aber die Ausweisung weiterer Tempo-30-Zonen und riet, Straßen „unbequem zu machen“, zum Beispiel mit Pflanzkübeln oder Parkflächen, um Geschwindigkeit zu drosseln. Am Hirschfelder Ortsausgang Richtung St. Ludwig wird dazu ein Stück Weg mit einer festen Bake gesperrt, der Fahrradweg wird besser gekennzeichnet und ein Verkehrszeichen Richtung Heidenfeld versetzt. In Heidenfeld am Rehberger wird die verbotene Einfahrt in die Dorfstraße aufgehoben und durch ein „Vorfahrt achten“ – Schild ersetzt. Der gewünschte Zebrastreifen in der Dr. Paul-Hahnstraße wurde abgelehnt, vorgeschlagen wurde dort einen verkehrsberuhigten Bereich einzurichten. Und auch in Röthlein wurde ein Zebrastreifen vor dem Betriebsgelände der Firma Schäflein abgelehnt. Und der Platz unter den Linden schließlich wird noch einmal im Bauausschuss genauer betrachtet.

Weitere Tagesordnungspunkte wurden ob der fortgeschrittenen Zeit vertagt.

Bericht: Daniela Schneider