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Amtsbote der Großgemeinde Röthlein
Ausgabe 50/2023
Amtliche Nachrichten
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Aus der Bürgerversammlung 2023

Mit einem kurzen Jahresrückblick startete Bürgermeister Peter Gehring in die bestens besuchte Bürgerversammlung.

Der Bürgermeister listete in der vollbesetzten Mehrzweckhalle die Kanalsanierungen und Aufwertung der Heidenfelder Dorfstraße, den frisch sanierten und jüngst bezogenen Kindergarten in Heidenfeld und die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED. Eine Investition in den Klimaschutz, durch die Röthlein 75 Prozent des dafür bisher benötigen Stroms einsparen wird und die sich laut Gemeinderat Detlev Reusch in vier bis fünf Jahren amortisiert. Probeweise werden einige Bewegungsmelder installiert, die wohl nur auf größere Objekte reagieren, wie Andreas Rückert nachfragte; mögliche Probleme sollen der ÜZ oder der Gemeinde gemeldet werden. Außerdem berichtet Gehring von der Fertigstellung des Barth-Straßen-Ecks und vom "Umzug" dreier Linden von der Grundschule in Richtung Elmußweg. Gosbert Wegner fragte, warum die Bäume nicht in den gerade entstehenden Bürgerpark umgesetzt wurden. „Zu feucht dort“ erklärte Gehring und sorgte dann für Gelächter, als er augenzwinkernd versprach, dass der Bürgerpark trotz Verzögerungen 2024 definitiv fertig werde.

Die Maßnahmen zur Erweiterung und Sanierung der Grundschule sind gestartet, auf 16 Millionen belaufen sich die berechneten Kosten - 50 Prozent werden gefördert, den Rest muss die Gemeinde aufbringen. Der Umbau des Bürgerhauses in Hirschfeld steht für 2024 auf dem Plan, ebenso wie die Sanierung des Pumpwerks in Röthleins Hauptstraße.

Unter einem eigenen Punkt stellte Geschäftsleiter Simon Göbel den aktuellen Stand zur Nachnutzung des Klosters vor. 2021 wurde die Auflösung des historischen Klosters publik, das Pflegeheim schien davon nicht betroffen. Allerdings werden wohl keine Externen mehr aufgenommen und so vermutet die Gemeinde, dass sich auch dort das Gebäude „sukzessive leeren“ und letztendlich beides verkauft werden soll. Planungen für eine vorzeitige Auflösung, wie Wolfgang Wegner nachfragte, sollte die Belegung weniger als 30 Prozent betragen, sind der Gemeinde nicht bekannt.

Im Rahmen der Städtebauförderung wurde 2022 ein Sanierungsgebiet festgelegt, das das Klostergelände beinhaltet. damit sichert sich die Gemeinde ein Vorkaufsrecht und hält damit Handlungsoptionen offen.

2023 wurde die Renaturierung des Mühlbachs begonnen, der auch das Klostergelände durchfließt. Die Maßnahme wird 2024 fortgesetzt, dann ist auch die Umgestaltung der Kloster- und Georg-Nickel-Straße geplant.

Wie der Bürgermeister weiter berichtete, hätten bereits einige Investoren angeklopft, die an den Orden verwiesen wurden. Bekannt sind Pläne für eine Schule oder ein Demenzklinik-Hotel, in dem pflegende Angehörige und Demenzkranke zusammen untergebracht werden, zum Verkauf ist es aber nicht gekommen. Aktuell soll eine Machbarkeitsstudie angestoßen werden, das wurde im Gemeindedialog mit Landrat Florian Töpper diskutiert.

Anschließend umriss Gehring die weiteren Planungen in punkto Freiflächen-Photovoltaik, für die die Gemeinde verschiedene Flächen ausgewiesen hat. So könne die Stromversorgung selbst mitgestaltet werden, bevor von oberster Stelle Privilegierungen festgelegt werden, wie Winfried Werner erfuhr, der sich dafür aussprach, eher Dächer zu belegen. Dafür gibt es laut Bürgermeister in Röthlein ja ebenfalls finanzielle Anreize, zudem erhält die Gemeinde aktuell eine freiwillige Abgabe vom Betreiber der Photovoltaikfläche in Heidenfeld. Erwin Wolf plädierte für die Errichtung von Windkraftanlagen, hier ist Röthlein kein Vorranggebiet.

Nach einer kurzen Pause ging es dann mit Fragen aus der Zuhörerschaft weiter. Wie in vielen anderen Gemeinden ist auch in Röthlein die Finanzanlage angespannt. Man sei zwar quasi schuldenfrei, sagt Gehring, muss aber genau überlegen, welche Projekte gestemmt werden. Zusätzlich zum Großprojekt "Grundschule" steht eine Kostenbeteiligung für die Sanierung der Mittelschule Bergrheinfeld an, Gehring nannte hier 40 Millionen Gesamtvolumen. Der Umbau Rehberger ist deshalb nur mit großer Bürgerbeteiligung, der Pumptrack nur mit Leaderförderung realisierbar. Sanierungsmaßnahmen an Straßen und Kanälen werden mit Weitsicht geplant. Die gewünschte Barrierefreiheit in der Mehrzweckhalle, wie Susanne Gessner nachfragte, wird gerade mit der Städtebauförderung diskutiert. Auch hier geht es um Fördergelder.

Während der Aufbauphase der Ganztagsschule kommt es aktuell zu Engpässen, deshalb hätte man auch Plätze in den Kindergärten angeboten. Nach Grundschulsanierung und Etablierung der Ganztagsschule läuft das komplett in der Schule. Gemeinderat Simon Stock forderte den Bürgermeister anschließend auf, kurz über das „Wohnen am Tännle“ zu berichten. Hier gibt es laut Gehring vier verschiedene Konzepte, über die der Gemeinderat entscheiden wird. Judith Lang wünschte sich dann noch eine Bank mit Blick auf den Königsmark-See und Manuel Balling ärgerte sich über die Einstellung zur Jugendarbeit. Grund: Es gab Verstimmungen, weil ein Jugendzeltlager parallel zur Röthleiner Kirchweih veranstaltet wurde, obwohl ein Ratsbeschluss das untersagt. Für Balling ein "Affront gegen die Jugendarbeit", so hätte es wenig Möglichkeiten an anderen Wochenenden gegeben, zudem wären unterschiedliche Zielgruppen betroffen Laut Röthleins Trachtenvorstand Albert Hein hätten deshalb wohl Helfer gefehlt. Da wird jetzt wohl ein klärendes Gespräch in der Vereinsringrunde und unter Einbeziehung der Jugendbeauftragten gesucht. Wie Gemeinderätin Martina Braum zugab: "könnte man für die Jugend noch mehr machen".

Abschließend gab Bürgermeister Gehring bekannt, dass im ersten Quartal 2024 eine zusätzliche Bürgerversammlung zum Thema Gestaltungssatzung und Gestaltungsleitfaden stattfinden wird.

Fazit nach knapp drei Stunden Bürgerversammlung: Alle Fragen beantwortet!