Eine Millionen Streuobstbäume sollen bis 2035 in Bayern neu angepflanzt werden – besiegelt wurde das mit dem sogenannten „Streuobstpakt“ der Bayerischen Staatsregierung, unterstützt von vielen Umwelt- und Naturverbänden.
Da der Obstanbau in Bayern höchste Bedeutung für die Kulturlandschaft und Biodiversität hat, in den letzten Jahren aber doch aus Rentabilitätsgründen stark zurückgegangen ist, will die Staatsregierung mit dem Pakt nun bestehende Streuobstwiesen erhalten und weiter ausbauen – ein entscheidender Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt, aber auch der bäuerlichen Kulturlandschaft Bayerns.
Entscheidend für den Erfolg des Projekts ist aber auch die Steigerung der Wertschätzung in der Bevölkerung für den Streuobstanbau und die damit verbundene Sicherung der Eigenversorgung in der Region mit gesundem Obst und weiteren wertvollen Produkten, die diese traditionelle Nutzungsform beschert. Das Projekt legt deshalb großen Wert auf die Verbesserung der Vermarktungswege von Streuobstprojekten, auf Erforschung und Erhaltung der zahlreichen Obstsorten und eine breit angelegte Beratung und Öffentlichkeitsarbeit. So wurde von Fachleuten rund um das Thema Streuobst ein abgestimmtes und langfristiges Maßnahmenkonzept erarbeitet; die Umsetzung des Streuobstpaktes wird von der Staatsregierung mit insgesamt über 600 Millionen Euro bis 2035 unterstützt.
Um die Anpflanzung von Obstbäumen voran zu bringen, können Kommunen, Vereine und Institutionen Förderanträge für mindestens zehn bis maximal 100 Obstbäume stellen. Die Obstsorten sind vorgegeben, es müssen Hochstämme sein mit mindestens 1.40 bis 1.80 Höhe.
Auch die Gemeinde Röthlein hat sich erstmals an diesem Projekt beteiligt und im Rahmen der möglichen Förderung insgesamt 100 Bäume erhalten, die am vergangenen Wochenende im Bauhof kostenfrei an Interessierte abgegeben wurden – eine „wunderbare Idee“ stellt Röthleinerin Emma Fritz bei der Abholung fest. Sie ist eine von vielen Gemeindebürgerinnen und –bürgern, die das Angebot der Gemeinde nutzten und sich - solange der Vorrat gereicht hat – bis zu drei Bäume aus dem Angebot ausgesucht haben,.
Die ersten neuen Obstbaumbesitzer waren schon weit vor 10 Uhr am Bauhof, wie Bauhofleiter Roland Geis berichtet, der die Ausgabe der Obstbäume koordiniert. Auch Bürgermeister Peter Gehring ist vor Ort und äußerst zufrieden über die große Nachfrage: alle 100 Bäume haben nämlich einen Abnehmer oder eine Abnehmerin gefunden.
Und so hat die Gemeinde bereits einen neuen Antrag gestellt, um weitere 100 Obstbäume im Herbst an großgemeindliche Interessierte abgegeben zu können und damit, wie es Emma Fritz so schön formuliert, „in der Kommune einen wichtigen Beitrag für eine lebenswerte Zukunft auch für die nachfolgenden Generationen zu leisten.