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Hahnenkamm Echo Mitteilungsblatt der Gemeinden Heidenheim Westheim Gnotzheim
Ausgabe 1/2025
VGem Hahnenkamm
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Die Krötensaison 2025 beginnt

Neu: Beobachtungstour am Krötenzaun

Die Krötenwanderung ist ein faszinierendes, aber auch recht kurioses Naturphänomen. Jedes Jahr im Frühling ziehen unzählige Kröten, Frösche und Molche über Straßen und Wege.Erfreulicherweise zeigen viele Menschen jeden Alters Interesse an der Krötenrettung und gehen mit Begeisterung den Zaun entlang. Diese Leidenschaft für die Natur gibt uns Hoffnung, dass unsere quakenden Freunde die Herausforderungen der Zeit überstehen können.

Um das Interesse an der Krötenwanderung zu fördern, bieten wir Exkursionen entlang des Krötenzauns an

Es ist ein besonderes Erlebnis, eine Kröte oder einen Frosch aus nächster Nähe zu beobachten, zu erleben oder sogar in der Hand zu halten und am Weiher abzusetzen.

Da die Krötenwanderung vom Wetter abhängt, können wir noch keine festen Termine nennen.

Interessierte bitten wir, sich telefonisch oder per E-Mail mit Namen und Handynummer anzumelden. Sobald die Details festgelegt sind, erhalten alle Anmeldungen genauere Informationen.

Warum wandern Kröten und wohin?

Der Hauptgrund für die Wanderung ist die Fortpflanzung. Die weiblichen Kröten suchen das Gewässer auf, in dem sie selbst einst geschlüpft sind und das für sie die besten Bedingungen zum Laichen bietet. Daher gehören Kröten zu den ortsgebundenen Amphibien.

Mit einem speziellen Organ im Gehirn finden die Tiere ihren Weg zum Laichgewässer – fast wie ein eingebautes Navigationssystem. Deshalb ziehen Kröten querfeldein durch Wälder, Wiesen, Dörfer und auch über Straßen. Nur wenn das Gewässer austrocknet oder der Weg blockiert ist, suchen sie sich ein neues Ziel.

Die Weibchen machen die Arbeit

Die Kröten wandern meist nachts und schaffen dabei etwa 600 Meter pro Tag. Insgesamt legen die Weibchen bis zu fünf Kilometer zurück, während die Männchen oft "huckepack" reisen. Die Männchen sind dabei die Passagiere und lassen sich von den Weibchen tragen.

Warum ausgerechnet im Frühling?

Der Frühling ist die ideale Zeit für die Krötenwanderung. Sobald die Kröten ihr Winterquartier verlassen haben, zieht es sie zum Laichen – das heißt, sie legen ihre Eier ab, aus denen später die Kaulquappen schlüpfen.

Die Wanderung erfolgt meist in großen Gruppen, was einen praktischen Vorteil hat: So schaffen es Feinde nicht, alle Eier zu fressen, und der Nachwuchs hat eine bessere Überlebenschance. Zudem haben die frisch geschlüpften Lurche genug Zeit, sich für den Winter zu stärken.

Zahl der Amphibien sinkt

Leider nimmt die Zahl der Amphibien seit Jahren stark ab. Es wird diskutiert, welchen Anteil dabei die Auswirkungen des Klimawandels mit trockenen Sommern, die Landbewirtschaftung, Straßenverkehr, Pilzkrankheiten und die Zunahme der Waschbären haben.

Ehrenamtliche Helfer im Naturschutz

Die Krötenwanderung erstreckt sich bei uns in der Regel über zwei Monate, mit dem Höhepunkt gegen Mitte März. Dabei stellen vor allem der Straßenverkehr und die damit verbundenen Gefahren ein großes Risiko für die Tiere dar.

An besonders gefährdeten Stellen werden daher Krötenzäune errichtet – häufig von Naturschutzgruppen oder auch Straßenbauämtern. Wenn die Zäune aufgestellt sind, müssen sie täglich kontrolliert werden – idealerweise am Abend oder frühen Morgen.

Finden die Helfer Kröten in den Eimern, werden diese sicher in Transportbehälter umgefüllt und über die Straße gebracht. Dabei werden auch Art, Anzahl und Geschlecht der Tiere dokumentiert. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass nur speziell eingeteilte Helfer die Zäune betreuen. Unsere ehrenamtlichen Naturschützer der Ortsgruppe Hahnenkamm sind an ihren Warnwesten zu erkennen – neue Helfer sind natürlich herzlich willkommen und können sich jederzeit anmelden.

Krötenwanderung: So reagieren sie richtig

Achten Sie bitte auf die Verkehrszeichen „Amphibienwanderung“ und nehmen Sie Rücksicht auf die wandernden Kröten, Frösche und Molche. Um die Tiere nicht unnötig zu gefährden, sollten Autofahrer in diesen Gebieten das Tempo drosseln. Bei hohen Geschwindigkeiten können Amphibien verletzt oder getötet werden – auch solche, die sich nur am Straßenrand aufhalten. Der Strömungsdruck der vorbeifahrenden Autos kann ihre inneren Organe zum Platzen bringen.

Kontrollieren Sie auch ab und zu Ihre Kellerlichtschächte! Amphibien können leicht hineinfallen und kommen ohne Hilfe nicht mehr heraus.

Kontakt und Anmeldung für die Exkursion am Krötenzaun:

Ulrike Großmann

Telefonnummer: 09833 1672

E-Mail: ulrike.grossmann58@web.de