Im Februar diesen Jahres wird oberhalb des Schafbergs, angrenzend an den ehemaligen Truppenübungsplatz, ein Weide-Festzaun errichtet. Der zweiteilige Zaun besteht aus einem kürzeren rund 230 m langen Abschnitt im nördlichen Bereich und einem längeren rund 510 m langen Abschnitt im Süden. Beide Zäune werden durch jeweils einen Zauntritt für Wanderer passierbar. Der beliebte Wanderweg „Walpurgaweg“ ist vom Zaunbau nicht betroffen. Der über Ersatzgelder finanzierte Festzaun wird durch den Landschaftspflegeverband Mittelfranken für den Landkreis Weißenburg - Gunzenhausen errichtet. Dieser wiederrum überlässt die Nutzungsrechte der Schäferei Heumann, um so nachhaltig die Beweidung des Schafbergs sicherzustellen und das Landschafsbild zu bewahren. Davon profitiert auch eine vom Aussterben bedrohte Tagfalterart – die Berghexe, die in Bayern gesichert nur noch an vier Orten vorkommt, wovon der Schafberg in Heidenheim der mit Abstand bedeutendste Lebensraum ist. Sie ist auf sonnige, flachgründige Trockenrasen mit einem hohen Anteil an Steinen und Geröll angewiesen, wie sie auf der Frankenalb und am Hahnenkamm aufgrund der traditionellen Beweidung einst weit verbreitet waren. Der Bau des Zaunes wurde Ende Juli 2024 im Zuge eines Ortstermins, zu dem alle relevanten Akteure eingeladen wurden, einvernehmlich beschlossen. Der Markt Heidenheim wurde dabei durch Frau Bürgermeisterin Susanne Feller vertreten. Die Interessen der Jagd wurden durch die Vorständin des Jagd-Vereins Gunzenhausen, Frau Oster, sowie zweier Pächter vorgetragen. Der Wandertourismus und die Wegeführung wurde zusammen mit der anwesenden Geschäftsführung des Zweckverbands Kloster Heidenheim besprochen. Zu diesem Thema war außerdem das Planungsbüro „Planungsgruppe Landschaft“ anwesend, welches ein Besucher-Lenkungskonzept für den ehemaligen Truppenübungsplatz für den Landkreis erarbeiten soll. Von Seiten des Naturschutzes waren die Untere Naturschutzbehörde, die Gebietsbetreuung und der Landschaftspflegeverband Mittelfranken anwesend. Für die Gemeinde fallen aufgrund der Finanzierung durch Ersatzgelder keine Kosten an. Der Wandertourismus ist durch die Wegeführung und den Einbau eines Zauntritts im längeren Abschnitt nicht beeinträchtigt.
Der geplante Festzaun begrenzt die Weideflächen nur an der Ostseite. Das Beweidungskonzept sieht vor, dass der Schafberg abschnittsweise beweidet wird, wobei an den drei verbleibenden Seiten jeweils ein mobiler Weidezaun verwendet wird. Der Festzaun ist im Vergleich zu Weidenzäunen aus Maschennetzen weniger problematisch für Wild, da die Gefahr des Verhedderns kaum besteht. An den zeitweise nicht beweideten Flächen wird der Weidezaun talseitig an der Straße entfernt, so dass Wild hangabwärts flüchten kann. Diese und andere Auflagen sind in der Nutzungsüberlassung an die Schäferei enthalten, wodurch sich die Situation für das Wild verbessert und die Jagd so wenig wie möglich eingeschränkt wird. Zum Schutz der seltene Orchideenart „Bienen-Ragwurz“ (Ophrys apifera) wird eine Teilfläche im Süden des Schafbergs von der Beweidung ausgeschlossen. Im Sommer 2025 soll durch den Gebietsbetreuer und Tagfalter-Experten Adi Geyer erneut eine Exkursion für Anwohner und Interessierte angeboten werden, bei der die Berghexe und ihr Lebensraum Kalkmagerrasen vorstellt wird.