Auf unserem Weg zu unserem Waldspielplatz finden die Waldfüchse einen toten Vogel. Die Gruppe sammelt sich um das Tier und sofort sind sie miteinander im Gespräch. „Was ist mit dem Vogel passiert?“, „welcher Vogel ist es?“ „ ist es ein junger Vogel oder ist er bereits erwachsen?“ „hatte er eine Krankheit oder war er schon alt?“
Wir als Begleiter der Kinder, nehmen diese Fragen auf, setzen weitere Impulse und steigen in die Fantasiewelt ein. Schließlich sind sich die Kinder einig, der Vogel war jung und ist wohl an einer Krankheit gestorben. Oder vielleicht wurde er überfahren? Aber er hat keine Verletzung und überhaupt im Wald dürfen nur der Förster Ott und die Jäger mit dem Auto fahren. Ein Tier könnte den Vogel geschnappt haben, aber dann wäre er verletzt.Wir übertragen die aktuelle Situation auf das Leben der Kinder. „Ist bei dir in der Familie auch schon einmal jemand gestorben?“ „Wie hast Du Dich gefühlt, vermisst Du diese Person?“ „Lassen wir den Vogel hier liegen?“ Die Kinder sind sich einig, ihn zu begraben.
Es ist für sie selbstverständlich, dass tote Tiere mit Federn oder Fell nicht angefasst werden – weder tot noch lebendig. Schnell buddeln die Kinder ein Loch am Fuße eines Baumes, legen den toten Vogel behutsam hinein und decken ihn mit Erde und Moos zu. Sie basteln ein Kreuz, um die Stelle zu kennzeichnen. Dann bauen die Kinder einen wunderschönen Garten um das Grab des Vogels. Desweiteren sind die Kinder daran interessiert, wie alt Vögel überhaupt werden. Im „schlauen Telefon“ lesen wir, dass der Kolkrabe tatsächlich bis 90 Jahre alt werden kann. Wir forschen weiter…wie alt wird ein Elefant? 60 bis 70 Jahre. Ein Löwe? 15 Jahre!
Da die Kinder an einer Stelle im Wald immer wieder Knochen ausbuddeln ist es ihnen sehr gewiss, dass tote Tiere im Wald wieder zu Erde werden und nur die Knochen übrig bleiben. Deshalb interessiert es die Kinder auch, wie lange es dauert, bis von diesem Vogel nur noch die Knochen übrig bleiben und die „Polizei des Waldes“ – Würmer, Käfer und Mikroorganismen, den Vogel wieder zu Erde macht. Bis zu zwölf Wochen, sagt das „schlaue Telefon“. Wir rechnen gemeinsam….jetzt ist März - April, Mai, Juni – im Juni sollte es so weit sein – „sind dann schon Sommerferien?“. „Nein, das ist noch vor dem Abschied der Schulfüchse“ „Ah, dann ist ja gut“.