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Brensbacher Nachrichten
Ausgabe 15/2025
Kirchliche Nachrichten
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Gedanken zum Wochenende

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Gedanken zum Wochenende stammen diesmal von Matthias Kraft von der Evangelischen Kirchengemeinde Brensbach. Wir vier Kirchengemeinden in Brensbach wünschen Ihnen ein schönes Wochenende.

Anja Encarnacao, Katholische Kirchengemeinde

Miriam von Nordheim-Diehl, Evangelische Kirchengemeinde Wersau Cyrille Tchamda, Freie Christengemeinde

Matthias Kraft, Evangelische Kirchengemeinde Brensbach


Liebe Leserinnen, liebe Leser,

am Wochenende feiern wir Palmsonntag. Damit beginnt die heilige Woche, die mit dem Karfreitag und dem Osterfest ihren Höhepunkt hat. Es ist eine Woche im Wechselbad der Gefühle: Am Palmsonntag erinnern wir uns in den evangelischen Kirchen der triumphale Einzug in Jerusalem mit jubelnden Menschen, am Gründonnerstag das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern, dann der Verrat des Judas Verurteilung, Tod am Kreuz. Am Ostertag schließlich die Auferstehung. Diese Woche voller Höhen und Tiefen beginnt mit einem Missverständnis. Die Leute jubeln Jesus zu, weil er kurz zuvor einen Toten auferweckt hat. Dies hatte sich herumgesprochen. Darum feierte man Jesus als Wundertäter, als Hoffnungsträger, politischen Befreier. Die Menschen hatten viele Phantasien, wer Jesus war, was er in Jerusalem tun sollte.

Seinen Namen hat der Palmsonntag nach der Erzählung vom Einzug in Jerusalem, wie es der Evangelist Johannes erzählt:

„Als am nächsten Tag die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem käme, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und riefen: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel! Jesus aber fand einen jungen Esel und ritt darauf, wie geschrieben steht: Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.”

Die Leute begrüßen Jesus indem sie ihm mit Palmzweigen entgegen gehen. Dies ist ein Alter Brauch in Israel, um einen siegreichen Feldherrn zu begrüßen, wenn er nach der Schlacht nach Hause kommt. Niemand ahnte, dass die Auferweckung eines Toten, die Heilungen, seine Predigten erst der Anfang waren. Der entscheidende Kampf stand Jesus noch bevor. Es war der Kampf der Einsamkeit, des Verraten und Verlassen seins, der Kampf mit Schmerzen und Tod.

Der große Sieg, der am Ende der Ostergeschichte und am Anfang der Glaubensgeschichte steht, ist die Botschaft: Jesus ist auferstanden. Der Tod hat nicht das letzte Wort, sondern Gott. Weil dieser Gedanke der letzte Akkord im Leben Jesu war, ist er der Auftakt zur Geschichte des Glaubens.

Insofern hatten die Leute recht, als sie Jesus mit Palmzweigen und Jubel begrüßen. Auch wenn er nicht König in einem menschlichen Königreich wurde, wie manche es sich gewünscht haben. Denn sein Königtum, das Reich Gottes reicht weit über menschliche Grenzen hinweg. Der Palmsonntag gibt einen ersten Hinweis darauf.

Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Osterwoche.

Ihr Matthias Kraft, Pfarrer