Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Gedanken zum Wochenende stammen diesmal von Melina S. von der freien Christengemeinde. Wir vier Kirchengemeinden in Brensbach wünschen Ihnen ein schönes Wochenende.
Anja Encarnacao, Katholische Kirchengemeinde
Miriam von Nordheim-Diehl, Evangelische Kirchengemeinde Wersau
Cyrille Tchamda, Freie Christengemeinde
Matthias Kraft, Evangelische Kirchengemeinde Brensbach
Alles neu
In den letzten Wochen war mit Staunen zu beobachten, wie die Natur nach und nach zum Leben erwachte. Der kalte Winter mit seinen grauen Tagen neigte sich dem Ende zu und die Sonne kämpfte sich durch die Regenwolken hindurch. Mehr und mehr erstrahlt alles wieder in bunten Farben. Der Sommer ist nicht mehr fern und der Frühling gibt einem das Gefühl eines Neuanfangs.
Nicht nur durch die Natur, sondern auch durch sein Wort spricht Gott heute noch: „Gedenkt nicht mehr an das Frühere und achtet nicht auf das Vergangene! Siehe, ich wirke Neues, jetzt sprosst es hervor …!“ (Jesaja 43,18-19). So wie Gott in den Frühlingsmonaten die Natur zum Blühen bringt, möchte er auch in unserem Leben Dinge zum Blühen bringen, die vorher leblos und grau waren.
Am 28. Mai ist Pfingsten. Ungefähr 2000 Jahre zuvor schloss Gott einen neuen Bund mit seinem Volk durch die Sendung seines Sohnes. Jesus beanspruchte von sich, der Gesandte Gottes zu sein mit folgenden Worten: „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Blinden, dass sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen, um zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn.“ (Lukas 4,18-19). Nach seiner Auferstehung sendete er seine Jünger in die Welt, um es ihm gleich zu tun. Doch zuvor versprach er ihnen, den Geist Gottes zu senden, damit seine Jünger gleichermaßen befähigt würden, den Auftrag zu erfüllen. So kam es, dass vor 2000 Jahren an Pfingsten Gott mit seinem Geist in das Herz eines jeden Gläubigen einzog. Durch das Senden des Heiligen Geistes wurden die Jünger nicht nur befähigt dieselben, ja sogar größere Werke als Jesus zu tun, sondern er versprach, ewig bei ihnen zu sein, sie zu trösten und sie zu begleiten.
Der Geist Gottes verhilft Müden zu neuer Kraft. Er schenkt Trost den Trauernden, Hoffnung den Schwachen und Freude den Niedergeschlagenen. Wenn dieser Geist in unser Leben kommt, macht er alles neu. Wie ein Apfelbaum saftige Äpfel trägt, so trägt der Geist Gottes die Frucht der Liebe, der Freude und des Friedens.
Im Gegensatz dazu erscheint uns die Welt manchmal düster und kalt. Jedes Jahr tauchen neue Herausforderungen auf und kaum ist eine Krise bewältigt, folgt die nächste. Kein Wunder, verlieren mehr und mehr Menschen heutzutage die Hoffnung an eine friedvollere Welt und ein von Liebe erfülltes Leben. Die Schöpfung selbst seufzt und sehnt sich nach Erlösung. Doch durch die dichte Wolkendecke kämpft sich wie Sonnenstrahlen die Liebe Gottes hindurch und erinnert uns an sein Versprechen: „Siehe, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21,5)
Eines Tages wird Leid nicht mehr sein, die grauen Tage werden ein Ende haben. Gott, die Liebe in Person, wird unter seinem Volk wohnen und in Gerechtigkeit herrschen. Heute folgt den Sonnentagen immer wieder der Regen und schließlich der Winter. In ähnlicher Weise können Schicksalsschläge, Misserfolge und Leid in dieser Welt immer wieder auftreten. Doch wir können zuversichtlich sein, denn was Gott beginnt, bringt er auch zu Ende.
Durch seinen Geist möchte Gott alles neu schaffen und fängt bei dir und mir damit an. Er möchte in unseren Herzen wohnen und uns dabei gebrauchen, diese Welt zum Besseren zu verändern. Die Frage ist: Lassen wir uns darauf ein? Sind wir bereit, das Alte loszulassen, nicht mehr an Vergangenes zu denken, sondern nach vorne zu schauen, auf das, was Gott für unser Leben geplant hat? Seine Gedanken für jeden Einzelnen von uns sind so zahlreich wie der Sand am Strand. Gott möchte uns einen Weg des Friedens und der Freude zeigen, aber dafür braucht es unser Vertrauen. Wenn wir nun im Frühling beobachten, wie alles aufblüht und neues Leben bekommt, so dürfen wir uns gewiss sein, dass Gott dasselbe in unserem Leben tun möchte im Sinne von: Das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden! (2.Korinther 5,17)