Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Gedanken zum Wochenende stammen diesmal von J. Schenk von der Freien Christengemeinde. Wir vier Kirchengemeinden in Brensbach wünschen Ihnen ein schönes Wochenende.
Anja Encarnacao, Katholische Kirchengemeinde
Miriam von Nordheim-Diehl, Evangelische Kirchengemeinde Wersau
Cyrille Tchamda, Freie Christengemeinde
Matthias Kraft, Evangelische Kirchengemeinde Brensbach
Liebe Leserinnen und liebe Leser,
„Wie lange noch?“, „Wann sind wir da?“, „Wann ist endlich Weihnachten?“. Kinder lernen früh zu warten. Warten, bis es Essen gibt, bis man an der Reihe ist, bis jemand Zeit zum Spielen hat.
Warten, bis der Unterricht zu Ende ist, bis der erste Schnee fällt oder wann endlich Handy und Tablet genutzt werden dürfen. Warten, warten, warten.
Wird warten im Laufe des Lebens einfacher? An Gelegenheiten zum Üben scheint es nicht zu mangeln. Warten auf den Feierabend, auf den verspäteten Zug oder auf die Klausurergebnisse.
Warten auf eine Diagnose oder dass jemand gesund wird. Warten auf ein Kind, das im Bauch heranwächst.
Auch die Bibel ist voll von Geschichten von Menschen, die warten müssen. Da sind zum Beispiel Abraham und Sara, die sehr lange auf einen Sohn warten, den Gott ihnen versprochen hat. Oder Jesus, der zu Pfingsten seinen Jünger ausdrücklich die Anweisung gibt zu warten: „Und als er mit ihnen beim Mahl war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters“ (Apostelgeschichte 1,4). Was müssen die Jünger wohl gedacht haben?
Und wie geht es mir, wenn ich abwarten und Geduld haben muss? Was mache ich in der Zeit?
Dem deutschen Schriftsteller Heinrich Spoerl entstammt der Satz: „Die Kunst des Wartens besteht darin, inzwischen etwas anderes zu tun.“ Das Warten bietet die Gelegenheit zum Innehalten. Es eröffnet Momente, an denen sich der hektische Alltag entschleunigen kann. Die
Zeit im Wartezimmer ist keine verschwendete Lebenszeit, wenn ich darin eine Gelegenheit erkenne, um mit Gott gedanklich ins Gespräch zu kommen.
Ich wünsche Ihnen gemäß den Worten aus Jesaja 40,31 im Warten auf den Herrn, neue Kraft und ein gesegnetes Pfingstwochenende.