Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Gedanken zum Wochenende stammen diesmal von Miriam von Nordheim-Diehl von der Evangelischen Kirchengemeinde Wersau. Wir vier Kirchengemeinden in Brensbach wünschen Ihnen ein schönes Wochenende.
Liebe Leserinnen und Leser,
letzte Woche durften wir das Pfingstfest feiern und genießen. Auch die Sonne zeigte sich dazu, und man sah viele Menschen auf den Straßen, im Freien unterwegs, zu Fuß oder auf den Rädern. Es war ein schönes Wochenende! Pfingsten ist ein schönes Fest, finde ich, und ein fröhliches: Schließlich feiern wir an Pfingsten den Geburtstag der Kirche! In der Bibel steht es: Es kam der Heilige Geist herab und ergriff die Menschen, alle verstanden sich, egal, welche Sprache ihre Muttersprache war. Und sie waren so ergriffen, dass sich 3000 Menschen an diesem Tag taufen ließen. Das war die Geburtsstunde unserer heutigen Kirchengemeinden.
Was war vorher passiert? Jesus war an Karfreitag gekreuzigt worden. Aber er ist wieder auferstanden! 40 Tage lang zeigte er sich – lebendig, auferstanden – den Menschen, damit alle dieses unglaubliche Wunder sehen konnten. Er lebt! Solche Macht hat Gott! Nach 40 Tagen dann verließ Jesus die Erde endgültig, weil er sich sicher war, dass seine Freunde und Bekannten weitererzählen würden, was passiert war. Und das taten sie. Aber trotzdem waren die Jünger Jesu traurig, auch wenn sie Zeugen eines großen Wunders geworden waren; denn Jesus war nicht mehr da. Jesus versprach ihnen aber, dass er den Heiligen Geist schicken würde. Darunter konnten sich die Jünger bestimmt nichts so richtig vorstellen – bis zu dem Moment, als sie in ihn spürten. Ja, den Heiligen Geist kann man nicht erklären, ihn muss man spüren. Und das taten die Jünger an Pfingsten. Zunächst benahmen sich die Jünger ziemlich eigenartig. Sie begannen zu erzählen, jeder in seiner eigenen Sprache, mit seinen eigenen Worten, mit seiner eigenen Begeisterung. Und sie wurden verstanden. Denn sie sprachen von sich, sie sprachen von Herzen und deshalb ging ihre Rede zu Herzen. Es waren keine Lehrsätze, keine dogmatischen Wahrheiten. Sie erzählten, was sie erlebt hatten. Ich denke, das ist die Wirkung des Heiligen Geistes, dass er uns dazu befreit, uns zu entfalten, dass er uns einlädt und Mut macht, weniger Glaubensbekenntnisse aufzusagen als vielmehr zu erzählen, was uns angeht, was uns freut, was uns umtreibt. Dadurch können wir Menschen begeistern, Menschen für unsere Kirche begeistern. Wir sollen erleben und davon erzählen.
Vor diesem biblischen Hintergrund haben wir letzte Woche Pfingsten gefeiert. Wir feiern jedes Jahr auf’s Neue den Geburtstag der Kirche, die Geburt einer Gemeinschaft von Menschen, die miteinander Verantwortung dafür übernehmen, dass Gottes Geist in uns wirken und dass das Reich des Friedens und der Gerechtigkeit, das mit Jesus in die Welt gepflanzt worden ist, dass dieses Reich in uns, zwischen uns und um uns herum erblüht und Frucht bringt. Dazu helfe uns Gott und sein Heiliger Geist! Amen.