Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Gedanken zum Wochenende stammen diesmal von Cyrille Tchamda von der Freien Christengemeinde. Wir vier Kirchengemeinden in Brensbach wünschen Ihnen ein schönes Wochenende.
Anja Encarnacao, Katholische Kirchengemeinde
Miriam von Nordheim-Diehl, Evangelische Kirchengemeinde Wersau
Cyrille Tchamda, Freie Christengemeinde
Matthias Kraft, Evangelische Kirchengemeinde Brensbach
Johannes 7
37 Aber am letzten, dem großen Tag des Festes stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke!
38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.
39 Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, welche an ihn glauben; denn der Heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.
Wasser ist kostbar, unendlich wertvoll, weil es unverzichtbar ist zum Leben. Vor allem in dieser Sommerzeit, bei hohen Temperaturen, wenn es richtig heiß ist, wissen wir frisches kühles Wasser zu schätzen. Wir wissen, wie wichtig Wasser ist, zumindest theoretisch. Menschen in wasserarmen Gegenden ist es noch viel bewusster. So zum Beispiel den Israeliten zur Zeit Jesu. Das Wasser war knapp für sie. Sie mussten es gut einteilen. Darum spielte Wasser beim sogenannten Laubhüttenfest eine große Rolle. Am Ende der Trockenzeit betete man um genügend Regen für das neue Erntejahr. Die Erinnerung an die Wüstenwanderung wurde aufgefrischt, indem man sich erzählte, wie Gott damals sein Volk wunderbar mit Wasser versorgt hatte.
Wasser wurde zum Symbol für die kommende Heilszeit. Dann, so glaubte man, werde sich niemand mehr um genug Wasser sorgen müssen. Die Quelle des Lebens werde dann übersprudeln, weil Gott alles zum Guten wendet.
An dieser Stelle in der Erzählung des Evangelisten Johannes feiert auch Jesus mit. Er ist am Laubhüttenfest mit dabei. Und fängt an, zu den Menschen vom Wasser zu sprechen: „Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“
Wie mag dieser Auftritt angekommen sein? – Manche dürften sich gleich abgewendet haben. Und es gab Menschen, die von Jesu Worten beeindruckt waren. Sie verstanden, dass Jesus nicht vom leiblichen Durst sprach, sondern von der Sehnsucht nach Leben und nach Sinn. Sie ahnten, begannen sogar zu glauben, dass sich Gottes Versprechen in der Begegnung mit Jesus verwirklichten.
Es war damals so wie heute: Manche nahmen Jesu Angebot an.
Andere schlugen es aus. Jesus lässt uns diese Freiheit. Er zwingt sich niemandem auf. Er lädt ’nur’ ein: “Komm und überzeuge dich selbst. Lerne mich kennen, lass dich auf mich ein. Dann entdeckst du, dass in dem, was ich sage, tue und bin, Gott selber lebt und dir begegnet. Dann erfährst du, dass du durch mich wirklich die Quelle des Lebens findest. Ich gebe dir Zugang zu dem, dem du dein Leben verdankst, zu dem, der dich in deinem Leben leiten und begleiten will, zu dem, der dir wahres Leben schenkt.“
Und das ist noch nicht alles. Jesus verspricht sogar noch mehr: Wer bei ihm seinen Durst nach Leben löscht, bekommt so viel Lebenskraft und Hoffnung, dass es auch für andere reicht.
Von Jesus bekommen wir so viel Wasser zum Leben, so viel Kraft, so viel Hilfe, so viel Mut, dass wir es gar nicht für uns behalten können. Dieses Wasser löscht nicht nur unseren Durst nach Leben, sondern reicht auch noch zum Weitergeben.
Unser Leben sollte wie ein Fluss sein, nicht wie ein Stausee. In einem Stausee wird Wasser gesammelt; in einem Fluss strömt es weiter. Gott möchte, dass von unserem Leben Segen, Güte, Freundlichkeit und Liebe wie ein Fluss zu anderen Menschen strömt.
Jesus lädt uns ein: „Wer durstig ist, soll zu mir kommen und trinken – jeder, der mir vertraut! Denn in den Heiligen Schriften heißt es: 'Aus seinem Innern wird lebendiges Wasser strömen.'“