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Brensbacher Nachrichten
Ausgabe 31/2025
Kirchliche Nachrichten
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Gedanken zum Wochenende

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Gedanken zum Wochenende stammen diesmal von Matthias Kraft von der Evangelischen Kirchengemeinde Brensbach.

Wir vier Kirchengemeinden in Brensbach wünschen Ihnen ein schönes Wochenende.

Anja Encarnacao, Katholische Kirchengemeinde

Miriam von Nordheim-Diehl, Evangelische Kirchengemeinde Wersau

Cyrille Tchamda, Freie Christengemeinde

Matthias Kraft, Evangelische Kirchengemeinde Brensbach

Liebe Leserinnen und Leser,

das Leben ist voller Erinnerungen. Wenn Sie sich einen Moment Ruhe gönnen und die Gedanken schweifen lassen, welche Erinnerungen kommen lhnen in den Sinn? Und was lösen sie in Ihnen aus?

Sind es Personen, Feste Bilder oder Erlebnisse? Und wenn Sie weiter überlegen, welche Auswirkungen hatten diese auf Ihr Leben?

Es ist gut, sich Zeit zu nehmen und den Erinnerungen nachzugehen, damit sie nicht verblassen. Damit christlicher Glaube lebendig bleibt, ist ebenso eine Erinnerungspflege und darüber hinaus ist Praxis nötig. Es genügt nicht, die Inhalte des Glaubens einmal gehört zu haben. Denn nur aus der Erinnerung können wir nicht leben. Glaube braucht Wiederholung, Einübung und Pflege. Nur so bleibt er lebendig und ein tragfähiges Fundament für das Leben. Dem dienen die wiederkehrenden Feste wie Ostern oder Pfingsten, oder auch der besondere Schutz des Sonntags. All dies hat das Ziel, dem Glauben einen Raum zu erhalten und Vertrauen auf Gott zu stärken.

Auch das Abendmahl ist eine solche Stärkung des Vertrauens auf Gott. Wir nehmen uns einmal im Monat im Gottesdienst Zeit dafür, indem wir das Abendmahl feiern.

Der Apostel Paulus erinnert uns daran, was der Kern des Abendmahls ist und wie Jesus das Abendmahl erklärt hat:

"Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach’s und sprach: Das ist mein Leib für euch; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis."

So ähnlich sprechen wir die Abendmahlsworte heute noch, wenn wir das Abendmahl feiern.

Erinnerung, Gedächtnis spielt bei den Einsetzungsworten zum Abendmahl eine wichtige Rolle. Zwei Mal sagt Jesus, wir sollen zu seinem Gedächtnis, also zur Erinnerung an ihn, feiern. Die Feier ruft die Gemeinschaft der Jünger mit Jesus in Erinnerung.

Aber tatsächlich ist es noch mehr. Vielleicht kennen Sie das, wenn Sie sich an ein markantes Erlebnis erinnern, dass dann die Gefühle, die Gerüche wieder ganz nah sind.

Beim Abendmahl, beim gemeinsamen Essen und Trinken ist Jesus ganz nah. Glaubens Erfahrung wird konkret und spürbar durch Geschmack, Geruch und Gemeinschaftsgefühl. Aber anders als bei einer Erinnerung an frühere Zeiten, ist Jesus tatsächlich da. Dass er Teil unserer Gemeinschaft ist, oder genauer gesagt, wir Teil seiner Gemeinschaft sind, ist es, was das Abendmahl zu etwas Besonderem macht. Das Abendmahl geht über das Erinnern hinaus. Denn Jesus hat gesagt: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen."

Nehmen wir uns Zeit, uns an die Dinge zu erinnern und zu feiern die für den christlichen Glauben wichtig sind und ihn lebendig halten. Dies ist die Gemeinschaft mit anderen Christen und mit Gott selbst. Dadurch gewinnen wir ein Fundament für unser Leben, das trägt.

Ihr Matthias Kraft, Pfarrer