Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Gedanken zum Wochenende stammen diesmal von Cyrille Tchamda von der Freien Christengemeinde.
Wir vier Kirchengemeinden in Brensbach wünschen Ihnen ein schönes Wochenende.
Glückselig sind die Friedensstifter; denn sie werden Söhne Gottes heißen.
Matthäus 5,9
Ich habe gehört, dass im Nordatlantik oft raue Stürme toben. Da werden nicht nur kleine Fischkutter richtig durchgeschüttelt, sondern auch in großen Schiffen spürt man deutlich die Macht des Sturmes und der Wellen. Was ein Sturm bewirken kann, selbst bei einer modernen Yacht, haben wir vor kurzem aus Italien gehört.
Wer die Nachrichten verfolgt, wird sicherlich auch von Stürmen gehört haben, Kriegen, Hungersnöten, Unruhen und Konflikten. Auch diese Arten von Stürmen drohen unser Lebensschiff zum Sinken zu bringen. Ganz anders verhalten sich die mächtigen und gigantischen Eisberge. Sie schwanken fast gar nicht und gleiten so ruhig durch das tosende Meer, als sei es ein ruhiger Binnensee.
Das liegt an ihrem Tiefgang. Nur so viel, wie das Eis leichter als das Wasser ist, guckt der Eisberg aus dem Ozean heraus. Der weitaus größte Teil reicht ins Wasser hinein, bis dahin, wo es keine Wellen, keinen Seegang mehr gibt. Da unten herrscht Frieden.
Ein Mensch, der Gottes Liebe kennengelernt und angenommen hat, gleicht einem solchen Eisberg. Er lässt sich von den oberflächlichen Turbulenzen, von Hass, Panikmache und Angst nicht aus der Fassung bringen; denn sein Herz ruht tief in Gottes Liebe. Tief innen ist er unerschütterlich in seinem Glauben an Gott und seine Liebe für die Menschen.
In der Bibel können wir lesen, dass Gottes Liebe einerseits allen Verstand übersteigt und andererseits eine unergründliche Tiefe besitzt. Aus dieser Liebe, die nur Gott schenken kann, erwächst dann ein starker Seelenfrieden.
Ein Mensch, der solch einen Frieden besitzt, ist nicht von Wind und Wellen verschont, er lebt in der gleichen Welt wie wir alle. Eine Welt, die sich rasant verändert und sich nicht immer in eine positive, friedliche und von Menschenwürde geprägte Richtung entwickelt. In einer Welt, die unbeständig und schwankend sein kann. Trotzdem kann er zuversichtlich und ruhig bleiben.
Wir können aber viel mehr von solch einem Menschen lernen, wie auch wir Frieden halten können. Frieden bedeutet, mit sich, den Menschen und mit Gott im Reinen zu sein. Frieden im biblischen Sinne ist mehr als die Abwesenheit von Krieg. Frieden bedeutet, eine gute Beziehung zu haben: zu Gott, zu sich und zu anderen Menschen.
Der erste Frieden, den wir suchen sollten, ist der Friede mit Gott. Gottes Friedensangebot steht. Es liegt an uns, JA dazu zu sagen. In Jesus Christus und durch seinen Tod am Kreuz können wir mit Gott versöhnt sein.
Frieden zuerst mit Gott, aber dann auch mit unserem Ehepartner, Familienangehörigen, Frieden mit unseren Nachbarn und Kollegen, Frieden mit Andersdenkenden, mit Fremden.
Dies kann nur gelingen, indem wir unser Herz bei Gott festmachen. So gut verankert kann jeder sein, jeder kann ein Friedensstifter werden und in der Sicherheit ruhen, die nur Gott schenken kann. Jeder kann in diesem Sinne ein Eisberg sein. Solche Menschen werden Anker und Leuchttürme sein in unserer schwankenden und orientierungslosen Gesellschaft.
Im Neuen Testament sagt Jesus in seiner Abschiedsrede zu seinen Jüngern folgende Trostworte (Johannes 14,27 (Hoffnung für Alle-Übersetzung)): „Auch wenn ich nicht mehr da bin, wird doch der Friede bei euch bleiben. Ja, meinen Frieden gebe ich euch – einen Frieden, den euch niemand sonst auf der Welt geben kann. Deshalb seid nicht bestürzt und habt keine Angst!“
Der Zusammenhang zwischen Liebe und Friede ist eindeutig, wer die grenzenlose und bedingungslose Liebe Gottes kennengelernt hat, kann sich selbst und seinen Nächsten lieben. Diese Liebe macht ihn krisenfest und motiviert ihn, ein Friedensstifter zu sein.
So erkennt man Söhne und Töchter Gottes, sie schaffen Frieden, wo viele aufgegeben haben und sorgen für ein friedvolles Miteinander auch in einer chaotischen Welt.
Sei ein Friedensstifter, werde ein Sohn, eine Tochter Gottes.