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Brensbacher Nachrichten
Ausgabe 38/2024
Kindertagesstätten
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Waldkindergarten Brensbacher Waldfüchse

Im Morgenkreis sind nun alle Waldfüchse, ohne elterliche Begleitung, nach der Eingewöhnungszeit, angekommen. Zu Beginn des morgendlichen Rituals werden die Kinder gezählt. Gemeinsam rechnen wir, wie viele Kinder da sind und wie viele Kinder fehlen. Den älteren Kindern fällt das schon leicht. Sie rechnen bereits über den Zahlenraum von zehn hinaus. An die Kinder, die an diesem Vormittag nicht anwesend sind, denken wir und besprechen, warum sie nicht da sein können. Das fördert das Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe. Täglich werden zwei Kinder als Helferkinder ausgewählt, sie übernehmen Verantwortung. Sie haben die Aufgabe den Bollerwagen zu unserem Waldspielplatz zu bringen, beim Händewaschen vor dem Frühstück zu helfen und das Goldtröpfchen (ein Duftöl) auzuteilen.

Die älteren Kinder lesen bereits die Namen auf den, aus dem Helfersäckchen gezogenen, Schildern. Der Wald ist voller Zahlen und Wörtern und so lernen die Kinder, durch den täglichen Aufenthalt, spielerisch den Umgang mit diesen Grundkenntnissen.

Lernen im Wald ist oft interdisziplinär, da es verschiedene Themen miteinander verbindet. Naturgesetze erleben die Kinder in ihren Beobachtungen und Erkundungen im Freispiel. Es steckt ganz viel Biologie, Geografie, Mathematik und Kunst in jedem Tag.

Wir singen sehr viel in den Kreisen, Finger- und Handgestenspiele finden ihren Platz in unseren Zusammentreffen am Morgen, zum Frühstück und zum Abschied. Geschichten, Puppenspiele und Erzählungen gehören zum Alltag im Waldkindergarten.

Die Bewegung fördert die Grobmotorik, aus dieser entwickelt sich die Feinmotorik und die Körperwahrnehmung. Abenteuer und Naturerlebnisse fördern die persönliche Entwicklung und stärken das Selbstbewusstsein. Nach vielen Beobachtungen, trauen sich die Kinder nach und nach selbst auf den Baum zu klettern, auf der Schaukel zu schwingen, über den Baumstamm zu balancieren, über den Bach zu hüpfen – jedoch jedes Kind in seinem eigenen Tempo und Zutrauen.

Das Lernumfeld verändert sich ständig im Wald, die Kinder lernen, sich an verschiedene Situationen anzupassen und entwickeln daraus täglich wichtige Fähigkeiten wie Problemlösung und Teamarbeit.

Der Wald bietet uns einen geschützten Raum für eine besondere Gruppendynamik. Soziales Miteinander, Achtsamkeit gegenüber sich selbst, den anderen Kindern und Erwachsenen, sowie gegenüber der Natur werden im täglich Gruppenprozess eingeübt und unterstützt.

Ein Tag im Wald... ist ein guter Tag… anstrengend… fordernd… jedoch mit vielen Möglichkeiten Basisikompetenzen zu entwickeln, welche das Kind befähigen in der Gesellschaft einen individuellen Platz zu finden und sich mit den Gegebenheiten seiner Umwelt auseinander zu setzen.

Die „Brensbacher Waldfüchse“