Mit der „Sehr sehr weiten Wanderung“ vollbrachten die Royal Rangers das für viele Undenkbare, indem sie in 24 Stunden bis zu 80 km wanderten. So durchstreiften zahlreiche Ranger vergangenen Freitag und Samstag die Wiesen, Felder und Wälder in der Umgebung von Brensbach.
Vor einigen Jahren entstand im Stamm 327 Brensbach die Idee, eine Aktion zu organisieren, bei der die teilnehmenden Rangers in 24 Stunden so viele 20km-Wanderungen wie möglich laufen sollten. Dazu stehen ihnen mehrere Routen der Länge 20 km zur Auswahl, für Jüngere 5km-Wanderungen, die alle beim Royal Rangers-Außengelände in Brensbach beginnen und dort wieder enden. Außerdem ist das Besondere, dass die Teilnehmer selbst entscheiden können, wie viele Wanderungen sie laufen wollen. Die einzige Bedingung ist, dass in Gruppen von mindestens drei Rangern gelaufen wird, mit einer volljährigen Person, die mobil erreichbar ist.
So lud der heimische Stamm 327 Brensbach als Gastgeber und Organisator auch dieses Jahr wieder Rangers ab 14 Jahren aus allen Stämmen in unserer Region ein. Angemeldet waren ca. 70 Personen, die am Freitag um 18:00 Uhr nach der Begrüßung zu ihren ersten Wanderungen aufbrachen. Im Laufe des Abends kamen immer wieder Gruppen von Rangers beim Außengelände nach ihren Wanderungen an und andere brachen auf. Die Verpflegung war sehr großzügig. Für die Wanderungen konnten sich Müsliriegel, Getränke und Obst mitgenommen werden und für die beim Außengelände Pausierenden gab es die Möglichkeit, Pizzen im selbstgebauten Ofen zu backen, oder über dem offenen Feuer Grillgut zu braten. Ebenfalls gab es dort auch medizinische Versorgung wie Blasenpflaster, die oft gebraucht wurden. Ab etwa 0:00 Uhr samstags legten sich die ersten Rangers für ein paar Stunden schlafen, in den aufgebauten Zelten. Andere wanderten die gesamte Nacht hindurch.
Samstags um 18:00 Uhr gab es die Abschlussrunde, nachdem alle Rangers, die noch unterwegs gewesen waren, ankamen. Dabei wurde die Leistung jedes Rangers durch einen Aufnäher geehrt, der auf die Kluft (Fahrtenhemd) genäht wird und so die erreichte Leistung zeigt. Auszeichnungen gibt es für 20, 40, 60, 80 und 100 km. Das Höchstverliehene war dieses Jahr der 80km-Aufnäher. Mit dem Ranger-Versprechen wurden alle Anwesenden verabschiedet.
Letztlich lässt sich sagen, dass die Leistung jedes Rangers beeindruckend ist und viele an ihre körperlichen Grenzen und auch manchmal an ihre psychischen Grenzen stießen. Dennoch oder auch teils genau deshalb kehrten die Royal Rangers mit Blasen und schmerzenden Beinen, aber stolz auf die erbrachte Leistung und zufrieden mit sich selbst, heim. Doch führte die Aktion nicht nur zu innerer Zufriedenheit, sondern weckte auch bei einigen den Ehrgeiz, bei der nächsten „Sehr sehr weiten Wanderung“ die eigene Leistung nochmal zu übertreffen und manche peilen jetzt schon die 100 Kilometer an.
Aaron Schönig