Gedanken zum Wochenende

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Gedanken zum Wochenende stammen diesmal von Miriam von Nordheim-Diehl von der Evangelischen Kirchengemeinde Wersau.

Wir vier Kirchengemeinden in Brensbach wünschen Ihnen ein schönes Wochenende.

Anja Encarnacao, Katholische Kirchengemeinde

Miriam von Nordheim-Diehl, Evangelische Kirchengemeinde Wersau

Cyrille Tchamda, Freie Christengemeinde

Matthias Kraft, Evangelische Kirchengemeinde Brensbach

Liebe Leserinnen und Leser,

Kennen Sie das? Mir geht es manchmal so: Ich höre oder lese. Lese und höre. Es scheint zu verschwimmen. Ich lese nicht nach, höre nicht genau hin. Höre vieles, nehme es aber doch nicht wahr. Abends zum Beispiel höre ich zwar die Nachrichten, kann manchmal aber schon kurze Zeit danach nicht mehr wiedergeben, um was es genau ging, nur die oberflächlichen Themen habe ich mitbekommen. Manchmal frage ich mich also: um was ging es genau? Ich weiß es nicht. Zum Hören keine Zeit. Zuviel Arbeit, zuviel Ablenkung, keine Geduld. Kein Wort bleibt hängen, nicht nur bei den Nachrichten. Ich vermute, so ist es auch oft bei Gottes Wort. Schade.

Jesus möchte, dass wir zuhören lernen. Ich denke, er meint, dass wir uns sowohl untereinander zuhören und wahrnehmen, als auch, dass wir für Gottes Worte an uns immer offen und bereit sein sollen. Jesus sagt: "Wer Ohren hat, soll gut zuhören!" Ich ergänze diesen Ausspruch mal: Wer Ohren hat, der soll aufmerksam durch's Leben gehen, zuhören lernen und dadurch auch selbst viel lernen und anderen eine Hilfe sein. Denn mit Zuhören kann ich anderen eine Hilfe sein und selbst auch viel Lernen. Auch das steht bereits in der Bibel, im Buch Jesus Sirach steht die Aufforderung:

Wenn du willst, mein Sohn, kannst du weise werden,

du wirst klug, wenn du dein Herz darauf richtest.

Bist du bereit zu hören, so wirst du belehrt,

neigst du dein Ohr, erlangst du Bildung.

Verweile gern im Kreis der Alten,

wer weise ist, dem schließ dich an!

Lausche gern jeder ernsten Rede,

keinen Weisheitsspruch lass dir entgehen!

Nehmen wir uns die kommende Woche doch mal vor, mehr zuzuhören, nehmen wir uns Zeit für die ältere Nachbarin, für den einsamen Witwer, für das eigene Kind. Wenn wir die alltägliche Frage stellen: Wie geht's? Dann wollen wir nächste Woche doch mal ernsthaft an der Antwort interessiert sein, einer ehrlichen Antwort.

Lassen Sie uns diese Woche zuhören, dann werden wir auch offen sein für Gottes Wort, wo und wie es auch uns begegnen möge.

Amen