Titel Logo
Brensbacher Nachrichten
Ausgabe 5/2025
Umwelttipp
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Schneeglöckchen gehören zu unseren ersten Frühlingsboten

Die frostharten, weißen Blüten recken sich durch die Schneedecke.

Es ist noch früh im Jahr, die Tage sind noch kurz, die ersten warmen Sonnenstrahlen erfreuen uns ganz besonders: Jetzt beginnen die Schneeglöckchen zu blühen.

Schneeglöckchen gehören zu den ersten Pflanzen im Jahr, die das Leben in der Natur wieder einläuten. Sie bieten auch den ersten Insekten, die jetzt schon auf der Suche nach Nahrung sind, Nektar und Pollen. Bei Wildbienen wie Hummeln sind sie deshalb beliebt.

Ganz nebenbei trägt der Insektenbesuch zur Bestäubung der kleinen, weißen Blüten bei.

Haben sich nach der Bestäubung die Samen gebildet, senken sich die Blüten ab. Die Samen können jetzt gut von Ameisen erreicht werden. Die Samen sind mit einem fleischigen Anhängsel versehen, das von Ameisen gerne gefressen wird. Die Samen bleiben übrig und werden so verbreitet.

Das Kleine Schneeglöckchen, Galanthus nivalis, ist bei uns heimisch

Natürlicherweise finden sich das Kleine Schneeglöckchen, unsere Wildform des Schneeglöckchens, am häufigsten im Wald. Zu Beginn des Jahres können die Pflanzen unter den Bäumen das Sonnenlicht gut ausnutzen. Sie blühen lange bevor die Laubbäume ihre neuen Blätter bilden.

Schneeglöckchen kommen bei uns auch in Grünanlagen und in Gärten vor, hier häufig als Zuchtformen.

Schneeglöckchen können bereits sehr früh im Jahr in kurzer Zeit austreiben. Ihre Kraft nehmen sie aus ihren Speicherorganen im Boden. Nach der Blühphase verwelken die oberirdischen Pflanzenteile. Das Schneeglöckchen zieht seine Kraft wieder zurück in die Zwiebel und ruht bis ins nächste Jahr.

Abgeschnitten werden sollten die alten Pflanzenteile nicht. Der Aufwuchs wird gelb und verrottet von alleine. Nach einigen Wochen ist von den Pflanzen nichts mehr zu sehen.

Pflanzen begleiten uns mit ihrer Formenvielfalt und Farbenpracht durchs Jahr

Wildpflanzen können Einblick geben in die Vielfalt der Arten, Standorte und Besonderheiten.

Viele Wildpflanzenarten, die vor Jahrzehnten noch an Wegrändern, auf Äckern oder auf Ruderalflächen vorkamen, sind heute aus unserer Landschaft verschwunden. Bebauung, Versiegelung, Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Modernisierungsmaßnahmen und der Trend zu naturfern gestalteten Gärten haben dazu beigetragen.

Wildpflanzen sind, auch wenn sie vielleicht unscheinbar scheinen mögen, in unserem Naturhaushalt von unschätzbarem Wert.

Umweltberatung AV-OG, Tel.: 06161-80934. Sprechzeiten Mo.- Fr.: 8.30 – 12 Uhr.

Mail: umweltberatung@av-og.de