Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Gedanken zum Wochenende stammen diesmal von Cyrille Tchamda von der Freien Christengemeinde. Wir vier Kirchengemeinden in Brensbach wünschen Ihnen ein schönes Wochenende.
Gott ist anders
Jeder, der schon einmal Ablehnung erfahren hat, weiß, wie schmerzhaft dieses Gefühl sein kann. Unsere Gesellschaft scheint rauer zu werden; die Bereitschaft zu Kompromissen nimmt ab, und viele Menschen ziehen sich zurück. Manche wählen die Einsamkeit, obwohl sie ihnen nicht guttut. Die Angst, abgelehnt zu werden, überwiegt oft das Bedürfnis nach Beziehung. Denn Beziehungen bedeuten auch Verletzlichkeit – und wer sich verletzlich macht, kann verletzt werden. Selbst im engsten Familienkreis erleben wir oft Zurückweisung. Wie oft hören wir Sätze wie: „Mit meiner Mutter habe ich keinen Kontakt“ oder „Mit denen rede ich nicht mehr“.
Schon in der Bibel finden wir Trost für solche Situationen. Im Alten Testament schreibt der Psalmist: „Wenn auch mein Vater und meine Mutter mich verlassen, so nimmt doch der Herr mich auf“ (Psalm 27,10). Diese Zusage zeigt, dass wir in Gottes Augen immer willkommen sind, selbst wenn Menschen uns ablehnen.
Die Spuren von Ablehnung
Ablehnung ist eine tiefe emotionale und psychologische Erfahrung. Sie entsteht, wenn wir uns ausgeschlossen, unerwünscht oder nicht wertgeschätzt fühlen.
Ursachen können Konflikte in der Familie, Trennungen oder Schwierigkeiten mit Gleichaltrigen sein. Die Folgen sind oft langanhaltend: Menschen, die in ihrer Kindheit Zurückweisung erfahren haben, tragen häufig seelische Narben.
Manche werden im Erwachsenenalter zynisch, bitter oder entwickeln gar narzisstische Züge.
Jugendliche, die in der Schule gemobbt oder ausgegrenzt werden, kämpfen oft jahrelang mit den Folgen. Solche Verletzungen prägen das Selbstwertgefühl, erschweren Beziehungen und beeinflussen die Fähigkeit, gesunde Verbindungen aufzubauen. Traurigkeit, Angst, Depressionen, Groll und sogar Vermeidungsverhalten können die Folge sein. Viele Menschen ziehen sich aus Angst vor weiterer Ablehnung immer mehr zurück und verpassen dadurch wertvolle zwischenmenschliche Erfahrungen.
Was sagt die Bibel dazu?
Die Bibel spricht auf vielfältige Weise über Ablehnung und Akzeptanz. Sie erinnert uns daran, dass jeder Mensch in den Augen Gottes unendlich wertvoll ist – unabhängig davon, wie andere uns behandeln. In Psalm 27,10 heißt es: „Wenn mein Vater und meine Mutter mich verlassen, wird der Herr mich aufnehmen.“ Diese Zusage gibt Hoffnung, besonders bei familiärer Ablehnung.
Jesus selbst erlebte Ablehnung: „Er kam zu seinem Volk, aber sein Volk wollte nichts von ihm wissen. All denen jedoch, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden“ (Johannes 1,11- 12). Trotz der Zurückweisung bot Jesus seine Liebe jedem an. Seine Worte in Matthäus 11,28 laden auch uns ein: „Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben.“
Gottes Liebe ist anders. Sie ist bedingungslos und unveränderlich. In Römer 8,38-39 steht: „Ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch unsichtbare Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch gottfeindliche Kräfte, weder Hohes noch Tiefes, noch irgendetwas in der ganzen Schöpfung uns von der Liebe Gottes trennen kann, die uns in Jesus Christus, unserem Herrn, geschenkt ist.“
Ein Neubeginn
Die gute Nachricht ist: Wir müssen die Last der Ablehnung nicht alleine tragen.
Bei Gott finden wir Annahme und Trost. Seine Liebe gibt uns die Kraft, die Wunden der Vergangenheit zu heilen, zu vergeben und neu anzufangen.
Ich möchte Sie ermutigen, sich im neuen Jahr mehr auf Gottes Liebe und weniger auf menschliche Zustimmung zu verlassen. Lassen Sie sich von der Wahrheit stärken, dass Gott Sie niemals verlässt oder ablehnt. Mit ihm können wir unsere Würde und unseren Wert wiederfinden – und echte, heilsame Beziehungen erleben.