Pünktlich zur närrischen Jahreszeit trafen sich interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer der AWO Brensbach zu einer Lesung in gemütlicher Runde. Frau Mauß, die gute Fee des Hauses, hatte hierzu eingeladen. Die Streiche des berühmt-berüchtigten Till Eulenspiegels trugen zu einer heiteren blauen Stunde bei. Viele der Zuhörinnen und Zuhörer kennen seinen Schalk bereits aus Kindertagen. Den Auftakt machte die Geschichte, wie Till Eulenspiegel den Einwohnern von Magdeburg seine Flugkünste unter Beweis stellen wollte, und zeigt damit, dass es durchaus einen Unterschied zwischen dem Wollen und dem Können gibt. Wie töricht doch all jene sind, die das Eine vom Anderen nicht unterscheiden können.
Auch bei den Schildbürgern ist unser Schelm Eulenspiegel einst gewesen. Ihnen wollte in ihrem (fensterlosen) Rathaus einfach kein Licht aufgehen. Da war guter Rat teuer, und den hat sich Till auch gut bezahlen lassen. Wie die begossenen Pudel standen die schildaer Räte unter dem abgedeckten Dach, das nun zwar Licht aber auch allen anderen Naturereignissen Einlass gewährte.
Auch als Lehrer verdingte sich Eulenspiegel. Die Geschichte, wie er einem Esel das Lesen beibrachte, trug in der AWO zu großer Heiterkeit bei. „I A“, so las der Esel vor. Schnell verließ Till nach getanem Auftrag seine Wirkstätte, denn allen Eseln dieser ehrwürdigen Stadt das Lesen beizubringen, war ihm dann doch zu viel.
Das Quatschgedicht „Dunkel war´s, der Mond schien helle“ wurde unter vereinten Kräften der närrisch interessierten Zuhörerschaft zusammengetragen und auch der Zungenbrecher „Hinter Hermann Hannes Haus“ war vielen bekannt. Besonders der fröhliche Austausch zwischen den Lesungen trug zur unbeschwerten Gemeinsamkeit bei.
Ich danke allen Bewohnern der AWO für die heitere Stunde zu Ehren des „wider den tierischen Ernst“. Die Erkenntnis, sich seinen Humor auch in unübersichtlichen Zeiten zu bewahren, war ein großes Geschenk, das ich mit nach Hause nehmen durfte. Herzlichen Dank dafür und liebe Grüße aus der Gemeindebücherei Brensbach.