Gedanken zum Wochenende
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Gedanken zum Wochenende stammen diesmal von Johannes S. von der Freien Christengemeinde. Wir vier Kirchengemeinden in Brensbach wünschen Ihnen ein schönes Wochenende.
Anja Encarnacao, Katholische Kirchengemeinde
Miriam von Nordheim-Diehl, Evangelische Kirchengemeinde Wersau Cyrille Tchamda, Freie Christengemeinde
Matthias Kraft, Evangelische Kirchengemeinde Brensbach
Zwei Freunde
Wir alle machen Fehler. Wer von uns kann von sich behaupten, nie versagt zu haben? Nie in einem entscheidenden Moment Angst gehabt oder gezweifelt zu haben? Die Geschichte von Petrus, der Jesus dreimal verleugnete, ist ein bewegendes Beispiel für menschliche
Schwäche - aber auch für Reue, wahre Freundschaft und Gnade.
Petrus war stark im Bekenntnis, aber schwach in der Prüfung.
Stellen wir uns die Situation vor: Jesus wird verhaftet, und Petrus, der zuvor noch sein Schwert für Jesus gezogen hatte, folgt ihm - doch aus sicherer Entfernung. Als er dann von den Umstehenden erkannt wird, verleugnet er ihn. Einmal. Zweimal. Beim dritten Mal schwört er sogar: „Ich kenne den Menschen nicht!“ Und dann - der Hahn kräht. Petrus
erinnert sich an die Worte Jesu: „Bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“
Da wird ihm seine Schuld bewusst, und er geht hinaus und weint bitterlich.
Was muss in Petrus vorgegangen sein? Er, der Freund, der Jesus nie verlassen wollte, hatte versagt. Doch was ihn auszeichnet, ist seine tiefe Reue. Petrus verdrängt seine Schuld nicht, sondern stellt sich ihr. Er schiebt sie nicht auf andere, sondern erkennt sein eigenes Scheitern an. Und genau hier liegt der entscheidende Unterschied: Er bleibt nicht in seiner Verzweiflung stecken. Diese Reue führt ihn später zurück zu Jesus und zur Erneuerung der Freundschaft.
Jesus gibt sein Leben für uns - trotz unserer Fehler.
Vielleicht erkannte Petrus an dem Tag, an dem er seinen Freund verleugnete, die tiefere Wahrheit: Nicht ich, Petrus, gebe mein Leben für Jesus, sondern er, Jesus, gibt sein Leben für mich - und für uns alle.
Kommen Sie gut durch die Woche.