Große Weide am Ebenhausener Weiher
Da dieser Einsatz gesamt Baar-Ebenhausen betroffen hat, möchten wir die Möglichkeit nutzen den Bürgerinnen und Bürgern einen Einblick zu geben, wie unsere Feuerwehr diese Nacht erlebt hat.
In der Nacht vom 11. auf 12. Juli zog ein schweres Unwetter unter anderem über Baar-Ebenhausen hinweg.
Während des Unwetters kam es auch zu großflächigen Strom- und Netzausfällen sowohl in Baar-Ebenhausen, als auch in den umliegenden Ortschaften. So kam es, dass anfangs keine reguläre Alarmierung unserer aktiven Mannschaft möglich war. Erst gegen 0:30 Uhr war der Strom sowie das Netz in den meisten Teilen von Baar-Ebenhausen wieder verfügbar. So erfolgte die erste, offizielle „Alarmierung“ unserer Mitglieder über den Nachrichtendienst WhatsApp durch unseren Kommandanten. Bereits zuvor hatten sich schon einige Mitglieder in Eigeninitiative auf den Weg ins Feuerwehrhaus gemacht. Selbst unsere Feuerwehrsirene wurde kurzerhand manuell über einen Druckknopfmelder ausgelöst.
Ab 0:30 Uhr wurden dann durchgehend bis etwa 8:00 Uhr mehr als 60 Bäume von unseren Kameradinnen und Kameraden allein in den Ortsteilen Ebenhausen und Ebenhausen-Werk entfernt. Mit unseren Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Baar standen wir in engem Austausch. Auch der Bauhof stand auf Abruf bereit. In unserem Feuerwehrgerätehaus entstand eine kleine Einsatzzentrale, um die Menge an Einsätzen koordinieren zu können und einen Überblick zu behalten. Auch um die Absperrung einer abgerissenen Stromleitung bis zum Eintreffen der Fachfirma oder um umgestürzte Telefonmasten kümmerten wir uns. Bei zwei massiven Ästen, die zwar angebrochen, aber noch nicht komplett abgebrochen waren, unterstütze uns die Feuerwehr Reichertshofen mit ihrer Drehleiter bei der Beseitigung. Um kurz vor 3 Uhr erfolgte dann die Meldung, dass es möglich sei, dass der Digitalfunkverkehr ab 3:15 Uhr ausfallen könnte - dies trat zum Glück nicht ein.
Gegen 8 Uhr kehrte dann erstmal Ruhe im Feuerwehrhaus ein. Resonanz der Nacht waren einige Sachschäden, darunter drei beschädigte PKWs, jedoch glücklicherweise keine Personenschäden. Gegen 9 Uhr gab es dann eine Lagebesprechung aufgrund der noch vielen notwendigen Arbeiten im Ortsgebiet. An dieser Stelle möchten wir erwähnen, dass sich die Feuerwehren in der Nacht auf die Hauptverkehrswege fokussiert hatten, diese frei zu bekommen. Nebenverkehrswege, Weiher oder auch manche Verbindungsstraßen wurden vorerst gesperrt, um diese musste man sich nun tagsüber kümmern. So wurde eine Zusammenarbeit zwischen dem Bauhof und den Feuerwehren vorgeschlagen. So fand sich eine Gruppe an Mitgliedern wieder ab 10 Uhr im Feuerwehrhaus ein und unterstütze unsere Gemeinde bis ca. 16:30 Uhr bei den weiteren Arbeiten. Bei der weiteren Erkundung in Richtung Karlskron beim „braunen Graben“ zeigte sich das Ausmaß des Sturms nochmal in seiner vollen Gewalt. Baumgruppen von bis zu 15 aneinandergereihten Bäumen wurden wie Domino-Steine samt ihren Baumtellern umgerissen. Hier wurde deutlich, dass eine einfache Motorsäge nicht mehr viel ausrichten kann und größere Maschinen benötigt werden.
Ab 18:30 Uhr kümmerten wir uns dann bis in die Abendstunden noch um die Reinigung und Aufrüstung unserer Einsatzmittel und -materalien sowie um die Reinigung der Halle, denn wie heißt es so schön: nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz.
Herzlich bedanken möchten wir uns nun gerne nochmal an dieser Stelle zum einen bei unserer Mannschaft für ihren unermüdlichen Einsatz über die vielen Stunden hinweg. Ohne so viele freiwillige, ehrenamtliche Unterstützung wäre es nicht möglich gewesen, die Straßen so schnell wieder frei zu bekommen. Zum anderen möchten wir uns auch ausdrücklich bei unserem Bürgermeister Ludwig Wayand bedanken, der während des kompletten Einsatzes den ganzen Tag mit an unserer Seite war und sowohl mit an Einsatzstellen rausgefahren ist, um sich persönlich ein Bild zur Lage zu machen, als auch sich im Hintergrund um viele organisatorische Themen kümmerte - danke Ludwig, wir wissen das sehr zu schätzen.
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