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Mitteilungsblatt der Gemeinde Baar-Ebenhausen
Ausgabe 8/2024
Vereine und Verbände
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Bürgerinfo - Interessantes - Wissenswertes

Bettina Markl (li) ist nun Vorsitzende der Bund Naturschutz Ortsgruppe Reichertshofen, Baar- Ebenhausen, Pörnbach. Unterstützt wird sie von David Seifert als Stellvertreter.

Nachwahlen bei Naturschützern

Reichertshofen – Die Bund Naturschutz Ortsgruppe Reichertshofen, Baar-Ebenhausen, Pörnbach hat

eine neue Führung. Bettina Markl wurde einstimmig zur Vorsitzenden gewählt. Der bisherige erste Vorsitzende David Seifert hat sich auf eigenem Wunsch aus der ersten Reihe zurückgezogen, wird aber als Stellvertreter weiterhin unterstützen. Der restliche Vorstand wurde bereits im vergangenen Jahr gewählt und bleibt unverändert.

„Ohne unseren Einsatz gäbe es viele Arten gar nicht mehr“, meint Bettina Markl im Rückblick auf die kürzlich abgeschlossenen Aktionen zum Amphibienschutz. „In diesem Jahr haten wir dabei so viele Helfer, wie noch nie. Es kamen noch nicht mal alle Interessierten zum Zug, da war die Krötenwanderung schon vorbei.“ Auch bei der Anzahl der gewanderten Kröten hat Markl Positives zu melden: „Mit rund 140 Kröten in Puch knüpfen wir fast wieder an die Zahl zum Start 2019 an.

Während in anderen Regionen ein Zaun nach dem anderen aufgegeben wird, haben wir im kommenden Jahr dann sogar zwei Zäune im Einzugsbereich der Ortsgruppe“.

In Koppenbach wurde kurz vor Start der Amphibienwanderung ein weiterer möglicher Hotspot gemeldet, der zunächst nur beobachtet werden sollte. Als der Anwohner bemerkte, dass die Wanderung beginnt und es sich um eine große Zahl zu handeln schien, sammelte er in nächtelangen Suchaktionen entlang der Straße die Kröten mit Eimern auf und trug sie zum nahegelegenen Biotop.

Recht bald bekam er dabei Hilfe von einer Familie aus dem nahegelegenen Waidhofen. Über 300 Tiere wurden so innerhalb knapp einer Woche vor einem wahrscheinlichen Tod bewahrt. Im kommenden Jahr wird sich die Ortsgruppe für den Aufbau eines Zauns einsetzen und auch diesen mitbetreuen. „Wir brauchen also weiterhin viele Helfer für den aktiven Artenschutz“, betont Markl mit Blick auf das anstehende Bienenmonitoring, wofür die Ortsgruppe bekannt ist.

Die seltenen Malvenlanghornbienen und die Ochsenzungensandbienen haben rund um den Windsberg ihr Refugium. Die Futerpflanzen werden im Frühling von den Naturschützern markiert und so vor dem Abmähen geschützt. Die Bienen werden über den Sommer gezählt, um ihre Ausbreitung zu beobachten. Bis zum vergangenen Jahr waren auch hier die Zahlen steigend und die Ortsgruppe hofft, dass der Trend der Krötenwanderung auch auf die Bienen abfärbt und die Zahlen wieder steigen.

Markls Schwerpunkt liegt vor allem auf Umweltbildung und der weiteren Aktivierung von Helfern für die einzelnen Projekte. „Schön wäre natürlich, wenn der ein oder andere auch als aktives Mitglied in der Ortsgruppe bleiben würde“, erklärt Bettina Markl. Die Ortsgruppe habe häufig Helfer aus dem weiteren Umkreis, aber relativ wenige direkt vor Ort aus Reichertshofen, Baar-Ebenhausen und Pörnbach. „Dabei sieht man vor Ort am besten, wie man wirken kann und freut sich über die Erfolge,“ betont Markl. Veranstaltungen, die auch Familien und junge Leute ansprechen sind in Planung von der Radtour entlang der Paartaler Sanddünen bis zur Wanderung auf den Spuren von Eisvogel und Biber entlang der Paar in Baar-Ebenhausen. Bei den monatlichen Stammtischen tauschen sich die Naturschützer breit über die Themen aus. „Der Flächenverbrauch und das Bauen ist hier natürlich häufig auf der Tagesordnung und wir werden uns in diesem Jahr damit auch nochmal publikumswirksamer beschäftigen“, gibt Markl einen Ausblick. Anlass dafür geben zahlreiche Bauvorhaben in den Gemeinden, häufig auch im beschleunigten Verfahren, sodass die Stimme des Naturschutzes kaum bis gar keine Rolle mehr spielen. „Frustrierend ist das manchmal schon, weil kaum Ausgleich geschaffen wird und keine guten Kompromisse gefunden werden können, wenn kaum Diskussion stattfindet“, gibt die Naturschützerin zu. Die Ökosysteme gerieten immer mehr unter Druck durch Faktoren auf die die lokalen Akteure nur einen geringen Einfluss haben, wie den Klimawandel. „Darum freuen uns Erfolge wie die vergangene Amphibienwanderung umso mehr und wenn man selbst aktiv werden konnte, um noch ein Stück Heimat zu bewahren“, so Bettina Markl und das sei auch ein Erlebnis für die Helfer, die sich auch nur in einzelnen Projekten engagieren.

Der nächste Stammtisch findet am 17. April, 19 Uhr, in der TSV Gaststäte Reichertshofen („Restaurant zum Paarsteg) statt

Kontakt für Rückfragen:

Bettina Markl

0173/7470877

bettina.markl@gmx.de