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Gemeinde Bibertal Mitteilungsblatt
Ausgabe 22/2024
Vereinsnachrichten
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Obst- und Gartenbauverein Bühl e.V.

Endlich geht´s wieder richtig los im Garten. Doch auch der Schrecken vieler Gärtner ist wieder da. Nacktschnecken fressen über Nacht ganze Beete mit Jungpflanzen und Sämlingen kahl, vernichten Salat und Kohl gleichermaßen.

Schnell werden Stimmen laut zur Existenzberechtigung der Schnecken im Ökosystem.

Dabei sind Schnecken nicht nur Gartenschädlinge. Diese faszinierenden Lebewesen existieren schon sehr lange und haben eine wichtige Aufgabe im Ökosystem: sie räumen den Garten auf!

Sie zerlegen verrottets Pflanzenmaterial, was die Freisetzung von Nährstoffen im Boden erleichtert, und die Fruchtbarkeit fördert. Sie fördern das Wachstum und die Vitalität des gesamten Ökosystems; der Boden wird fruchtbar.

Die Schwarze und die Rote Wegschnecke fressen tote Regenwürmer und andere verendete Kleintiere, auch Artgenossen, verspeisen Kot samt aller Bakterien und Parasiten und verwandeln es in Kompost. Auch der Schneckenschleim, den sie beim Kriechen hinterlassen, enthält Verdauungsenzyme, die den Abbau organischer Stoffe unterstützen.

Forscher fanden heraus, dass Schnecken sogar die Artenvielfalt in ihrer Umgebung erhöhen.

„Aber warum fressen sich die Nacktschnecken ausgerechnet an unseren wertvollen Jungpflanzen im Gemüsebett satt?“

Es ist simpel: In aufgeräumten und gepflegten Gärten finden sie oft nichts anderes. Ein Naturgarten mit vielen Nützlingen verringert Schneckenplagen und ist für viele Tiere Lebensgrundlage.

Viele Tiere, wie Vögel, Frösche, Kröten, Laufkäfer, Tigerschnegel, Larven des Glühwürmchens, Laufkäfer, Schwarzer Moderkäfer, Aaskäfer, Hornfliegen, Schneckenkanker, Tausendfüßler haben Schnecken auf ihrem Speiseplan.

Weinbergschnecken vertilgen mit Vorliebe die Ei-Gelege der Nacktschnecken.

Grausame Schneckenbeseitigung mit der Holzhammer-Methode bringen den Tod von Schnecken, leider auch den von Nützlingen. Stattdessen sollten wir versuchen, das natürliche Gleichgewicht im Garten wieder herzustellen.

Arbeiten Sie mit der Natur, nicht dagegen. Lassen Sie etwas Gartenabfall liegen, damit Schnecken ihn zerkleinern können. Schaffen Sie natürliche Lebensräume für Insekten wie Laubhaufen und Orte, an denen sich Totholz langsam zersetzt.

Stellen oder hängen Sie Insektenhotels auf. Fördern Sie Igel, Laufkäfer, Spitzmäuse, Kröten und Frösche. Beleuchten Sie ihren Garten im Dunkeln nicht.

Als Akutmaßnahme können „Salatfallen“ helfen: Legen Sie abends Salatblätter unter einen nassen Sack in den Garten, um am nächsten Tag die Schnecken darunter abzusammeln und umzusiedeln. Eine Alternative zum Salat sind feuchte Bretter. Gießen Sie morgens, nicht abends, das hemmt Schnecken in ihrer Bewegung.

Aromatische Kräuter wie Thymian, Zitronenmelisse, Salbei, Rosmarin, Kerbel und Wermut schrecken Schnecken ab. Ein Schutzwall aus Gewürztagetes um die Beete kann ebenfalls helfen. Pflanzen Sie Knoblauch zwischen Erdbeeren, Schnittlauch zu Gurken und Zwiebeln zum Salat, um ihre Pflanzen zu schützen.

Getrockneter Kaffeesatz und Kaffeepulver wirken leider nicht! Mit Bierfallen laden Sie alle Schnecken der Nachbarschaft auch gleich ein!

Schneckenkorn tötet auch die natürlichen Feinde der Nacktschnecken, die wertvollen Tigerschnegel und die Weinbergschnecken.

Wir wünschen einen schönen, grünen Mai.

Ihr OGV Bühl