Der Ehrenabend zum hundertjährigen Bestehen des Zweigvereins Üchtelhausen im Katholischen Deutschen Frauenbund war Anlass für die Ehrung langjähriger Mitgliederfrauen. Sie sind auf dem Bild mit den Ehrengästen Bürgermeister Johannes Grebner, Diözesanvorsitzende Anja Bauer, Vorsitzende Birgit Bauer, Brigitte Montag, Monika Raab, Christel Markfelder, Birgitte Behrhof, Irene Kreuzer, und geistlicher Beirat Pfarrer Kai Söder.
Sie waren und sind tragende Säulen des Zweigvereins Üchtelhausen im Katholischen Deutschen Frauenbund. Im Bild 2. Vorsitzende Monika Raab, die Diözesanvorsitzende Anja Bauer. Die noch lebenden Vorsitzenden der letzten Jahrzehnte Birgit Bauer, Irmhild Schmitt und Christel Neugebauer und Schatzmeisterin Birgitte Behrhof.
Unter diesem Motto stellte Birgit Bauer, die seit 2010 den Vorsitz im Zweigverein Üchtelhausen des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) innehat, die Feier zum 100jährigen Bestehen des Vereins. Die Festveranstaltung war geprägt vom geselligen Beisammensein, der Ehrung langjähriger Mitgliederfrauen und einem Unterhaltungsprogramm mit dem Auftritt der Tanzgruppe „Magical Moves“ aus Breitbrunn- Herrmannsberg und einem Sketch über den KDFB.
„Viel Herzblut und Engagement steckt dahinter, wenn ein Verein 100 Jahre alt wird“, so Birgit Bauer bei der Begrüßung. Sie verwies in ihrem Rückblick auf die Pionierinnen des KDFB in Deutschland, Emy Gordon (1841-1909), die zur Gründung des KDFB 1903 und Ellen Ammann (1870-1932), die den Münchner Zweigverein 1911 mit ins Leben rief. In Üchtelhausen wurde der Zweigverein unter Kaplan Ludwig Schlör gegründet. „Unter schwierigen Bedingungen wurde der KDFB in der Nazi-Zeit hier weitergeführt“, berichtete Birgit Bauer. Ab 1934 waren alle katholischen Verbände durch den Staat verboten. Die Frauen versammelten sich mit dem Kaplan in der Kirche und die Vorsitzende versteckte das Kassenbuch und weitere Vereinsunterlagen in ihrem Haus. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte der Verein wieder aufblühen. Zu Besinnungstagen, Vorträgen und zu Themen, Religion sowie Erziehungs-, Ernährungs- und Verbraucherfragen wird seither eingeladen. Bei allgemeinen Notlagen ist der Üchtelhäuser Frauenbund immer im Einsatz. Dazu zählt das Engagement für die Flüchtlinge nach 1945 und 2022 eine Spendensammlung für die Menschen im Kriegsgebiet der Ukraine. An weiteren sozial-religiösen Projekten werden das St. Josefs-Stift Eisingen, der Priester Sikuli, Kongo, die Ortskirche, das Antonia-Werr-Zentrum St. Ludwig und der Förderverein der Kirchbergschule unterstützt.
„Jetzt kommt ein Liebling von mir“, mit diesem Bekenntnis leitete Birgit Bauer den Bericht über den Frauenbundfasching ein, der seit sechs Jahrzehnten sich großer Beliebtheit erfreut. In jüngerer Zeit gehören Einladungen zu Frauenfrühstück, Tagesfahrten, Kegelabenden, Teilnahme am Weihnachtszauber an der Kirchbergschule und das Ausrichten eines Ferienspaßangebotes zum Jahresprogramm. Bei den großen Festen im Dorf, wie Kirchweih oder Pfarrfest, übernimmt der Frauenbund den Kuchenstand.
Nicht ohne Stolz erwähnte die Vorsitzende, dass, 2006 mit Gerlinde Geyer und Elisabeth Vornberger zwei Frauen aus dem Verein als Gottesdienstbeauftragte ernannt wurden und 2008 mit Birgit Göbhardt eine Frauenbundfrau als Bürgermeisterin ins Rathaus einzog. Dem Verein gehören 55 Frauen an, bei der Jubiläumsfeier konnte Birgit Bauer ein neues KDFB-Mitglied begrüßen.
Anja Bauer, die Diözesanvorsitzende, nannte als Ziele des KDFB Solidarität sowie Einsatz für Gerechtigkeit und Umweltbewusstsein. Sie ehrte zusammen mit Birgit Bauer Brigitte Montag für ihre 50jährige und Christel Markfelder für ihre 20 jährige Mitgliedschaft.
Bürgermeister Johannes Grebner lobte in seinem Grußwort die Arbeit des Katholischen Frauenbundes in der Gemeinde, die „ein definitiver Zugewinn“ sei. Die Frauen sorgten für Gemeinschaft und Dorfleben.
Den Festnachmittag beschloss ein Gottesdienst, den die Gruppe „Regenbogen“ musikalisch gestaltete. Zelebrant war Pfarrer Kai Söder, der Geistliche Beirat des Üchtelhäuser Frauenbundes. „Und weil ihr das, was Eure Gründerinnen damals angefangen haben, ins Heute tragt, können wir dieses Jubiläum heute feiern“, stellte er in seiner Predigt fest. „Dass ihr aus eurem Glauben heraus immer wieder Kraft findet, ein wichtiger Beitrag für das Leben und für den Glauben hier im Ort zu sein“, das war sein Wunsch für die weiteren Jahre.