Willi Grebner hofft, dass der umgeknickte Birnbaum nach dem Pfropfen wieder weiterwächst und Mensch und Tier in der Zeller Gemarkung Freude bereitet.
Das Kassenvermögen für gute Zwecke verteilt: im Bild von links Mike Ford, Stefan Mai, Hilmar Leuner, Eberhard Straub, Katharina Weissenberger und Birgit Lohaus.
Katharina Weissenberger und Hilmar Leuner stellen seit 30 Jahren ihre handwerklich gefertigten Kunstwerke in Holz und Ton aus.
Für Willi Grebner ist es unvorstellbar und ein Ärgernis. In der Gemarkung Zell, seinem Heimatort, werden in unregelmäßigen zeitlichen Abständen Äste an von ihm gepflanzten Obstbäumen einfach abgerissen. Das Fass an Ärger zum Überlaufen bei ihm brachte jetzt, dass der Stamm eines etwa sechs Jahre alten Birnbaumes, der entlang der „Heeresstraße“, der Verbindungsstraße zwischen Schweinfurt und dem ehemaligen US-Truppenübungsplatz Brönnhof, steht, in einer Höhe von etwa zwei Metern einfach abgeknickt wurde.
„In meiner Kindheit war es so, dass nahezu jeder Haushalt im Dorf seine eigene Obstbaumwiese hatte“, erzählt der gebürtige Zeller. Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Kirschen und Quitten versorgten die Einwohner besonders im Winter mit Obst. Willi Grebner denkt auch an die wildlebenden Tiere, die von diesen Früchten profitieren. Schon als Kind habe ihm sein Opa diesen Hinweis gegeben: „Lass ein paar Äpfel am Baum für die Vögel, für das Wild, damit sie im Winter etwas zum Fressen haben“.
Um 1960 brachte die Flurbereinigung in der Landschaft große Veränderungen. Großflächige Grundstücke ohne Baumbestand wurden geschaffen und nur eine Obstbaumplantage wurde in der Gemarkung als Ersatz für die vielen gerodeten Streuobstbestände angelegt. Seit 1980 begann der engagierte Naturliebhaber selbst Bäume aus Wildlingen zu ziehen und zu veredeln, wobei er großen Wert auf standörtliche Sorten legt. Zunächst entstand auf eigenem Grund eine Obstbaumwiese, auf der mittlerweile 52 Bäume stehen und eine große Sorten- und Artenvielfalt aufweisen. „Rasch fanden sich allerlei Insekten, Vögel, Igel und Eidechsen ein. "Auch Hasen, Rehe und Marder, sowie Rebhühner waren zu sehen“, freut sich Willi Grebner.
Vor elf Jahren übernahm der passionierte Jäger als Pächter das Jagdrevier Zell-West und hatte die Idee, auf landwirtschaftlich ungenutzten Flächen wieder Obstbäume in der Flur auszubringen. Dazu erhielt er von der Jagdgenossenschaft Zell einen Zuschuss von 100 Euro. Inzwischen hat Willi Grebner 26 Obstbäume im Rahmen dieses Projektes gepflanzt, die zum Teil schon Früchte tragen, die jeder ernten kann. „Diese Bäume sind für die Allgemeinheit und die Tiere, den Umweltschutz und spenden Schatten“, betont er. Wenn jemand sich an den gepflanzten Bäumen stört, dann gräbt er sie auch wieder aus und setzt sie an anderer Stelle ein. Gelegentlich stellen ihm auch Privatleute Flächen dafür zur Verfügung.
Dem abgeknickten Birnbaum an der Heeresstraße hat er fachgerecht seine bisherige, jetzt klein gestutzte Baumkrone aufgepfropft und hofft, dass er wieder wächst. „Es steckt viel Arbeit in den gepflanzten Bäumen,“, versichert er. „Und Herzblut, deshalb sollen die Leute doch die Bäume wachsen lassen“, so sein Wunsch.
Seit Jahren bemühen sich Üchtelhäuser Bürger im Förderverein Kirchbergschule e.V. die ehemalige Kirchbergschule als Kultur- und Begegnungszentrum zu gestalten. Sie wird genutzt für Theatervorstellungen, Ausstellungen, Lesungen, Konzerte und als Künstlerateliers. Eine öffentliche Bücherei und ein Cafe ergänzen das kulturelle und gesellige Angebot. Am Sonntag, 29. Oktober, wurden durch die Eröffnung eines Multifunktionsraumes im Gebäude weitere Unterhaltungsangebote der Öffentlichkeit vom Verein bereitgestellt. An diesem Sonntag wurde ab 10 Uhr zum Weißwurstfrühstück eingeladen.
Der Vereinsvorsitzende Stefan Mai betont, dass auf 75 Quadratmetern hier an zehn Tischgarnituren zum Treffen, Unterhalten oder Musik hören eingeladen wird. Es stehen Gesellschaftsspiele, Kicker, Darts, Bausätze von Robotik und ein öffentlicher PC mit 3D Scanner und Drucker zur Verfügung. Der Verein muss die gelegentliche Grundreinigung durch eine Firma stemmen oder hat Ausgaben für Anschaffungen. So wurde ein erst kürzlich hergerichteter Lagerraum mit Regalen ausgestattet und die ehemalige Aula hat 100 gleiche Stühle erhalten.
Beim Ausrichten der alljährlichen Ausstellungen „Üchtelhäuser Kreativ Hand-Werk“ hat sich für den „Üchtelhäuser Künstlerkreis“ seit zwei Jahren eine Änderungen ergeben. Aus organisatorischen Gründen wird diese Veranstaltung nicht mehr im Pfarrheim Üchtelhausen abgehalten, sondern in den Räumen der Kirchbergschule. Durch die Einnahmen beim Kuchenverkauf im Pfarrheim haben die ausrichtenden Künstler 2000 Euro angesammelt, die sie jetzt als Spenden für gemeinnützige Vereine geben. Sie haben entschieden, 1500 Euro an den Förderverein Kirchbergschule e. V. für den Unterhalt des Gebäudes zu spenden.
500 Euro gehen an die Wohnanlage St. Konrad, Würzburg, vom Verein für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung. Die Verbindung kam über Eberhard Straub zustande, der als Üchtelhäuser Künstler jährlich bei „Üchtelhäuser Kreativ Hand-Werk“ mit ausstellt und dessen Sohn seit 2011 dort lebt.
Die Öffnungszeiten der Bücherei sind freitags von 14 bis 15.30 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr, das BuchCafe Kirchberg 7 ist nur sonntags geöffnet.
Kunsthandwerk in vielfältiger Form prägt seit mehr als 30 Jahren die jährliche Ausstellung „Üchtelhäuser Kreativ Hand-Werk“, zu der am letzten Wochenende im Oktober in die Kirchbergschule in Üchtelhausen eingeladen wurde.
Figuren in Ton, das sind seit Jahrzehnten die von den Besuchern geschätzten Ausstellungsstücke von Katharina Weissenberger. Sie hat in der Kirchbergschule seit einigen Jahren ihr Atelier und schätzt es, die Gäste in ihrer Werkstatt willkommen zu heißen. Wie Katharina Weissenberger ist von Anfang an nur noch Hilmar Leuner beim „Kreativ Hand-Werk“ mit Drechselarbeiten vertreten. Schalen, Kerzenleuchter, Schemel, aber auch Dekoartikel wie Pilze und Tannenbäumchen in verschiedenen Größen runden sein Angebot ab.
„Alles, was aus Wolle hergestellt werden kann, habe ich dabei“, erklärt Birgit Lohaus. Sie hat das Zertifikat „Filzgestalterin“ an der Filzschule in Oberrot, Baden-Württemberg, erworben und präsentiert neben ihren Wollarbeiten wie Schuhe, Socken, Hüte, Schmuckanhänger und Dekoartikel auch Floristikarbeiten. Auch ihre Werkstatt war zu den Ausstellungszeiten geöffnet, denn „es ist mir ein Anliegen, dieses Handwerk des Filzens weiterzugeben“.
Dass auch Grizzly-Bären und Bisons aus der Wildnis Amerikas als Tonfiguren in der Üchtelhäuser Kirchbergschule zu finden sind, ist der Heimat von Mike Ford geschuldet, der sehr naturverbunden in Oklahoma aufwuchs. „Der Liebe wegen“ erklärt er schmunzelnd, hat es ihn seit vielen Jahren nach Schweinfurt verschlagen und ist seither dem Künstlerkreis Üchtelhausen verbunden.
Eberhard Straub gestaltet Objekte aus alten Brettern und Metall und unter den „Geschenken mit Herz“ von Tina Eresmann waren Fensterbilder, Mobile und Windspiele aus Acrylglas zu finden. Beispiele für die Strick- und Häkelarbeiten von Andrea Katzenberger sind Anhänger für Kinderwagen, Schlüsselanhänger, Topflappen und Ausstattung für Kindereinkaufsladen. Schmuckarbeiten, vor allem aus Halbedelsteinen, fertigt Barbara Heid und Kinderkleidung, Gesangbuchhüllen oder Lesezeichen bot Sandy Rudloff an. Farbliche Akzente setzten in der Ausstellung die Bilder von Gisbert Niklaus in Airbrush-Technik.
„Um unseren Besuchern noch eine größere Auswahl an verschiedenartigen Kunstgegenständen zu bieten, laden wir jedes Jahr Gastaussteller ein“, sagte Katharina Weissenberger. In diesem Jahr waren Anja Frietsch mit Geschenken aus Papier, Sybille Schubert mit Zentangle-Zeichnungen, Tatjana Rimpel mit Lampwork in Glas und Perlen sowie Silke Ried-Kienzle mit Arbeiten aus Pelz und Leder dabei.
Öffnungszeiten waren: Samstag, 28. Oktober, 14 bis 18 Uhr, Sonntag, 29. Oktober, 10 bis 17 Uhr. Besucher konnten die Parkplätze an der Pfarrkirche und am Pfarrheim nutzen.