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Gemeindeblatt Üchtelhausen
Ausgabe 30/2022
Amtliche Nachrichten
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Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau

Ungeachtet rückläufiger Unfallzahlen birgt die motormanuelle Holzernte das höchste Unfallrisiko und ist Nummer eins im forstlichen Unfallgeschehen.

Warnung vor Betrugsanrufen

Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) warnt, bei Telefonaten vertrauliche Informationen preiszugeben.

Aktuell erhält die SVLFG Hinweise auf Betrügerinnen und Betrüger, die Versicherte anrufen, um vertrauliche Informationen zu erhalten.

Bei diesen Betrugsanrufen täuschen sie vor, zum Beispiel Beschäftigte der SVLFG zu sein. Sie erfragen unter einem Vorwand (beispielsweise für die Übersendung von Informationen über eine ausstehende Geldauszahlung von der SVLFG oder vom Staat) personenbezogene Daten, wie die Anschrift, Bankverbindung oder Krankenversicherungs-Nummer. Zum Teil versuchen die Anrufenden auch, Versicherte zu drängen, Verträge abzuschließen, zum Beispiel für Zusatzversicherungen oder Kursangebote.

Versicherte sollten sich bewusst sein, dass die SVLFG keine Dritten beauftragt, Kontakt aufzunehmen, ohne dass diese Anrufe vorher schriftlich angekündigt werden und rät deshalb, vorsichtig zu bleiben. Mehr Informationen dazu stehen im Internet unter:

www.svlfg.de/warnung-vor-betrugsanrufen

SVLFG

Trend hält an: Weniger Unfälle in der Grünen Branche

Insgesamt verzeichnet die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) einen Rückgang der Arbeits- und Wegeunfälle für das Berichtsjahr 2021. Die Zahl der tödlichen Unfälle ist jedoch um rund zehn Prozent gestiegen.

Das geht aus der Unfallstatistik der SVLFG hervor. So ereigneten sich in 2021 insgesamt 61.578 meldepflichtige Unfälle (2020: 64.060). Angestiegen ist dagegen die Zahl der Unfalltoten von 113 in 2020 auf 125 im Berichtsjahr.

Präventionsschwerpunkt Nutztierhaltung

Auch wenn die Zahl der Unfallopfer in der Tierhaltung zurückgegangen ist, bleibt der Umgang mit Großvieh die größte Gefahrenquelle in der Landwirtschaft. 14.341 Unfälle (2020: 14.781) mit einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen wurden der SVLFG im Bereich der Tierhaltung gemeldet. Von 15 auf 20 angestiegen ist die Zahl der Personen, die bei der Arbeit mit Nutztieren tödlich verunglückten.

Um die Arbeitssicherheit in der Tierhaltung zu verbessern, liegt ein Präventionsschwerpunkt der SVLFG auf der Weiterbildung und der individuellen Beratung von Rinderhaltern zu möglichen baulichen Veränderungen in deren Stallungen. Grundlage ist die überarbeitete Unfallverhütungsvorschrift Tierhaltung (VSG 4.1). In der neuen Fassung stärkt sie den Arbeitsschutzgedanken, so dass Landwirte, deren Beschäftigte sowie externe Dienstleister, zum Beispiel Besamungstechniker, sicher in Ställen arbeiten können.

Präventionsschwerpunkt Waldarbeit

Die meldepflichtigen Unfälle im Forst sind 2021 stark gesunken auf nunmehr 4048 (2020: 4.834). Tragisch bleibt die hohe Anzahl der tödlichen Waldunfälle. Genau wie 2020 erlagen im Berichtsjahr 26 Versicherte ihren Verletzungen bei der Waldarbeit.

Mögliche Gründe für den Unfallrückgang sehen die SVLFG-Präventionsfachleute im gestiegenen Technikeinsatz auf den großen Schadholzflächen sowie in den allerorts sensibilisierenden Präventionsaktivitäten innerhalb der Branche. Gemeinsam mit Multiplikatoren wie zum Beispiel Unternehmerverbände, Landesforstbetriebe oder forstliche Zusammenschlüsse organisiert die SVLFG für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer kostenlose Vorführungen zur sicheren Schadholzaufarbeitung und berät vor Ort in den Betrieben, aber auch auf Veranstaltungen und Messen.

Präventionsschwerpunkt Garten- und Landschaftsbau

Trotz eines erfreulichen Rückgangs der Unfallzahlen auf 12.957 (2020: 13.404) nimmt der GaLaBau nach wie vor Rang zwei der SVLFG-Unfallstatistik ein. Zwei Personen verstarben 2021 im GaLaBau aufgrund eines Arbeitsunfalls (2020: acht). Der Rückgang um 4,9 Prozent im Arbeitsgebiet GaLaBau bestätigt die SVLFG in ihren Präventionsmaßnahmen für diese Berufsgruppe. Die Analyse der schweren Unfälle ergab, dass der Beratungsfokus der SVLFG-Präventionsfachleute auch künftig auf das sichere Arbeiten mit Erdbaumaschinen, auf das Fahren und Rangieren mit Fahrzeuggespannen und auf Baumfällungs- und Entastungsmaßnahmen gelegt werden muss.

Berufskrankheiten: Hauterkrankungen weiterhin auf hohem Niveau

Für 2021 weist die SVLFG-Statistik 4.615 Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit aus (2020: 4.666). 2.494 davon betreffen Hautkrankheiten. Sie sind die mit Abstand am häufigsten gemeldeten Erkrankungen. Bei 2.193 der angezeigten Hautkrankheiten handelt es sich um durch UV-Strahlung verursachten weißen Hautkrebs (Plattenepithelkarzinome oder multiple aktinische Keratose). Im Rahmen einer Sozialpartner-Vereinbarung setzt sich die SVLFG für den Schutz aller im Freien Arbeitenden vor UV-Strahlung und Hitze ein.

Rückgang der neuen Unfallrenten

Die Zahl der neu bewilligten Unfallrenten hat sich im Vergleich zum Jahr 2020 leicht verändert. Sie lag 2021 bei 1.395 (2020: 1.384). Der Rückgang bei den Unfallrenten zeigt, dass die Zahl der schweren Unfälle mit langfristigen Folgen rückläufig ist.

Weitere Informationen online

Der aktuelle Präventionsbericht der SVLFG mit den statistischen Auswertungen und weiteren Informationen rund um Sicherheit und Gesundheitsschutz in den grünen Berufen kann unter www.svlfg.de/svlfg-kompakt-in-zahlen eingesehen und kostenlos heruntergeladen werden.

SVLFG

Informationen für pflegende Angehörige
Bei großer Hitze: Pflegebedürftige ausgewogen ernähren

Insbesondere für pflegebedürftige Menschen ist die Sommerhitze sehr belastend. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) gibt Tipps, wie pflegende Personen ihre Angehörigen vor einer Dehydrierung schützen und sie ausgewogen ernähren.

Ein Problem vieler älterer Menschen ist ihr nachlassendes Durstgefühl. Oft vermeiden sie auch bewusst, viel zu trinken, um nicht so häufig zur Toilette gehen zu müssen. Pflegende Personen sollten deshalb besonders darauf achten, dass ihre Angehörigen jederzeit genug Trinkwasser zur Verfügung haben und täglich mindestens 1,5 bis zwei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Ausnahme: Der behandelnde Arzt gibt eine andere Empfehlung.

Dehydrierung erkennen und handeln

Wenn alte oder kranke Menschen zu wenig trinken, vor allem aber auch, wenn sie unter Durchfall leiden oder stark schwitzen, besteht die Gefahr, dass der Körper austrocknet. Bei einer leichten Dehydrierung hilft es, umgehend viel zu trinken – am besten in mehreren Portionen. Geeignet sind Wasser, Brühe oder Kräutertee. Warnzeichen einer schwereren Dehydrierung sind Fieber, Verwirrtheit und übermäßige Erschöpfung. Wer solche Anzeichen bei seinen Angehörigen bemerkt, sollte sofort den Notarzt verständigen. Damit es nicht soweit kommt, sollten pflegende Personen Ihren pflegebedürftigen Angehörigen häufig zuckerarme Getränke und erfrischende Kaltschalen anbieten. Alkohol und Koffein belasten den Kreislauf und sollten deshalb gemieden werden. Apfelsaft-Schorle, gemischt aus zwei Teilen Mineralwasser und einem Teil Saft, wirken ähnlich wie isotonische Getränke. Sie versorgen den Körper mit Mineralstoffen, wie zum Beispiel Magnesium, Natrium oder Kalium. Die SVLFG rät: „Führen Sie ein Trinkprotokoll. Es gibt einen Überblick darüber, wie viel Flüssigkeit über den Tag verteilt aufgenommen wird.“ Suppen zählen natürlich mit. Saftiges Obst und Gemüse, wie zum Beispiel Melonen und Gurken, helfen ebenfalls, genug Flüssigkeit aufzunehmen. Ein selbstgemachtes Wassereis ist eine gesunde Abwechslung. Dazu einfach süße geschälte Früchte, möglichst aus der Region, pürieren, in Eisförmchen geben und durchfrieren lassen.

Leichtes Essen im Sommer

Üppige Mahlzeiten belasten den Kreislauf im Sommer zusätzlich. Kartoffeln mit Kräuterquark, gedünsteter Fisch mit Gemüse, ein bunter Sommersalat oder eine Mehlspeise mit Kompott bieten sich als leichte Sommermahlzeiten an. Sie versorgen den Körper mit schnell verfügbaren Nährstoffen ohne ihn zu belasten. Die SVLFG rät: „Wählen Sie beim Einkauf frische, regionale Produkte.“

SVLFG

Weiterer Rückgang der Unfallzahlen bei der Waldarbeit

Es ist eine erfreuliche Entwicklung: Seit fünf Jahren sinken die Unfallzahlen bei der Waldarbeit. Darauf weist die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) hin.

Ein hoher Technisierungsgrad bei der Aufarbeitung von Schadholz und wohl auch eine effektive Sensibilisierung des Versichertenkreises im Sinne der Prävention zeigen Wirkung. Die Unfallstatistik der SVLFG macht aber auch deutlich, wie gefährlich die Holzernte und die Schadholzaufarbeitung nach wie vor sind. 4.048 Arbeitsunfälle im Forst wurden der SVLFG im Jahr 2021 gemeldet (2020: 4.834). Wie im Vorjahr verloren 26 Personen bei der Waldarbeit ihr Leben.

Besonders gefährlich: Fällarbeiten und Holzaufarbeitung

Ähnlich wie im Vorjahr erlitten rund 818 Personen bei Fällarbeiten einen Arbeitsunfall (2020: 873). Weitere 881 verunglückten bei der Holzaufarbeitung (2020: 1.262). Beim Rücken und Heranbringen des Holzes sowie bei Verlade- und Transportarbeiten kamen 706 Menschen zu Schaden (2020: 934).

Das höchste Unfallrisiko bei der Waldarbeit liegt darin, von Baumteilen wie Stämmen und Ästen getroffen zu werden. 18 der 26 tödlichen Unfälle lassen sich darauf zurückführen. 1.351 Personen wurden dabei so schwer verletzt, dass sie mehr als drei Tage arbeitsunfähig waren (2020: 1.533). Bedingt durch den natürlichen Waldboden verunglückten 815 Personen, weil sie stolperten, ausgerutscht oder hingefallen sind (2020: 1.005). Dass anscheinend weniger motormanuell gearbeitet wurde, zeigt sich auch im Rückgang der Unfallereignisse im direkten Zusammenhang mit Motorsäge und Forstseilwinde. Den 493 Unfällen in 2021 mit diesen Arbeitsmitteln stehen 668 Unfälle in 2020 gegenüber.

Resümee und Ausblick

Ungeachtet berechtigter Befürchtungen ist es auch im vergangen Jahr nicht zu einem Anstieg der Forstunfälle durch das anhaltende Schadholzgeschehen gekommen. Im Gegenteil: Auch 2021 ist die Zahl der meldepflichtigen Forstunfälle weiter gesunken und erreicht jetzt fast die 4.000er Marke. Die Gründe für diese Entwicklung liegen vorrangig in mehr und organisiertem Technikeinsatz auf den großen Schadholzflächen sowie den allerorts sensibilisierenden Präventionsaktivitäten in der Branche. Sinkende Unfallzahlen bei gleichzeitigem Allzeithoch bei der Einschlagmenge sprechen für sich.

Nicht vergessen werden dürfen allerdings die zahlreichen Forstunfälle im Zusammenhang mit abgestorbenen Baumteilen, die 26 tödlichen Forstunfälle 2021 und der Höchststand von 36 Todesfällen im Jahr 2019. 25 davon ereigneten sich bei der Holzernte. Dies zeigt: Wenn mit der der Motorsäge im Schadholz gearbeitet wird, ist das Unfallrisiko besonders hoch. Vor allem dann, wenn der Baumbeurteilung vor der Fällung zu wenig Beachtung geschenkt wird. Denn viele schwere und tödliche Arbeitsunfälle bei der motormanuellen Fällarbeit lassen sich nicht zuletzt auf Mängel bei der Baumbeurteilung zurückführen.

Bäume sorgfältig beurteilen

Mit der neuen Präventionsbroschüre „B47 – Baumbeurteilung“ gibt die SVLFG Waldbesitzerinnen und -besitzern einen kompakten Leitfaden an die Hand, der hilft, keines der sieben Merkmale einer Baumbeurteilung (Baumhöhe; -krone; Äste; Stammverlauf; Gesundheitszustand; Stammdurchmesser; Nachbarbäume und Umgebung) versehentlich außer Acht zu lassen. Die SVLFG-Broschüre kann unter www.svlfg.de/b47 kostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden. Druckexemplare können telefonisch unter 0561 785-10339 oder online über die Seite www.svlfg.de/broschueren-bestellen anfordern.

Weitere Informationen zur sicheren Waldarbeit, wie zum Beispiel Fachbeiträge, Muster-Gefährdungsbeurteilungen, Broschüren, Lehrfilme und die App „Stockfibel to go“ zum Download sowie eine Liste der anerkannten Fortbildungsstätten für Motorsägenkurse finden sich unter www.svlfg.de/forst.

Fortbildung lohnt sich

Wie in jedem Tätigkeitsfeld ist auch bei der Waldarbeit eine gute Fortbildung unerlässlich. Für SVLFG-Versicherte lohnen sich solche Fortbildungsmaßnahmen besonders, weil die SVLFG Zuschüsse für die Teilnahme an zwei- bis fünftägige Lehrgängen gewährt. Voraussetzung: Die Fortbildungsstätte muss von der SVLFG anerkannt sein. Die Höhe der Zuschüsse variiert. Die Teilnehmenden erhalten für einen zweitägigen Kurs 60 Euro, für einen dreitägigen Kurs 75 Euro und für einen fünftägigen Kurs 105 Euro.

Fortbildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer geben bei der Anmeldung in der Fortbildungsstätte ihre SVLFG-Mitgliedsnummer an. Nach Abschluss des Lehrganges erhalten sie von dort einen Gutschein, der ausgefüllt und per Mail an praevention@svlfg.de geschickt wird.

Insgesamt weniger Unfälle in den grünen Berufen

Insgesamt verzeichnete die SVLFG in Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau für 2021 einen Rückgang der Unfallzahlen auf 61.578 Unfälle (2020: 64.060). Gestiegen ist jedoch die Zahl der Unfalltoten. 125 Personen verloren ihr Leben bei der Arbeit oder auf dem Weg dorthin (2020: 113).