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Weißenhorner Stadtanzeiger
Ausgabe 24/2025
Mitteilungen anderer Behörden und Einrichtungen
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Mitteilungen anderer Behörden und Einrichtungen

Pegelmessnetzwerk im Landkreis soll ausgebaut werden

Arbeitskreis Hochwasserschutz spricht sich für gemeinsames Vorgehen und einheitliche Pegelmessgeräte aus

Der Ausbau des Netzwerkes für Pegelmessstellen an den Flüssen im Landkreis war ein zentrales Thema beim jüngsten Treffen des Arbeitskreises Hochwasserschutz im Landkreis Neu-Ulm. Dabei soll der Fokus auf die Gewässer 3. Ordnung gelegt werden, die in der Regel noch über keine Pegelmessstellen verfügen. Ziel ist, ein einheitliches Pegelnetzwerk für alle Landkreiskommunen zu schaffen, damit die Kommunen wichtige Daten austauschen und im Bedarfsfall so früh wie möglich erforderliche Vorkehrungen und Maßnahmen bei einem drohenden Hochwasser ergreifen können. Zudem liefert ein gut ausgebautes Pegelnetzwerk auch bei Dürre wertvolle Daten. Als nächstes sollen die genauen Anforderungen an die jeweiligen Pegelmessstellen sowie dafür geeignete Standorte definiert werden. Mit Blick auf die Finanzierung sollen mögliche Fördermittel eingeholt werden.

Die Abstimmungen zwischen den Landkreiskommunen und mit den Nachbarlandkreisen sowie konkrete Projekte wie das geplante Pegelmessnetzwerk unterstützt und koordiniert der Klimaschutzmanager im Landratsamt Neu-Ulm, Steffen Fiebig. Im März dieses Jahres hat der Ausschuss für Umwelt, Klima und Natur zugestimmt, dass der Klimaschutzmanager die Koordination des Hochwasserschutzes im Landkreis übernimmt.

„Ich freue mich sehr, dass gemeinsam mit den Kreistagsmitgliedern diese gemeinsame Koordination auf den Weg gebracht wurde, um den Hochwasserschutz im Landkreis weiter voranzubringen“, sagt Landrätin Eva Treu. Technischer Hochwasserschutz an kleinen Gewässern und der Schutz vor Auswirkungen von lokal anhaltenden (Starkregen-)Niederschlägen liegen grundsätzlich in der Zuständigkeit der Kommunen. Diese hatten sich aber dafür ausgesprochen, dass das Landratsamt koordinierende Aufgaben übernimmt, damit Informationen an einer Stelle gebündelt werden. „Bei regelmäßigen Treffen des Arbeitskreises Hochwasserschutz, dem die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister bzw. Sachbearbeiterinnen und -bearbeiter der einzelnen Kommunen angehören, soll ein kontinuierlicher Austausch erfolgen und die gemeinsam erforderlichen Maßnahmen effektiv angegangen werden“, informiert Eva Treu. „Hierbei unterstützen wir als Landratsamt gerne nach unseren Möglichkeiten, um gemeinsam mit den Kommunen Präventionsmaßnahmen in den Fokus zu nehmen und dadurch im besten Fall vor allem größere Schadens- und Katastrophenlagen abzuwenden, was gerade auch den Einsatzkräften zugutekommen soll, sowie unseren Landkreisbürgerinnen und -bürgern mehr Sicherheit geben soll.“

Im Juni jährt sich der vor einem Jahr ausgerufene Katastrophenfall im Landkreis Neu-Ulm aufgrund des damaligen Hochwassers. Während bei früheren Ereignissen vor allem die sogenannten Gewässer erster und zweiter Ordnung wie Donau und Iller im Fokus lagen und Sorgen bereiteten, bildeten im vergangenen Jahr die Gewässer dritter Ordnung wie z. B. Roth, Biber, Osterbach und Leibi die Einsatzschwerpunkte. Erschwerend kam hinzu, dass aufgrund des Dauerregens und unvorhergesehener örtlicher Gewitter genauere Prognosen über die Entwicklung und Ausmaße des Hochwassers nicht getroffen werden konnten. Auch wenn der Landkreis Neu-Ulm bei dem Hochwasser 2024 im Vergleich zu anderen bayerischen Landkreisen noch glimpflich davon gekommen war, war und ist das Ziel, aus den Geschehnissen zu lernen und so gut wie möglich für die Zukunft und ähnliche Ereignisse vorzusorgen.

Aktuell werden sogenannte Hochwasserchecks in mehreren Landkreiskommunen in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt Donauwörth durchgeführt. Dabei werden vor Ort Gefahrenbereiche ausgemacht und Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes besprochen. Im Arbeitskreis Hochwasserschutz werden dann Erfahrungen ausgetauscht und über mögliche Hilfen bei der Finanzierung gesprochen. Des Weiteren setzen die Landkreiskommunen aktuell in Abstimmung mit den Behörden verschiedene Pflege- und Wartungsarbeiten an wasserführenden Gräben im gesamten Landkreis um.

Bürgerinnen und Bürger, die Interesse an Informationen zur Eigenfürsorge haben, erhalten hierzu in ihrem Rathaus Broschüren und Informationsmaterial zum Hochwasserschutz am Haus oder Grundstück.