555 Jahre Kreisspitalstiftung

Die älteste soziale Einrichtung der Stadt Weißenhorn feiert Gründungsjubiläum

In diesem Jahr ist es exakt 555 Jahre her, dass die älteste soziale Einrichtung der Stadt Weißenhorn aus der Taufe gehoben wurde, die Kreisspitalstiftung. Dieses Jubiläum wird am 21. Juni mit einem Jazzgottesdienst und einem Festakt in der Fuggerhalle in Weißenhorn gefeiert.

Im Jahre 1470 hat sich der Ulmer Priester Peter Arnold vorgenommen, in Weißenhorn „in Ehre des Heiligen Geistes eine Kapelle zu einer Erhebung eines Spitals“ zu erbauen. So jedenfalls formuliert es die Stiftungsurkunde des ehemaligen Heilig-Geist-Spitals.

Das Spital diente ursprünglich der „Versorgung leichterer Kranken und als Altersheim, im Leprosium wurden Patienten mit ansteckenden Krankheiten versorgt“. Die Versorgung in diesen sozialen Einrichtungen war den Weißenhorner Bürgern vorbehalten. Fremde wurden nur gegen entsprechende Bezahlung aufgenommen. Wer als Fremder nach Weißenhorn ziehen wollte, musste den Besitz eines Hauses nachweisen und verheiratet sein. Diese Regelung galt bis zur Institution des Königreichs Bayern im Jahr 1806 und der nachfolgenden Verfassung.

Die Finanzierung des Spitals erfolgte aus Spenden, Almosen, Stiftungen und Steuereinnahmen. So hat man den Kranken aus der Stadtkasse wöchentlich Almosen gereicht. Zahlreiche Weißenhorner Bürger brachten Teile ihres Vermögens in Stiftungen ein. Kapitalstiftungen wurden als Messstiftungen bezeichnet, d.h. für das gestiftete Kapital verpflichtete sich die Kirche, zu Ehren des Stiftungsgebers eine Messe zu bestimmten Zeiten zu lesen. Hierdurch sollte die Aufenthaltsdauer des Stifters im Fegfeuer verkürzt werden. Die Messe für unseren Stiftungsgeber wird bis heute jeden Donnerstag gelesen.

Seit der Gründung 1470 ist viel passiert. Das feiert die Kreisspitalstiftung mit einem bunten Programm in und um die Fuggerhalle Weißenhorn. Interessierte haben dabei die Möglichkeit, sich aus erster Hand über das Leistungsspektrum, über die Einrichtung als wichtiger Arbeitgeber und über künftige Projekte zu informieren. Präsentieren werden sich neben den hausinternen Fachabteilungen auch zahlreiche Blaulichtorganisationen. Insgesamt können sich die Besucherinnen und Besucher der Fuggerhalle auf viele spannende Einblicke und interessante Informationen freuen.

Der Vormittag lädt ein zum Innehalten, Mitfeiern und Staunen – ein würdevoller Beginn, der die Geschichte lebendig macht und den Blick in die Zukunft öffnet. Im Gedenken an den Stifter Peter Arnold findet um 9.00 Uhr in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt ein Festgottesdienst statt. Der ehemalige Weißenhorner Stadtpfarrer, Abt em. Hermann-Josef Kugler wird die Festpredigt halten. Anschließend lädt die Kreisspitalstiftung zum Sektempfang und zum feierlichen Festakt in die Fuggerhalle ein. Die musikalische Gestaltung übernimmt das Weißenhorner Blechbläserensemble.

In einem dankbaren und kurzweiligen Blick zurück wird die Geschichte der Kreisspitalstiftung nochmals lebendig werden. Stiftungsdirektor Torsten Strehle wird dann die aktuelle Situation der Kreisspitalstiftung beleuchten und den Blick in die Zukunft richten.

Am Nachmittag öffnen die Fachbereiche der Kliniken ihre Türen. An zahlreichen Informationsständen erfahren Sie hier mehr über medizinische Abläufe, moderne Therapiekonzepte und die tägliche Arbeit in einem Krankenhaus. Ob Reanimation, Geburtshilfe oder Alterssimulation – hier wird Wissen anschaulich und praxisnah vermittelt.

Ein Falkner, die Rettungshundestaffel des Landkreises, die Wasserwacht und das Bayerische Rote Kreuz gewähren Einblicke in ihre Arbeit. Ein umfangreiches Kinderprogramm mit Hüpfburg, Spielmobil, Kistenrutsche und Puppentheater runden das Angebot ab.

Die Stadtkapelle Weißenhorn spielt zur Unterhaltung auf, für Speis und Trank ist bestens gesorgt.

Programm: