Der Välterla war in einem großen Kieswerk beschäftigt.
Die meiste Zeit verbrachte er damit, auf einen der Lastkähne auf dem Fluss zu fahren, und Wind und Wetter machten ihm nichts aus.
Schon einige Male war er über Bord gegangen, doch obwohl er nicht schwimmen konnte, immer wieder dem nassen Element entkommen. Auf die Gefahren seines Berufes angesprochen, antwortete er: „Was hab´ ich denn scho zu verliern, außer mei bißla Labn“
Eines Tages mußte er einen Ingenieur mit einem Ruderboot über den Main bringen. Es war die Zeit der Schneeschmelze. Der Fluss führte Hochwasser und die Strömung war reißend. Just als sich der Bootsführer mit seinem Fahrgast inmitten des Stromes befand, glitt eines der Ruder ins Wasser und wurde sogleich von der Strömung hinweg getragen.
Der Välterla mühte sich nach Kräften mit dem verbliebenen Ruder das Boot ans Ufer zu steuern, doch gegen die Gewalt der Natur kam er nicht an.
Selbst die Mithilfe des Ingenieurs zeitigte keinen Erfolg und die Lage wurde bedrohlich. Das Boot trieb nämlich auf ein Stauwehr zu und darüber hinweg stürzte das Wasser einige Meter in die Tiefe.
Eine Hilfe von außen war nicht zu erwarten. Der Ingenieur erkannte den Ernst der Lage und sagte zum Välterla: „Nun dürfen wir wohl beide unser Testament machen.“ Da antwortete der Välterla treuherzig: „Sie vielleicht Herr Inschinör, ich net. Ich hab nex zu vererbn, ich hab net amol Gald für a Flaschla Bier eistackn.“
Die beiden überstanden den Sturz über das Stauwehr unverletzt und als sie sich wenig später in trockenen Kleidern wieder trafen, da musste sich der Välterla – zumindest an diesem Tag – keine Sorgen um das fehlende „Gald für a Flaschla Bier“ machen. Er und der Herr „Inschinör“ saßen an diesem Abend noch lange beisammen.