Geschichten, die wahr sein könnten
Der Harry war ein Zeiler Original – er war Maler, Theaterregiseur, Komödiant und Friseurmeister. Er hatte seinen „Salon“ gleich in der Nähe der allseits beliebten Weinstube „Zum scharfen Eck“ und war da auch häufiger Gast – der Unterhaltung wegen.
Die Anni war – wie immer am Samstag früh mit ihrem Babist zum Einkaufen gegangen und hatte ihn dann beim Harry zum Rasieren abgeliefert. Sie selbst wollte bei einer Freundin auf ihn warten.
Der Babist kam und kam nicht, also schickte man den Sohn der Freundin aus, um nach ihm zu sehen.
Der Bub fand den Babist auf dem Frisierstuhl sitzend, eingeseift und leicht vor sich hin schnarchend vor. Der Junge wusste um die Vorliebe des Friseurmeisters und steuerte das „Scharfe Eck“ an.
Dort stand der Harry am Tresen und verschluckte sich beinahe an seinem „Achterla“ als ihm der Bote von seinem eingeseiften Kunden berichtete. „Um Gotteswillen, den hab ich ganz vergessen“, lachte er und strebte dem Salon zu.
Man erzählt sich dass die Anni letztendlich alleine nach Haus ging, denn der Harry hat den Babist wegen der „Umstände“ zu einem „Achterla“ eingeladen - wohin wohl?