Stille? Fehlanzeige! Von Gründonnerstagabend bis Karsamstagabend herrschte in den Straßen von Krum ein ungewöhnliches, aber traditionsreiches Geräusch. Bis zu 25 Kinder des Dorfes zogen mit ihren hölzernen Ratschen umher und erfüllten ihre wichtige Aufgabe: das Läuten der Kirchenglocken zu ersetzen, die während der Kartage traditionell schweigen.
Die Begeisterung der Kinder für diese alte Tradition war spürbar. Mit leuchtenden Augen und viel Eifer kurbelten sie an ihren Ratschen, mal im Chor, mal einzeln, aber immer mit dem Bewusstsein, eine bedeutende Rolle im dörflichen Ostergeschehen zu spielen. Doch nicht nur das Ratschen selbst stand im Mittelpunkt. Zwischen den "Einsätzen" nutzten die Kinder die Zeit zum gemeinsamen Spiel und fröhlichen Beisammensein. So wurde der Brauch des Ratschens zu einem kleinen, aber feinen Gemeinschaftserlebnis für den Nachwuchs. Selbst um 6:00 Uhr waren es meist zehn eifrige Nachwuchs-Brauchtumspfleger, die singend durch Krum zogen.
Die Kinder haben mit ihrem Engagement auf eindrucksvolle Weise gezeigt, dass Traditionspflege lebendig ist und auch in Zukunft ihren Platz im Dorfleben haben wird. Nun darf man gespannt sein, wie viele fleißige "Glockenvertreter" sich im nächsten Jahr wieder auf den Weg machen werden.