Zwei Junggesellen bewirtschafteten gemeinsam einen Bauernhof. Neben zwei feurige Rappen nannten sie auch noch einige Kühe, Ziegen, Hasen, Hühner,Tauben und eine Katze ihr eigen.
Sie kamen auch ohne eine Weibsperson gut zurecht. Während der Max die Ländereien bearbeitete, sorgte der Josef für die Viecher und versuchte auch das Haus einigermaßen in Ordnung zu halten. Freilich nahm er es mit der Reinlichkeit nicht immer so genau – bei einem älteren Mannsbild kein Wunder – aber er war ein guter Koch. Vor allem sonntags tischte er oft groß auf.
Diesmal hatte er einen der selbst gezogenen Stallhasen im Kochtopf und weil Sonntag war, servierte er den Braten in einer Schüssel, die da gerade herum stand und stellte diese auf den Tisch.
Da stand die Nachbarin vor der Tür und erbat 2 Eier, weil sie doch Nudeln kochen wollte und die Eier vergessen hatte. Der Josef – ein gutmütiger Mensch – ging also in den Hühnerstall um die gewünschten Eier zu holen.
Die Hauskatze trieb sich um die Mittagszeit immer in der Küche herum, denn da fiel meist etwas für sie ab. Die Schüssel, die da gerade auf dem Tisch stand kam ihr bekannt vor, daraus hatte sie schon des öfteren gefressen.
Mit einem Satz saß sie am Tisch und tat sich am Inhalt der Schüssel gütlich.
Die Nachbarin war entsetzt und verscheuchte das freche Tier und berichtete dem gerade eintretenden Josef: „Josef – die Katz hat sich über euren Braten hergemacht!“
Der Josef schaute in die Schüssel und sagte: „Des langt (reicht) nuch für uns!“