Den „Zauberer von Oz“ kennen viele Menschen, große und kleine, junge und junggebliebene. Aber dass der Zauberer in Wirklichkeit ein ganz normaler Mensch ist, mit bürgerlichem Namen Max heißt und die vierte Klasse der Grundschule Zeil-Sand besucht, das wissen nur diejenigen, die sich das gleichnamige Musical dieser Schule im Zeiler Rudolf-Winkler-Haus angesehen haben. Es gab drei gut besuchte Vorstellungen, die dritte im Rahmen des Schulfestes auch für die Öffentlichkeit.
„Das Stück zeigt, dass Freundschaft etwas sehr Schönes sein kann“, erklärt Max im Gespräch mit dieser Redaktion. „Die bei dem Musical mitgespielt haben, kennen sich jetzt alle viel besser.“ Max hatte bereits vor einem Jahr bei der Aufführung von „Pünktchen und Anton“ mitgemacht und wollte deshalb auch bei dem Musical unbedingt dabei sein.
„Der Zauberer von Oz“ ist die Geschichte vom Mädchen Dorothy, die nach einem Wirbelsturm im fantastischen Land Oz zu sich kommt. Gemeinsam mit ihrem Hund Toto und Freundin Judy möchte sie wieder zurück in ihre Heimat – und dabei soll ihr der Zauberer von Oz helfen. Sie macht sich auf den Weg zu ihm und trifft unterwegs eine Vogelscheuche, einen Blechmann und einen Löwen, die sie begleiten. Die Vogelscheuche möchte vom Zauberer etwas Verstand bekommen, der Blechmann möchte ihn um ein Herz bitten und der ängstliche Löwe wünscht sich Mut. Der Zauberer kann zwar diese Wünsche nicht erfüllen, denn er verfügt in Wirklichkeit über keine übernatürlichen Kräfte, aber er leitet sie zur Selbsthilfe an.
„Denn mit Verständnis, Mut und Grips, die in einem selbst stecken, kann man im Leben viel erreichen“, verrät Konrektor Manuel Nöller, dem die musikalische Leitung oblag und der auch die Kulissen hergestellt hatte, die Quintessenz des Stücks. Unterstützt wurde er dabei von Anita Reichardt und Maria Akinlaja Hartmann
„Das Stück ist sehr einfallsreich“, lobt „Zauberer“ Max. Er will seine musische Karriere fortsetzen, er spielt ja bereits aktiv Trompete im Sander Jugendblasorchester. Fabio, ebenfalls Viertklässler, im Musical als Vogelscheuche in Oz unterwegs, stimmt zu. „Ich war ganz toll geschminkt und hatte ein super Kostüm“, ist er noch nach der Aufführung begeistert. Ein Instrument will er nicht lernen, aber: „Ich würde lieber weiter singen“, schmunzelt der Musicalstar.
Im vergangenen Dezember kam der Film „Wicked“ in die Kinos, erklärt Nöller. Das Thema habe sich deshalb angeboten. Die Kinder, die sich freiwillig für das Projekt gemeldet hatten, trafen sich eine Stunde pro Woche zusätzlich zum Unterricht. Nach dem Fasching verdoppelte sich die Stundenzahl. „Die Kinder durften ganz viel mitentscheiden“, so Nöller. Jeder Akteur konnte sich drei potenzielle Rollen aussuchen und tatsächlich bekam jeder auch eine seiner Wunschfiguren – wie Fabio die Vogelscheuche und Max die Titelrolle.
Mit Grips und Mut ist vieles möglich
Schulkinder der Grundschule Zeil-Sand führten das Musical "Der Magier von Oz" auf. Und zwar dreimal vor großem Publikum im Rudolf-Winkler-Haus in Zeil.
(Text: Wolfgang Sandler)