In einer Ehe sollte der Partner eigentlich immer wissen was der andere gerade tut, sonst kann es auch mal zu ärgerlichen aber auch lustigen Begebenheiten kommen.
Die Ehefrau war gerade dabei das Haus zu verlassen um Einkäufe zu tätigen, da sah sie an der Hauswand eine Leiter lehnen. Die hatte ihr Ehemann sicher vergessen aufzuräumen als er in aller Frühe das Ziegeldach von Moos befreien wollte. Wahrscheinlich war er im Zeitdruck gewesen, denn er hatte als Lokalreporter einen wichtigen Termin vor sich.
Nun musste sie sich mit der schweren Holzleiter abmühen – schaffte es aber unfallfrei sie umzulegen und im Schuppen zu verstauen. Dann fuhr sie mit dem Auto los um ihre Einkäufe zu erledigen.
Sie war diesmal besonders lang unterwegs, denn sie traf auf einige Bekannte und man hatte sich einiges zu erzählen.
Als sie zurück kam und in den Hof einfuhr traute sie ihren Augen nicht. Auf dem First des Daches saß eine Gestalt, die ihr heftigst zu winkte und allerhand unschöne Worte von sich gab. Es war ihr Gatte, der wie ein Wetterhahn mit den Armen fuchtelte und ganz schön durchnässt war – hatte es doch angefangen zu regnen.
Die Beschimpfungen hatte er inzwischen eingestellt nachdem ihm bewusst geworden war, dass er auf das Wohlwollen seines Weibes angewiesen war.
Denn nur mit Mühe gelang es nämlich der Gattin die schwere Leiter anzulegen um dem durchnässten Ehemann den Abstieg zu ermöglichen.
Sie machte sich schon Vorwürfe warum sie nicht auch zur anderen Dachhälfte empor geschaut hatte bevor sie die Leiter abnahm – da hätte sie gesehen, dass der Gatte noch bei der Arbeit war.