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Zeiler Nachrichten Amts- und Mitteilungsblatt der Stadt Zeil a Main
Ausgabe 15/2024
Aus unserer Stadt -USR-
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ÜZL - Überparteiliche Zeiler Liste

Günther Lieber und Dr. Sebastian Winkler während der Diskussion

Die Veranstaltungsreihe der ÜZL “Energie-Zukunft-Zeil“ wurde mit dem Thema Elektromobilität fortgesetzt. Es geht um einen Beitrag zur Verkehrswende.

Nach Begrüßung der zahlreichen Teilnehmer im Saal der Gastwirtschaft UMAMI durch Stadtrat Michael Minnich, ging es zunächst um Basiswissen zur Elektromobilität. Dr. Sebastian Winkler zeigte anhand von Schaubildern, daß das Ziel bis 2030 48% der Treibhausgasemissionen von 1990 einzusparen nur schwer möglich ist. Gerade im Verkehr wurden seit 1990 nur 11% eingespart, die Landwirtschaft sparte 28%, Haushalte 41%, Industrie 44% und die Energiewirtschaft 57%. Bis 2030 fehlen noch 41 Megatonnen Einsparung an CO2 im Mobiliätssektor, mit welchen nur die Hälfte auf dem 1,5° Ziel zum Pariser Klimaabkommen für 2050 erreicht wären.

Umso wichtiger ist die Elektromobilität, werden bei Benzin und Diesel weniger als 20 % der Energie zur Fortbewegung genutzt durch Verluste im Motor, Wasserpumpe etc. und im Antriebsstrang. Zudem kommen noch die Abgase und Feinstaubemissionen hinzu. Allein dadurch sterben nach EU-Berechnungen ca. 238 000 Menschen vorzeitig und es führt jährlich zu 175.702 verlorenen gesunden Lebensjahren wegen versch. Lungenerkrankungen in der EU.

Auch deshalb müßte die CO2-Bepreisung der Bundesregierung erheblich erhöht werden, es wird eine Tonne CO2 zur Zeit mit 30€ bepreist, aber es sind mit ca. 809€ verdeckten Kosten für den Steuerzahler und das Gesundheitssystem zu rechnen. Die CO2 Preise werden sich in den nächsten Jahren weiter stark erhöhen.

Thema waren auch die Kosten. Bei höherem Anschaffungspreis der Elektroautos stehen dagegen: geringere Wartungskosten, Steuerersparnis, THG-Bonus, günstigere Betriebskosten und Elektroautoversicherung.

Ein weiterer Diskussionspunkt war auch die Ladeinfrastruktur. Die läßt in einigen Orten noch zu wünschen übrig: Günther Liebert, Energieberater und Zweitreferent, machte deutlich, dass er als Pionier der Elektromobilität sich vor 20 Jahren nicht hätte träumen lassen, dass dies sich so gut entwickelt. Er lobte in dem Zusammenhang auch die neuen Schnellladesäulen bei Tegut in Zeil, dies sei beispielhaft.

Andererseits ist vieles in der Entwicklung: viel stärkere Ladestationen, Auto als Haussspeicher, Gleichstromlader für Privathaushalte oder auch tragbare Lader für Firmenflotten, stärkere Batterien, längere Haltbarkeit einschließlich Batterierecycling. Natürlich ist die eigene Wallbox am sinnvollsten. Vor allem ein Kostenvorteil ergibt sich, wenn das Auto über die eigene Photovoltaikanlage geladen werden kann. Natürlich ist das nicht überall möglich, wie in der Diskussion deutlich wurde. Gerade hat aber die Stadt Zeil z.b. durch Änderung der Altstadtsatzung im Bereich Photovoltaik neue Möglichkeiten geschaffen.

Photovoltaikanlagen, gerade auch private Anlagen, sollen auch das Thema der nächsten Veranstaltung der ÜZL sein.

Grundsätzlich wurde aber klar, dass ein Umdenken bei vielen Mitmenschen stattfinden muß, um Elektromobilität als ein wichtigen Beitrag zur Energiewende und damit Verringerung der CO2 Emissionen voran zu bringen.

Ein Baustein für die Rettung des Klimas.