Das Bamberger Brass-Bläser-Quartett
Der Liederkranz bedankt sich für den wohlverdienten Applaus
Gesangverein Liederkranz präsentierte „Swinging Summer“
Ein mitreißendes und stimmungsvolles Auftaktkonzert zum Zeiler Altstadt-Weinfest brachte der Zeiler Liederkranz unter der musikalischen Leitung von Dirigent Ralf Hofmann auf die Bühne im gut besuchten Rudolf-Winkler-Haus. Das breitgefächerte Angebot an eingängigen Melodien und heißen Rhythmen, von Mozart und Beethoven über die Beatles bis zu Udo Jürgens, begeisterte das Publikum. Eine perfekte Ergänzung dazu lieferte das Brass-Bläser-Quartett der Bamberger Wirtshausmusikanten sowohl mit virtuos vorgetragenen sanften Klängen als auch jazzigem Sound.
Die 1. Vorsitzende des Liederkranzes, Birgit Pottler-Calabria, führte gewohnt souverän durch das vielseitige Programm. Schon der mit einem Fanfarenstoß eingeleitete Einmarsch des Chores überraschte und führte nahtlos zur musikalischen Feststellung „wir sind der Chor“. Programmatisch muteten die Strophen von „Fröhlich klingen unsere Lieder“ an, ehe eine beschwingte Interpretation von Mozarts „Kleiner Nachtmusik“ den ersten Gesangsblock beendete.
Mit Neugier und Begeisterung verfolgten die Zuhörer den ersten Auftritt des Blechbläserquartetts, ließ doch der Name „Wirtshausmusikanten“ nicht unbedingt auf die „Moonriver“-Filmmelodie oder das gekonnt interpretiertes Gospel „Joshua Fit The Battle of Jericho“ schließen.
Der Chor übernahm mit neuen Tönen für bekannte Lieder. Rockig erklang der Einstieg „Barbar‘ Ann“, ehe der A-capella-Vortrag von Udo Jürgens‘ „Griechischer Wein“ eher melancholische Stimmung verbreitete. Mit einem fetzigen Medley aus „Aber bitte mit Sahne“ und „Mit 66 Jahren“, begleitet von Florian Mayer am Flügel, wurde die Pause eingeläutet.
Dann erklangen laute und leise Chortöne. Ein „Ständchen zum Weinfest“, bildete die Eröffnung, ehe der Disney-Ohrwurm „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ mit einem beschwingten Zwischenspiel von Florian Mayer das Publikum erfreute. Von der folgenden Version von „Marmor, Stein und Eisen bricht“ wäre sicherlich auch Drafi Deutscher begeistert gewesen. Mit „Yesterday“, einem der bekanntesten und erfolgreichsten Songs der Beatles, hielten wieder die sanfteren Töne Einzug, klangvoll umgesetzt und einfühlsam vorgetragen.
Die Bamberger Brass-Bläser brachten in ihrem zweiten Auftritt akustische Abwechslung: Der stimmungsvoll intonierte Jazzklassiker „Summertime“ und mitreißend und zum Mitsingen animierend ein Medley von Melodien, mit denen Freddy Quinn einst die Hitparaden stürmte. Mit „Ain’t She Sweet“ schloss das mehr als gelungene Debüt des Quartetts auf der Zeiler Bühne. Die Musiker sagten mit der geforderten Zugabe „Vielen Dank für die Blumen“.
Den Schlusspunkt setzte der Chor des Liederkranzes. Mit „Freude schöner Götterfunken“ klang programmatisch die Europahymne durch den Saal. Beschwingt und lebhaft, dann wieder eher gedämpft und ruhig vorgetragen, bildete zweifellos die wiederum von Florian Mayer virtuos am Klavier begleitete Version des ABBA-Schlagers „Thank You For The Music“ einen der Höhepunkte und den Untertitel des Abends. Das Abschlusslied bot ähnlich wie der Einzug zu Beginn eine Überraschung. Das „Abendlied“ des Komponisten Christoph Hiller hatte Dirigent Ralf Hofmann so bearbeitet, dass die Strophen zuerst in unterschiedlicher Stimmkombination vorgetragen wurden, ehe die Sänger paarweise die Bühne verließen und sich im Publikum verteilten. Ein volltönender vierstimmiger Kanon von überallher erfüllte den Raum. Der langanhaltende Applaus war der verdiente Lohn für ein grandioses Konzert, das durch Vielseitigkeit, Abwechslung und gekonnte Darbietung überzeugte.
Birgit Pottler-Calabria dankte nach der selbstverständlichen Zugabe, in die auch die Brass-Bläser einstimmten, allen Beteiligten auf, vor und hinter der Bühne für ihre hervorragende Leistung und ihren unermüdlichen Einsatz. In ihren Schlussworten brachte sie das auf den Punkt: „Wir stärken einander, lachen zusammen, singen zusammen, weinen zusammen und feiern zusammen.“ Man darf neugierig sein und sich darauf freuen, was der Liederkranz in Zukunft an musikalischen Ideen und Überraschungen parat halten wird.