Eigentlich wäre es am 28. Juli 2024 die bereits 77. Wallfahrt gewesen, leider musste aber durch Corona diese Wallfahrt 2x ausfallen, das erste Mal seit 1948. Damals hatten sich die Römerstädter einen neuen Wallfahrtsort gesucht, nachdem durch die Vertreibung aus ihrer Heimat die Wallfahrt zum Lindenkirchl in Römerstadt nicht mehr möglich war. Bereits 1714 fand dorthin die erste Wallfahrt statt, als Dank für die Verschonung von der Pest.
1972 hat die Stadt Zeil die Patenschaft über die Heimatvertriebenen aus Römerstadt übernommen.
So konnte Bürgermeister Thomas Stadelmann zur Hauptversammlung der Vorstandes des Heimatkreises und der Ortsbetreuer wieder eine ganze Reihe von Römerstädtern im Treffpunkt Heimat begrüßen. Immer deutlicher wurde aber auch, dass die Erlebnisgeneration immer kleiner und älter wird und damit die Zukunft der Wallfahrt überdacht werden muss. Sicher, so versicherte Bürgermeister Stadelmann, wird es weiter diesen Wallfahrtstag geben, sei es, solange möglich, als Wallfahrt oder als Berggottesdienst in Erinnerung an diesen Tag und an ein Stück Geschichte der Stadt Zeil. Auch wurde die neue Patenschaftstafel an den Stadteingängen vorgestellt.
In der Hauptversammlung wurde dann nach Vorstandsbericht, Kassenbericht und Informationen zum „Römerstädter Ländchen“ auch die Vorstandschaft neu gewählt. Anneliese Ludwig, die leider aus Gesundheitsgründen nicht anwesend sein konnte, wurde einstimmig zur Vorsitzenden gewählt. Auch alle anderen Funktionen konnten wiederbesetzt werden.
Nach dem Heimatabend in der Sennhütte traf man sich dann zur Wallfahrt am Sonntag am Rübezahlparkplatz. Unter Wallfahrtführung von Dieter Köpf ging die doch schon kleine Wallfahrerschar zum Käppele, wo der Gottesdienst im Freien stattfand. Pfarrer Michael Erhart fand wieder gefühlvolle Worte in seiner Predigt zur besonderen Situation der Vertriebenen, ist er doch selbst in der Familie betroffen. Nicht zuletzt ist die Schubert Messe seit 1948 fester Bestandteil des Gottesdienstes, was die besondere Bedeutung dieses Wallfahrtsgottesdienstes ausmacht.
Anschließend fand man sich noch zu angeregten Gesprächen und zum Mittagessen im Berghospiz ein, in der Hoffnung auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr.