Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Nach den Jahren der Corona-Pandemie waren wir erfüllt von der Hoffnung auf Normalität. Wir alle sehnten und sehnen uns nach einem Leben wie vor der Pandemie. Auch wenn diesbezüglich vieles inzwischen wieder möglich ist, hageln leider unentwegt neue Krisenmeldungen auf uns ein. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine brachte den Krieg nach Europa. Der Begriff der Energiekrise macht die Runde. Die damit verbundenen, deutlich steigenden Energiepreise und die sehr hohe Inflationsrate sind Folgen des Krieges. Gerade die Inflation und die teilweise nicht nachvollziehbaren Preissteigerungen in sehr vielen Bereichen, bereiten uns allen sehr große Sorgen.
Es ist auch für uns alle nötig, uns besonnen und sachlich mit möglichen Folgen von kurzfristigen Stromausfällen, längeren Blackouts, Cyber-Attacken auf kritische Infrastruktur oder dem Ausfall der Wasserversorgung zu befassen. Wir haben dies getan und dafür im Rudolf-Winkler-Haus die sog. „Wärmestube“ vorgesehen. Der „Leuchtturm“, die Anlaufstelle für einen möglichen kompletten Stromausfall, wird im Feuerwehrhaus eingerichtet werden. Die dafür erforderlichen Maßnahmen, wie die Beschaffung von Aggregaten etc., sind größtenteils bereits umgesetzt. Das gleiche gilt für unser Wasserwerk in Ebelsbach, auch hier sind alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet.
Trotz all der Krisen und Probleme, dürfen wir nicht in Untergangsstimmung verfallen. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass das Gemeinwesen stark genug ist, um mit den Widrigkeiten mehrerer Pandemie-Wellen fertig zu werden.
Ehrenamtliches Engagement, Solidarität und Zusammenhalt sind stabile Säulen unseres Zusammenlebens, gerade bei uns auf dem Land. Viele haben das in der jüngeren Vergangenheit mehrfach unter Beweis gestellt. Ob beim Hausbrand in der Bamberger Straße vor fast genau 2 Jahren, beim Hochwasser im Sommer 2021 oder nicht zuletzt bei der Unterstützung der Menschen aus der Ukraine, die wir in Zeil aufgenommen haben. Allen die sich hier in besonderer Weise eingebracht haben und dies auch weiterhin tun, sei ein herzliches Vergelts Gott gesagt.
Diese Tugenden werden uns auch in Zukunft bei so mancher Herausforderung Halt und Zuversicht geben, davon bin ich überzeugt.
Ich möchte den Jahreswechsel auch in diesem Jahr wieder zum Anlass nehmen, um all denen zu danken, die daran mitgearbeitet haben, unsere Stadt in den vergangenen Jahren lebens- und vor allem liebenswert zu gestalten. Mein besonderer Dank gilt dabei allen, die sich im karitativen, sportlichen und kulturellen Gebiet in Kirchen, Vereinen, Verbänden, Institutionen und Initiativen beruflich und ehrenamtlich engagieren.
Mein Dank gilt weiterhin allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt und den Stadtwerken, meinen beiden Stellvertretern und allen Stadträten für die gute und konstruktive Zusammenarbeit.
Lassen Sie mich in einem kurzen Rück- und Ausblick auf die aktuelle Entwicklung in unserer Stadt blicken.
Wir konnten auch im Jahr 2022 wieder einige Projekt umsetzen oder beginnen, davon möchte ich die wichtigsten Maßnahmen in Erinnerung rufen:
| • | Die Baumaßnahme in der Sander Straße (Kanal, Gehweg, Straßendecke, Verkabelung), konnte zum Abschuss gebracht werden. |
| • | Wir haben Luftreiniger für die Grund- und Mittelschule Zeil beschafft. |
| • | Die sicher größte Maßnahme war der Umbau und die Sanierung des Caritashauses. Die Baumaßnahme im Krippenbereich, langer Flügel, liegt in den letzten Zügen. Wir gehen davon aus, dass die Krippengruppen im Laufe des Januars umziehen können. |
| • | Wir haben die Sanierung des Wassertretbeckens und des Umgriffes des Elfersbrunnens am Trimm-Dich Pfad vorgenommen. |
| • | Wir konnten die Umwidmung der Umgehungsstraße zur Staatsstraße und gleichzeitig die Rückstufung unserer Ortsdurchfahrt zur Gemeindestraße vollziehen. Dies wird uns vor allem für die Zukunft sehr viele Unterhaltskosten sparen, wenn ich alleine an die Brücke in Ziegelanger denke. |
| • | Wir haben das Sophiengäßchen asphaltiert. Ziel ist die Schaffung von möglichst vielen barrierefreien Wegen in der Altstadt. |
| • | Es wurden diverse erforderliche Voruntersuchungen für die geplante Neugestaltung des Quartiers neben dem Rathaus durchgeführt. In diesem Jahr soll die Machbarkeitsstudie folgen. Hier müssen wir sehr gut überlegen und abwägen, was dort sinnvoll wäre, gebraucht wird und was dazu noch förderfähig ist. |
| • | Wir haben den Bebauungsplan für das Wohngebiet „Setzbach“ - die freie Fläche vor dem Hainfriedhof - auf den Weg gebracht. Dort werden 10 weitere Wohnbauplätze geschaffen. Mit der Erschließung soll in diesem Jahr begonnen werden. |
| • | Die Markterkundung für den Breitbandausbau im Rahmen der Gigabit Richtlinie wurde beauftragt. Wenn der angekündigte Eigenausbau eines Netzanbieters kommt, dann könnte das gesamte Stadtgebiet bis 2025 komplett mit Glasfaser bis ins Haus versorgt werden. Hierzu gibt es in Kürze weitere Gespräche. |
| • | Bereits im sechsten Jahr erhielten wir Stabilisierungshilfe, in 2022 waren es 500.000 Euro. Nicht zuletzt deshalb konnten wir den Schuldenstand zum 31.12.2022 auf 4.112.508,82 € reduzieren. Am 31.12.2019 lag dieser noch bei 5.569.575,09 €. |
Seit 2016 mussten, nicht zuletzt dank dieser staatlichen Unterstützung, keine neuen Darlehen mehr aufgenommen werden.
Für das Jahr 2023 haben wir folgende Maßnahmen geplant
| • | Wir werden die geplanten Wohnmobilstellplätze und Parkplätze auf dem ehemaligen Sportplatz „Rote Erde“ schaffen. |
| • | Wir beschaffen einen neuen Aufsitzmäher für den Bauhof. |
| • | Der Wasserhochbehälter in Ziegelanger wird generalsaniert. |
| • | Der Anbau eines Speisesaals an der Caritas-Kindertagesstätte im Haardtweg beginnt im Februar. |
| • | Es werden neue, teilweise überdachte Fahrradstellplätze am Bahnhof gebaut. |
| • | Der Bau des Radweges Krum-Sechsthal ist für das Frühjahr geplant. |
| • | Am Stadtsee wird die Brücke erneuert, der Weg vom Boule-Platz bis zum Finanzamt saniert und dabei das Kabel in die Erde verlegt. |
| • | Der Spielplatz im Mittelsetzring wird saniert. |
| • | Der Gehweg in der Oskar-Winkler-Straße wird saniert, dazu kommen weitere Kanal- und Straßenbaumaßnahmen im Stadtgebiet. |
| • | Wir werden eine PV-Anlage mit 55 kW auf dem Gebäude des Bauhofes in der Bamberger-Straße installieren und weitere Anlagen auf städtischen Gebäuden werden folgen. |
| In diesem Zusammenhang werden wir uns auch mit dem Denkmalamt abstimmen, in wie weit wir die Altstadtsatzung anpassen können und müssen. | |
| • | Wir stellen die noch fehlenden Straßenbeleuchtungen im Stadtgebiet auf LED um und beauftragen das Bayernwerk für die Umstellung auf LED auch in den Stadtteilen. Ziel ist die komplette Umstellung in den Jahren 2023/24. |
Trotz aller derzeitigen Probleme und Sorgen ist es wichtig, dass wir mit Zuversicht und positiv nach vorne schauen.
Wir als Kommune werden unsere „Ausgabendiziplin“, alleine schon durch die Vorgaben der Stabilisierungshilfe, auch in den kommenden Jahren beibehalten müssen und weiterhin keine außergewöhnlichen Investitionen oder gar Drahtseilakte vollziehen können.
Dennoch bin ich sehr zuversichtlich, dass es uns gemeinsam mit Verwaltung und Stadtrat gelingen wird, notwendige Projekte auch in Zukunft anzugehen und umzusetzen.
Wir können viele weltpolitische Themen leider nicht unmittelbar beeinflussen, dennoch ist es unsere größte Hoffnung, dass der Krieg und das Leid der Menschen in der Ukraine ein baldiges Ende haben werden. Gerade vor diesem Hintergrund dürfen wir froh und dankbar sein, dass wir bei uns in Frieden leben können. Lassen wir uns, trotz allem, nicht entmutigen, vielleicht etwas demütiger werden und freuen wir uns auch mal über kleine Dinge oder Gesten.
Ich wünsche Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, im Namen meiner Familie und des gesamten Stadtrates und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein gesundes, glückliches und gesegnetes Jahr 2023. Mögen alle Ihre und unsere Ziele, Wünsche und Hoffnungen in Erfüllung gehen.