Es ist seit viele Jahrzehnten Tradition beim Zeiler Frauenbund Ende August eine 4-tägige Reise innerhalb von Deutschland oder dem nahe gelegenen Ausland zu unternehmen. Dieses Jahr wurden die reiselustigen Teilnehmer von der Vorstandschaft in den Harz geführt. Seit der Wende ist es möglich wieder alle Städte und Sehenswürdigkeiten des Harzes zu bereisen. Und davon gibt es viel zu entdecken, wie die staunenden Mit-reisenden erleben durften.
Wie hieß es doch in der Beschreibung: Auf 2000 Quadratkilometern breitet sich ein Paradies aus mit Wäldern und wildromantischen Tälern, stillen Bächen und rauschenden Wasserfällen. Da gibt es kleine Bergstädte mit engen Gassen und prächtige Fachwerkhäuser und Städte mit bedeutenden Kulturschätzen
Am Anreisetag wurde gegen Mittag die 1000-jährige Kaiserstadt Goslar erreicht. Goslar wurde im Krieg nicht zerstört, so dass die historische Altstadt mit den schönen Fachwerk- und Steinhäusern komplett erhalten ist. Auch die Kaiserpfalz ist erhalten und zu besichtigen. Goslar wir daher auch als „nordisches Rom“ bezeichnet.
Die Reisegesellschaft bezog hier für die nächsten Tage Quartier.
Der zweite Tag führte die Gruppe in den Ostharz mit den Städten Thale, Quedlinburg und Halberstadt. In Thale erlebte sie hautnah den Bezug zu Hexen und Teufeln und alten germanischen Sagen. Quedlinburg - als einstige Königspfalz - ist eine reizvolle über 1000-jährige mittelalterliche Stadt. Zu DDR-Zeiten wurde sie sträflich vernachlässigt, und über 2000 alte Häuser waren mehr oder minder dem Verfall preisgegeben. Nach der Wende wurden in liebevoller Detailarbeit 1400 Häuser wieder renoviert und mit Leben erfüllt. 1994 wurde die Stadt daher ins UNESCO-Kulturerbe aufgenommen.
Am dritten Tag reiste die Gruppe nach Wernigerode, das ebenfalls einen vollständig erhaltenen alten Stadtkern zeigt. Als besondere Überraschung gab es auf eine Ausflugsschiff auf der Okertalsperre ein „Hexenbuffet“, das sich alle gut schmecken ließen.
Leider zeigten sich auf der Rückfahrt über die „Harzhöhenstraße“ auch die negativen Auswirkungen des Klimaswandels. Über weite Strecken war der Wald völlig vertrocknet und dürre Baumriesen ragten in die Luft oder es zeigten sich große abgerodete Kahlflächen.
Der letzte Tag führte die Gruppe noch in das Panoramamuseum in Bad Frankenhausen und zum Kyffhäuserdenkmal.
Ein unvergessliches Erlebnis brachte der Zufall noch auf der Heimreise. Pfarrer Michael Erhart, der die Gruppe begleitete, wollte zum Abschluss noch eine kurze Andacht halten. Kurzentschlossen fuhr Herr Bengel, unser Busfahrer, vor eine Kirche in einem kleinen Dorf. Schnell stellte man fest, dass sie geschlossen war. Eine vorbeifahrende Frau sagte, dass sie einen Schlüssel habe und wir ruhig hinein können. Es war eine sehr schöne frisch renovierte evangelische Kirche und die Andacht tat allen in der Seele gut. Die zahlreichen Spenden der Teilnehmer erfreuten sicherlich die kleine Kirchengemeinde. Mit guter Stimmung im Herzen machte sich die Gruppe dann auf die Heimreise.