Es war einmal!
Es war sicher keine schöne Hauptversammlung zu der die Vorstandschaft des Hallenbadvereins die Mitglieder in das Rathaus in Zeil gerufen hat. War bei der letzten Hauptversammlung, kurz nach der Schließung,noch der Gedanke weiter für ein Bad zu kämpfen, so zeigte sich diesmal, dass der Haupttagesordnungspunkt, die Auflösung des Vereins, wohl nicht zu umgehen ist.
Nach der Begrüßung der zahlreich erschienen Mitglieder, gedachte man der Toten des Vereins, natürlich vor allem des Gründers des Vereins Heinrich Schneyer. Er hatte am 19. August 1968 im Gasthaus Wohlleber den Verein ins Leben gerufen mit dem Ziel in Zeil ein Hallenbad zu errichten. Dieses Ziel wurde, trotz der damals ersten Ölkrise, mit der Einweihung der „Schulturn und Schwimmhalle“ am 26.April 1974 erreicht. Es wären in diesem Jahr 50 Jahre gewesen. Bürgermeister Stadelmann ging nochmal auf die bekannten Gründe der Schließung ein und bemerkte, dass man als Bürgermeister bei jeder Entscheidung pro und contra erlebt, bei der Schließung des Hallenbades war sich der Stadtrat aber völlig einig. Auf Anfrage ging Stadelmann auch auf die Überlegungen zu sogenannten Allianzbad ein. Es ist eine Studie in Auftrag gegeben für ein Hallenbad in Eltmann, da dort Schulen des Kreises stehen. Angesichts der Finanzprobleme der Kommunen wird es wohl sehr schwer werden dies zu verwirklichen sind doch zur Zeit die möglichen Finanzhilfen sehr rar.
Ein weiterer Kampf für ein Hallenbad, vor allem in Zeil, was bei der letzten Hauptversammlung auch angedacht war, erscheint deshalb nicht mehr sinnvoll.
Nach dem Bericht der 1. Vorsitzenden, der natürlich mangels möglicher Aktivitäten kurz ausfiel, dem Kassenbericht und der Entlastung der Vorstandschaft ging Petra Hohenberger auf den letzten Tagesordnungspunkt ein. Es ist schon traurig, so Hohenberger, nach 56 Jahren so einen Verein auflösen zu müssen, hat er doch viel für Zeil und die Schulen in Zeil geleistet. Leider ist der Vereinszweck aber nun nicht mehr gegeben.
Alle anwesenden Vereinsmitglieder, darunter sogar drei Gründungsmitglieder, Marga Veit, Helmut Trautner und Altbürgermeister Erich Gessner, stimmten dem Auflösungsantrag zu. Da gemäß der Satzung des Vereins für die Auflösung mindestens die Hälfte der Mitglieder anwesend sein mußte, was erreicht worden ist, ist somit der Hallenbadverein Zeil aufgelöst und ein Stück Geschichte der Stadt Zeil geworden.
Das Vereinsvermögen von ca 14 000.- Euro geht gemäß Satzung an die Stadt Zeil zur „ auschließlichen Verwendung für die Förderung der öffentlichen Gesundheitsplege“.
Abschließend dankte Bürgermeister Stadelmann, der nun ehemaligen 1. Vorsitzenden Petra Hohenberger, für Ihr nun doch schon jahrelanges Engagement und versprach den Anwesenden über die Verwendung des Vereinsvermögens Rechenschaft abzulegen.